In wendiger Drehung reihte sich der kleine Mini in die Linie der Wagen ein, die auf dem riesigen Platz parkten, unauffällig und war nur Sekunden später Teil einer anonymen, in der Sonne funkelnden Masse aus Chrom und Stahl. Franziska zögerte, aus dem klimatisierten Fahrzeug auszusteigen, fürchtete die gnadenlose Sommersonne, die sich im Pflaster spiegelte.
Der monumentale Platz vor Würzburgs Residenz und UNESCO-Welterbe, einst Schauplatz fürstbischöflichen Glanzes, sog die Wärme auf und verdichtete sie, so schien es ihr, als läge ein riesiges Brennglas über ihm. Der Brunnen in der Mitte, ein hilfloser Versuch, Kühle zu suggerieren. Immer noch vermittelte der Residenzplatz eine Spur einstiger Grandezza, auch wenn er derzeit als Parkplatz zweckentfremdet wurde. Er ertrug diesen Zustand wohl mit demselben Gleichmut wie lange vorher militärische Aufmärsche. Der Platz würde auch diese Laune eines fehlgeleiteten Zeitgeistes überdauern, dachte Franziska, als sie ihr