: Kim Lawrence
: Liebesurlaub mit Folgen Digital Edition
: Cora Verlag
: 9783733773854
: Digital Edition
: 1
: CHF 1,80
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 130
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Kaum hebt das Flugzeug mit Kurs auf England ab, hat Lily bereits Sehnsucht nach Santiago. Die Nächte mit dem feurigen Spanier waren viel mehr als eine Urlaubsromanze: Er hat ihr gezeigt, wie erfüllend die Liebe sein kann und ihr mit seiner Zärtlichkeit das größte Geschenk gemacht! Als sie ihm einige Monate später erneut begegnet, sieht sie in seinen Blicken dasselbe Verlangen wie während ihres Urlaubs. Doch wird Santiago sie auch dann noch begehren, wenn Lily ihm eine schockierende Eröffnung macht?



<p>Kim Lawrence, deren Vorfahren aus England und Irland stammen, ist in Nordwales groß geworden. Nach der Hochzeit kehrten sie und ihr Mann in ihre Heimat zurück, wo sie auch ihre beiden Söhne zur Welt brachte. Auf der kleinen Insel Anlesey, lebt Kim nun mit ihren Lieben auf einer kleinen Farm, die schon seit drei Generationen in Familienbesitz ist. Auf dem Eiland spricht man größtenteils walisisch - eine Herausforderung für Kim doch mit der Zeit lernte sie, diese schwierige Sprache fließend zu sprechen. Und auch mit der Einsamkeit auf dem idyllischen Fleckchen weiß Kim mittlerweile umzugehen: Packt sie die Sehnsucht nach der Großstadt, fährt sie mit der Fähre einfach ins nahe gelegene Dublin. Wenn sie nicht schreibt, verbringt Kim viel Zeit in ihrem Garten oder kocht. Auch joggen geht sie gern - am liebsten am Strand mit ihrem Terrier Sprout.</p>

1. KAPITEL

Fast jeder würde wohl aufgeben, wenn er zehn Minuten lang erfolglos versucht hätte, einen anderen für etwas zu gewinnen. Nicht so Daniel Taylor, von dem einige Leute behaupteten, dass er das, was ihm an Gespür fehlte, durch Entschlossenheit ausglich.

Santiago Morais, dem ein ausgesprochen großes Gespür nachgesagt wurde, hörte dem jüngeren Mann geduldig zu, während dieser ihm erneut erklärte, warum es nicht nurnotwendig sei, sondern seinePflicht, ihm am Wochenende beizustehen. „Nein“, erwiderte er schließlich kategorisch, und in seinem markanten Gesicht war ein Anflug von Ärger zu sehen.

Dan war von der mangelnden Hilfsbereitschaft ein wenig überrascht. Santiago reagierte auf eine Weise, die er vor fünf Jahren von ihm erwartet hatte, als er in der Londoner Filiale von Morais International erschienen war und sich nur auf eine sehr entfernte Verwandtschaft zwischen den beiden Familien hatte berufen können. Damals hatte er damit gerechnet, dass sein Cousin ihn gleich wieder wegschicken würde. Auch hatte ihn fast der Mut verlassen, als er nach etlichen Schwierigkeiten endlich in das Büro von Santiago vorgedrungen war, der viel jünger und unnahbarer gewesen war, als er gedacht hatte.

Sein Cousin hatte ihn so finster und zynisch angesehen, dass er unwillkürlich seine sorgfältig zurechtgelegten Worte verworfen und einfach nur gesagt hatte: „Es ist absolut unbegründet, dass Sie mich einstellen sollten, weil meine Großtante einen entfernten Onkel Ihrer Mutter geheiratet hat. Ich besitze keine Qualifikationen und habe praktisch noch nichts im Leben beendet, was ich angefangen habe. Aber wenn Sie mir eine Chance geben, werden Sie es nicht bereuen. Ich werde mein Möglichstes tun und mehr. Ich muss etwas beweisen.“

„Sie müssen etwas beweisen?“

Dan zuckte beim Klang der tiefen Stimme zusammen. „Ich bin kein Verlierer.“

Santiago stand vom Schreibtisch auf und wirkte nur noch einschüchternder, denn er war enorm groß und zudem sehr athletisch gebaut. Stumm betrachtete er Dan, der sich immer unwohler fühlte.

„Entschuldigen Sie, dass ich Sie belästigt habe …“ Er wandte sich um.

„Montag, acht Uhr dreißig.“

„Was haben Sie gesagt?“ Er drehte sich wieder um.

„Wenn Sie einen Job wollen, seien Sie am Montag um acht Uhr dreißig hier.“

Dan setzte sich auf den nächstbesten Stuhl. „Sie werden es nicht bereuen.“

Und er hatte sein Versprechen gehalten und sich hervorragend bewährt. Zwischen ihnen beiden hatte sich sogar eine Freundschaft entwickelt, die auch nicht zerbrochen war, als er vor zwei Jahren Morais International verlassen und sich selbstständig gemacht hatte.

Ein wenig gekränkt blickte er jetzt zu seinem spanischen Cousin hin. Dieser legte gerade eine Akte beiseite, in der er gelesen hatte, um etwas in seiner Muttersprache, neben der er noch vier wei