: Nadine Kmoth
: Eine Geste sagt mehr als 1000 Worte Körpersprache entschlüsseln und andere nonverbal beeinflussen
: Redline Verlag
: 9783864148699
: 1
: CHF 11.70
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: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Gesten sind ausdrucksstärker als Worte - und ehrlicher. Jedoch sind sie nicht immer leicht zu entschlüsseln. Um sein Gegenüber aber zu verstehen und mit diesem zu kommunizieren, ist nicht nur die Sprache ausschlaggebend, sondern eben auch die Körpersprache. Das erfordert jedoch auch eine zuverlässige Methode, die hilft Gesprächspartner einzuschätzen und nonverbal auf diese einzugehen. Um eine sichere und schnelle Einschätzung zu ermöglichen, hat die Körperrhetorik-Expertin Nadine Kmoth vier eindeutige Persönlichkeitstypen und deren Körpersprache identifiziert. Diese Typen werden unterhaltsam illustriert und mit vielen Beispielen dargestellt. So kann jeder andere einordnen und mit der eigenen Körpersprache zur richtigen Zeit die Kommunikation entsprechend in die gewünschte Richtung lenken!

Nadine Kmoth ist ausgebildete Tänzerin und hat sich als Managementtrainerin und Keynote Speakerin etabliert. Sie hält seit 20 Jahren interaktive Vorträge und trainiert Körperrhetorik in nationalen sowie internationalen Unternehmen. Ihr Bestseller Körperrhetorik ist im mvg Verlag erschienen.

2. Wahrnehmung – »Ich sehe das, was du nicht siehst«


Ob wir Körpersprache tatsächlich wahrnehmen, hängt von der persönlichen Fokussierung ab, demnach von unserer persönlichen Wahrnehmungsbrille und unseren Filterprogrammen, die durch unsere positiven beziehungsweise negativen Lebenserfahrungen und unsere Werte entstanden sind. Wir nehmen die Umwelt und in unserem Fall unsere Gegenüber daher auf unsere ganz subjektive Weise wahr. Wir vergrößern hier ein wenig, verkleinern dort ein bisschen, um am Ende die Signale so zusammenzusetzen, dass sie in unser Weltbild passen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Partnerauswahl oder auch die Schilderung eines Unfallhergangs.

Laut Sabine Montesquieu von der Wirtschaftsuniversität Wien ist die Basis für unsere selektive Wahrnehmung unsere Fähigkeit, Muster zu erkennen. Mithilfe dieser Muster scheint unser Gehirn besser in der Lage zu sein, neue Informationen in die bereits vorhandenen einzugliedern, um so überhaupt erst in der Lage zu sein, die auf uns einstürmende Informationsflut zu bewältigen.

»Erst durch unsere persönliche Interpretation werden die Daten, sprich die körpersprachlichen Signale unseres Gegenübers, zu Informationen.«

Sabine Montesquieu9

Wenn wir uns beispielsweise eher auf den Inhalt und den Klang einer Stimme konzentrieren, weil wir eine Vorliebe für den auditiven Sinneskanal haben, sehen wir zwar körpersprachliche Bewegungen, nehmen diese aber nicht wahr. Wir sind sehend und doch blind für bestimmte Informationen.

Das heißt aber noch lange nicht, dass Signale keine Auswirkung auf uns haben, nur weil wir sie nicht sehen. Wir verarbeiten sie nur schneller, ungefilterter und intuitiver als die Informationen, die wir bewusst wahrnehmen. Wenn unser Partner uns bereits am frühen Morgen ein Lächeln schenkte, uns streichelte oder einen Espresso kochte, kann es sein, dass wir den Weg zur Arbeit in einer außergewöhnlich guten Stimmung antreten. Wir haben diese Handlungen vielleicht nicht bewusst wahrgenommen, aber trotzdem hat es uns in gute Laune versetzt. Dasselbe gilt umgekehrt auch für schlechte Laune. In diesem Fall fehlen allerdings die genannten Zuwendungen.

Der Psychologe Daniel Kahneman umbeschreibt diese zwei Prozesse mit den Begriffen »schnelles« und »langsames Denken«.10

Um Körpersprache zu entschlüsseln, können wir uns zu einem großen Teil auf dieses schnelle Denken verlassen, um aber einen umfassenden Überblick über unser Gegenüber zu erhalten, ist das langsame Denken enorm wichtig, denn es kann komplexere Zusammenhänge erfassen, überprüfen und erstellen.

Die Wahrnehmungspsychologie erforscht Bereiche, die uns immer wieder in Erstaunen versetzen. So existieren auch in der Verbindung zu unserem Thema ein pa