: Stephanie Bond
: Nie mehr brav!
: Cora Verlag
: 9783733767754
: Tiffany
: 1
: CHF 1,80
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Seit vier Jahren leitet die rassige Cindy erfolgreich das altehrwürdige 'Chandelier House' in San Francisco. Doch seit es kürzlich von einer Hotelkette übernommen wurde, hat sich viel verändert. Denn die neuen Besitzer scheinen einfach nicht zu verstehen, dass dieses Hotel eher ein nostalgisches Märchenschloss als eine moderne Investition ist! Sogar einen Prüfer will man Cindy jetzt schicken - inkognito. Misstrauisch betrachtet sie die Gäste. Wo steckt der Feind? Nur bei dem umwerfend charmanten Eric ist sie sicher, dass sie ihm vertrauen kann. Leider macht sein Sex-Appeal sie so nervös, dass ihr in seiner Nähe ständig Missgeschicke passieren. Doch die Leidenschaft, die er in Cindy weckt, ist so groß, dass sie wehrlos vor Verlangen ist. Und dann passiert es: Entgegen aller Vorsätze verbringt sie mit ihm eine Nacht voller Sinnlichkeit. Ist es Liebe? Ja - bis sie erfährt, dass sie mit ihrem Feind im Bett war ...



<p>Kurz bevor Stephanie Bond ihr Studium der Informatik abschloss, schlug einer ihrer Dozenten vor, es mit dem Schreiben zu versuchen. Natürlich hatte dieser eher akademisches Schreiben im Sinn, doch Stephanie Bond nahm ihn wörtlich und veröffentlichte ihre ersten Liebesromane. Nach dem großen Erfolg ihrer Bücher widmete sie sich ganz dem Schreiben und wurde darauf mehrfach ausgezeichnet. Heute lebt Stephanie Bond mit ihrem Ehemann und ihrem Laptop in Atlanta, Georgia.</p>

1. KAPITEL

Mit einer Hand hielt die Friseuse das lange dunkle Haar hoch über Cindy Warrens Kopf, mit der anderen die Schere. „Sind Sie sich sicher, Ma’am? Soll ich es wirklich tun?“

Cindy nagte unsicher an ihrer Unterlippe. Langes Haar war unkompliziert. Und man kann sich dahinter verstecken, flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf.

Der alte Jerry, der ein paar Schritte weiter hinter einem Frisiersessel stand, räusperte sich bedeutungsvoll und schob die Weihnachtsmannmütze auf seinem Kahlkopf zurück. Der schwarze Barbier, eine Institution im „Chandelier House“, lehnte es kategorisch ab, seine Kunst an Frauenköpfen auszuüben. Jerrys subtiler Kommentar wurmte Cindy. Es war schließlich ihr Haar, oder?

Sie las das Namensschild der jungen Friseuse. „Sagen Sie, Bea, wie lange arbeiten Sie schon in unserem Salon?“

„Mit heute sind es vier Tage, Ma’am. Vor genau zwei Wochen habe ich an der Friseur-Fachschule meine Abschlussprüfung gemacht.“

„Aha.“ Cindy verdaute die Information, während Jerry seinen Kunden auf dem Sessel herumwirbelte, damit sie beide die Aktion verfolgen konnten. „Also, eine Veränderung ist jedenfalls fällig“, sagte Cindy entschlossen. „Langes Haar wirkt in meinem Alter einfach lächerlich.“

„Hör sich das einer an“, bemerkte Jerry.

„Was ist an langem Haar auszusetzen?“, fragte sein Kunde.

Cindy warf seinem Spiegelbild einen Blick zu, und ihr stockte der Atem. Der Mann sah unverschämt gut aus. Markantes Gesicht, leuchtend blaue Augen, dunkles, welliges Haar. „Wie bitte?“

„Ich habe gefragt, was an langem Haar auszusetzen ist.“, wiederholte er, und seine Augen funkelten belustigt.

Sie unterdrückte das aufwallende Gefühl von Erregung und entgegnete kühl: „Ich sehe damit wie eine Studentin aus.“

„Die meisten Frauen wären glücklich darüber“, meinte der Kunde und schlug seine Beine übereinander, die lang unter dem grauen Frisiercape herausragten.

Erst jetzt bemerkte Cindy, wie groß er war. Sie wandte ihren Blick hastig ab und erwiderte knapp: „Diese Frau ist es jedenfalls nicht.“

Jerry sagte in verschwörerischem Ton zu seinem Kunden: „Sie will jemanden beeindrucken.“

„Jerry!“ Cindy zog warnend die Augenbrauen hoch.

Der Kunde nickte Jerry wissend im Spiegel zu. „Einen Mann?“

„Natürlich.“ Jerry nahm seinem Kunden das Cape ab und enthüllte ein weißes Oberhemd und burgunderrote