Dylan war erst zwei Jahre alt, als seine Mutter Anne zum ersten Mal ein auffälliges Verhalten an ihm bemerkte. An einem Herbstabend bereitete sie in der Küche das Abendessen zu, während er im Flur saß und spielte. Plötzlich hörte sie ihn sagen: »Ich rauche auch.« Diese seltsame Bemerkung überraschte sie, denn sie klang so gar nicht wie das fröhliche Geplapper, das ihr Sohn sonst beim Spielen von sich gab. Sie spähte zu ihm hinüber und sah, dass er zwei Finger dicht beieinander zu seinen Lippen führte und anschließend wieder sinken ließ. Es sah exakt so aus, als ob er einen Zug von einer Zigarette nehmen wollte. Dylan sagte erneut: »Ich rauche auch.« Bevor Anne darauf reagieren konnte, sah er zu ihr herüber und klopfte auf die Vordertasche seiner Hose: »Hier bewahre ich meine Zigaretten auf«, sagte er. Das verwirrte Anne noch mehr, denn in der ganzen Familie gab es niemanden, der rauchte. Deshalb konnte sie sich nicht vorstellen, dass Dylan mit diesem Verhalten jemanden imitierte.
Kurz darauf passierte erneut etwas Seltsames. Es war wieder zur Abendessenszeit. Anne bereitete das Essen zu und Dylan spielte im Flur mit seinen »Pogs«, kleinen Pappscheiben, die bei Kindern ein begehrtes Sammelobjekt waren. Dylan erregte ihre Aufmerksamkeit, als er rief: »Sieben! Ich habe die Sieben gewürfelt!« Er kniete auf dem Boden, hielt die kleinen Pappscheiben in der Faust und warf sie dann wie ein professioneller Spieler mit einem seitlichen Schwung des Handgelenks nach oben. Danach warf er seine kleinen Hände triumphierend in die Luft. Erneut schrie er: »Sieben! Ich habe die Sieben gewürfelt!«
Anne schüttelte verwirrt den Kopf. Wo hatte er das bloß her? Sie war sich ziemlich sicher, dass Dylan in seinem kurzen Leben noch nie jemanden beim Craps oder bei irgendeinem anderen Glücksspiel beobachtet hatte. Er war erst zwei Jahre alt und durfte, wie sie selbst am besten wusste, im Fernsehen nur zwei Sendungen sehen: dieSesamstraße undBarney und seine Freunde. Doch wie es wohl die meisten vielbeschäftigten Eltern tun würden, hakte sie das Gesehene bald als eine weitere der vielen Skurrilitäten ab, mit denen Kinder uns täglich überraschen.
Ein paar Monate später entwickelte Dylan jedoch ein neues, extremes Verhalten, das sich nicht so einfach ignorieren ließ. Zu seinem dritten Geburtstag hatte er eine Spielzeugpistole geschenkt bekommen. Von diesem Zeitpunkt an bestand er darauf, die Pistole ständig mit sich zu tragen. Wenn er sie verlor oder jemand sie ihm wegnahm, brach er in hysterische Anfälle aus. Er nahm die Pistole mit ins Bett und in die Badewanne, trug sie tagsüber in seinem Hosenbund mit sich herum und steckte sie sogar beim Schwimmen in den Bund seiner Badehose. Dabei hing er nicht unbedingt an dieser speziellen Spielzeugpistole jede andere tat es auch. Bevor er das Haus verließ, überprüfte er stets, ob er die Pistole dabei hatte. Wenn er entdeckte, dass er sie vergessen hatte, schrie er so lange, bis man ihm