: Edith Cadivec
: Bekenntnisse und Erlebnisse
: dotbooks
: 9783958247451
: 1
: CHF 3.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 441
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der schockierende Klassiker der SM-Literatur: 'Bekenntnisse und Erlebnisse' von Edith Cadivec jetzt als eBook bei dotbooks. Ist der Wille zur Macht naturgegeben? Das sittenstrenge 19. Jahrhundert neigt sich bereits dem Ende zu, als Edith Cadivec in einfachen Verhältnissen geboren wird. Immer wieder muss das Mädchen härteste körperliche Züchtigungen von ihren Eltern erdulden, die sie erschüttern - und gleichzeitig zu Höchstleistungen antreiben. Edith lernt, dass Schläge in der Erziehung des Menschen unabdinglich sind. Aus der Unschuld vom Lande wird eine strenge Lehrerin, die in Wien eine Privatschule für junge Mädchen eröffnet. Sie stellt ihnen unlösbare Aufgaben, um sie mit Rute und Peitsche bestrafen zu können, und erlebt so sexuelle Ekstasen - bis ein Mädchen fliehen kann ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Bekenntnisse und Erlebnisse' von Edith Cadivec. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag. Jugendschutzhinweis: Im realen Leben dürfen Erotik und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden fiktive erotische Phantasien geschildert, die in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Der Inhalt dieses eBooks ist daher für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.

Edith Cadivec wurde 1879 geboren. Im Jahr 1916 eröffnete sie eine Privatschule für moderne Sprachen, in der sie die Schüler hart bestrafte und züchtigte. Edith Cadivec stand deshalb 1923 im sogenannten 'Wiener Sadistenprozess' vor Gericht. Während ihres Gefängnisaufenthalts verfasste sie 1926 'Mein Schicksal - Bekenntnisse von Edith Cadivec', das aufgrund der eingehenden Beschreibung der Sexualpraktiken zu einem Klassiker der sadomasochistischen Literatur wurde. Einige Jahre später folgte mit 'Eros - Der Sinn meines Lebens' ein weiteres Werk, in welchem sie die Jahre nach ihrer Entlassung aus der Haft schildert. Das Todesjahr von Edith Cadivec ist nicht bekannt.

Kapitel 1
KINDHEITSERLEBNISSE


Ich trat als zweites Kind meiner Eltern in mein gegenwärtiges Dasein und kam in San Marino zur Welt. Mein Vater, Sohn eines Arztes, wollte selbst Arzt werden, mußte aber infolge eines Augenleidens seine medizinischen Studien im fünften Semester aufgeben und trat als Verkehrsbeamter in den Bahndienst ein. Er kannte damals bereits meine Mutter und tat dies vielleicht auch, um eine Familie gründen zu können.

Meine Mutter stammte aus einer seit Generationen in Kärnten ansässigen Gutsbesitzerfamilie. Großvater und Großmutter mütterlicherseits waren sehr wohlhabend und erreichten ein hohes Alter. Diese Großeltern hatten vier Töchter und drei Söhne, worunter meine Mutter die Älteste war, sich als einzige verheiratete und aus dem Vaterhause schied. Die andern drei Töchter blieben unverheiratet im Elternhaus, widmeten sich der Hauswirtschaft und erbten den Besitz.

Meine Mutter gab die innigen Beziehungen zu ihrer Familie niemals auf; alljährlich weilte sie mit uns Kindern längere Zeit im Kreise ihrer Schwestern und Brüder, mit welchen sie in großer Liebe verbunden war.

Von der Familie meines Vaters ist nicht viel zu sagen, weil die Beziehungen zu ihr dauernd sehr locker blieben. Der Vater selbst trat mit seiner Verheiratung ganz in den Familienkreis meiner Mutter über und vernachlässigte den Verkehr mit seinen eigenen Familienangehörigen. Wohl weilte zeitweise eine Schwester des Vaters, die Tante Regina, mit ihrem einzigen Sohn, Peter, bei uns zu Besuch, doch konnte sie niemals heimisch werden, weil sie von uns allen wie eine fremde, fernstehende Verwandte betrachtet wurde. Sie kam meistens nur, um den durch die Krankheit meiner Mutter in Unordnung geratenen Haushalt wieder in Ordnung zu bringen und die zerrissene Wäsche zu flicken. Hatte sie dies besorgt, reiste sie mit Peter unbedankt und unbeliebt wieder in ihre ferne Heimatstadt zurück.

Meine Mutter litt an schweren epileptischen Anfällen, die während ihrer Ehe auftraten und an Heftigkeit und Häufigkeit immer mehr Zunahmen. Viele Jahre hindurch war sie die Patientin des berühmten Nervenarztes Professor Notnagel in Wien, von dessen Behandlung sie Heilung erwartete. Mein Vater selbst las sehr viele medizinische Bücher, um die Krankheit der Mutter zu erforschen. Dieses böse Leiden meiner Mutter trübte arg das Familienglück.

Meine Schwester Gabrielle war zwanzig Monate älter als ich. Der Vater hatte sie in sein Herz geschlossen, bevorzugte sie vor mir, und dies nicht nur als Erstgeborene, sondern noch viel mehr als sein Ebenbild und erklärtes Lieblingskind. Der Traum des auf dieses Kind stolzen Vaters war, seine Gabrielle Ärztin werden zu lassen; sie sollte in der Schweiz studieren, dem einzigen Lande, wo damals das Mädchenstudium möglich war. Das, was er selbst nicht zu erreichen vermochte, sollte sein Lieblingskind erfüllen.

Bis auf sein quälendes, chronisch gewordenes Augenleiden, war mein Vater von guter Gesundheit. Im Alter von dreiundfünfzig Jahren begann er an Magenkrebs zu leiden – der Krebs war in seiner Familie mütterlicherseits erblich – und starb an dieser Krankheit drei Jahre später, unter qualvollen Schmerzen.

Die schreckliche Krankheit der Mutter wurde uns Kindern verheimlicht; es war aber unvermeidlich, daß wir als ganz kleine Mädchen schwere Anfälle von Epilepsie ungewollt zu sehen bekamen. Bei solchen Anlässen war ich so sehr erschüttert, daß ich tagelang nicht zur Ruhe kommen konnte. Angst und Schrecken verfolgten mich überall hin und verzerrten das Bild der Mutter in Qual und Grauen. Gabrielle aber, meine besonnene Schwester, lief rasch fort den Vater zu holen; der hob die Kranke in seinen Armen vom Boden auf und trug sie auf das Bett. Dabei durfte Ella dem Vater helfen; sie öffnete eilig die Türen, deckte das Bett auf, machte Eiskompressen und stand dem Vater hilfreich zur Seite. Mich aber lähmte das Entsetzen, und ich wurde streng weggewiesen. Meine Schwester kam sich sehr wichtig vor, blieb immer unbewegt und kalt, kannte weder Furcht noch Grauen, denn sie besaß die starken Nerven des Vaters. Viel gesünder und seelisch robuster als ich, spottete Ella über meine krankhafte Empfindlichkeit.

Als Baby bis zum Alter von achtzehn Monaten war ich so dick wie eine Kugel; dann fing ich an zu laufen und magerte ab. Ich war das Ebenbild meiner M