: Cardeno C.
: The One Who Saves Me
: dead soft Verlag
: 9783945934876
: 1
: CHF 5.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 296
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Im Alter von 14 Jahren werden Andrew Thompson und Caleb Lakes beste Freunde. Sie teilen alles, ihre Probleme, Kummer, erste sexuelle Erfahrungen, wunderschöne Urlaubszeiten. Ihre Freundschaft ist so tief und verbindend, dass sie auch zahllose Freunde und Exfreunde übersteht. Denn zwischen den verschiedenen Beziehungsversuchen finden Andrew und Caleb immer wieder zueinander, die sexuelle Anziehung zwischen beiden ist nicht zu übersehen. Doch was passiert, wenn die Parameter dieser einzigartigen Freundschaft sich ändern? Wie soll man es schaffen, fest eingefahrene Rollen aufzubrechen, um etwas Neues entstehen zu lassen? Denn am Ende ist eines klar: Partner kommen und gehen, aber beste Freunde bleiben für immer. The One Who Saves Me gehört zur Home Storys Reihe. Alle Romane sind in sich abgeschlossen und können in beliebiger Reihenfolge gelesen werden.

 

Kapitel 1


 

1988

„Caleb, bist du fertig? Caleb?“

Caleb legte die Zeitschrift, die er gerade las, zur Seite und seufzte, als er von dem Bett kletterte, das er zumindest für die nächste Woche sein Eigen nennen würde. Bisher konnte er sich nicht über die Reise beschweren. Als seine Mutter ihm eröffnet hatte, dass sie eine Woche mitten im Wald, in der Nähe eines Sees, verbringen würden, war er von einem schlechten Scherz ausgegangen. Sein Vater war ein angesehener Investmentbanker in der Stadt und seine Mutter verbrachte die meiste Zeit damit, Charityevents zu planen – sie bevorzugte die Bezeichnung „Salonlöwin“. Egal, der Punkt war, dass sie so ziemlich das Gegenteil einer ‚back tot he roots‘-Familie waren. Als er realisierte, dass seine Eltern das mit der Reise wirklich ernst meinten, hatte Caleb zwei Wochen damit verbracht, seine umfangreiche Garderobe durchzugehen. Und musste schließlich feststellen, dass er nichts Passendes zum Anziehen besaß. Glücklicherweise überreichte ihm sein Vater eine Broschüre des prachtvollen Victorian Inn, in dem sie übernachten würden, und zwar bevor seine Panik über die Klamottenkrise überhandnehmen konnte. Es herrschte Anzugspflicht beim Abendessen, Jeans waren in dem meisten Teilen des Hauses nicht erlaubt. Das Dekor sah sehr hochwertig aus. Aufgearbeitete Antiquitäten so weit das Auge reichte. Also nicht ganz so schlimm wie befürchtet.

„Mom, haben wir morgen ein bisschen Zeit, um durch ein paar Antiquitätenläden zu bummeln?“, fragte Caleb und zog die hellgraue Weste über seinem blassgelben Hemd und seiner blaugestreiften Krawatte zurecht, als er von seinem Schlafzimmer in den Wohnbereich ihrer Dreizimmersuite ging und nach seinem dunkelblauen Blazer suchte.

„Ehrlich, Caleb, du bist der einzige Teenager, den ich kenne, der mit seiner Mutter Antiquitäten einkaufenmöchte“, sagte Calebs Vater und schenkte ihm dabei nicht wirklich Beachtung. Er war damit beschäftigt, die Akten durchzugehen, die auf dem großen Mahagonischreibtisch, der in der Ecke stand, ausgebreitet waren. Also maß er dem Kommentar seines Vaters keine allzu große Bedeutung bei. Außerdem war es nicht das erste Mal, dass sein Vater so einen Kommentar abließ.

„Hal, hör auf damit! Unser Junge hat einen unfehlbaren Geschmack und ich genieße seine Gesellschaft“, sagte seine Mutter, strich Calebs Haar glatt und küsste ihn auf die Stirn. „Du solltest ihm dankbar sein, denn wenn Caleb nicht mitkommen würde, müsstest du mich auf