1.
Wissenschaftliche Studien – oder:
Eine kurze Interpretationshilfe im Dschungel der Daten
ES GIBT VERSCHIEDENE ARTEN von Studien, die man unterscheiden lernen muss, denn dies ist die Grundlage für eine informierte Entscheidung. Die Fehlinterpretation eines bestimmten Studientyps, nämlich der Beobachtungsstudie, ist die Hauptursache der Verwirrung und der Fehlaussagen zum Thema Lebensstil.
Die meisten Studien sind Beobachtungsstudien, dazu zählen auch die Querschnittstudien. Sie verfolgen die untersuchten Menschen nicht über einen bestimmten Zeitraum, sondern erheben die Daten nur zum Zeitpunkt der Beobachtung und treffen dann Aussagen wie: „Diejenigen, die sich wohlfühlen, treiben mehr Sport als diejenigen, die mit ihrem Leben unzufrieden sind.“ Querschnittstudien messen und schauen, welche mathematischen Bezüge sich zwischen bestimmten Lebensstil-Formen und Messgrößen wie Sport und Zufriedenheit errechnen lassen. Aber sie können nie klären– egal wie mathematisch präzise sie rechnen –, ob diejenigen, die glücklich sind, nur wegen des Sports glücklich sind, oder ob es eine nicht eingerechnete Einflussgröße gibt, die diesen Effekt erklärt. Diese Form von Studien liefert daher gute Hypothesen für zukünftige prospektive Beobachtungsstudien. Das ist wichtig, aber leider überbewertet, weil es keine Richtschnur für therapeutisches Handeln, sondern nur Anstoß zur weiteren Forschung mittels einer Interventionsstudie sein kann.
Die nächste Form von Studien, die hier besprochen werden soll, ist die prospektive, also in die Zukunft angelegte, den Patienten über eine bestimmte Zeit beobachtende Studie. Sie kann beispielsweise untersuchen, ob sich Menschen mit unterschiedlichem Körpe