: Timothy Keller
: Beten Dem heiligen Gott nahekommen
: Brunnen Verlag Gießen
: 9783765573989
: 1
: CHF 16.00
:
: Christliche Religionen
: German
: 352
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Das Gebet ist die einzige Tür zu echter Selbsterkenntnis ... Durch das Gebet gibt Gott uns so viele der unvorstellbaren Schätze, die er für uns bereithält, ja das Gebet ermöglicht es ihm, viele unserer tiefsten Sehnsüchte zu erfüllen. Wenn wir beten, lernen wir Gott kennen, lernen wir es, ihn endlich als Gott zu behandeln. Das Gebet ist der Schlüssel zu allem, was wir in unserem Leben tun müssen und sein müssen. Wir müssen beten lernen. Wir haben keine Wahl.' Timothy Keller Auf solidem theologischen Grund, immer ausgerichtet an der Bibel, führt Bestseller-Autor Timothy Keller den Leser durch verschiedene christliche Formen und Praktiken des Gebets. Er geht mit ihm durch die Höhen und Tiefen des eigenen Gebetslebens, bis hin zu ganz praktischen Tipps zum Meditieren von Bibeltexten und zu täglichen Gebetszeiten.

Timothy Keller, Jahrgang 1950, ist in Pennsylvania geboren und aufgewachsen. 1989 gründete er zusammen mit seiner Frau Kathy die Redeemer Presbyterian Church in New York City. Heute kommen über 5.000 Menschen regelmäßig in die Sonntagsgottesdienste; die Gemeinde hat auch bei der Gründung von fast 200 neuen Gemeinden in aller Welt mitgeholfen. Timothy Keller hat u.a. auch Warum Gott?, Warum Gerechtigkeit?, Es ist nicht alles Gott, was glänzt, Jesus - seine Geschichte, unsere Geschichte und Ehe geschrieben.

EINLEITUNG

Warum ein Buch
über das Beten?

Vor einigen Jahren merkte ich, dass ich als langjähriger Pastor kein Buch hatte, das ich einem Christen, der sich mit dem Thema Beten befassen und sein Gebetsleben intensivieren wollte, als Einstiegslektüre in die Hand drücken konnte. Was nicht heißt, dass es keine Bücher zu diesem Thema gäbe. Es gibt sogar vorzügliche Bücher. Viele der älteren sind viel, viel tiefschürfender als alles, was ich Ihnen bieten kann. Die besten Bücher über das Gebet sind bereits geschrieben.

Doch viele dieser exzellenten Bücher sind in einer Sprache geschrieben, zu der die meisten heutigen Leser keinen Zugang mehr haben. Zudem sind sie gewöhnlich entweder theologische Abhandlungen oder Andachtsbücher oder praktische Leitfäden, doch nur wenige führen alle diese drei Aspekte zusammen.1 Eine Einführung in das Beten sollte aber alle drei behandeln. Fast alle „Gebetsklassiker“ warnen den Leser zudem ausgiebig vor damals aktuellen spirituellen Praktiken, die sie für nicht hilfreich oder gar schädlich erachten. Dergleichen Warnungen müssen für jede Lesergeneration aktualisiert und neu geschrieben werden.

Beten ist – ja, was?

In der neueren Literatur über das Beten findet man im Wesentlichen zwei „Denkschulen“. Die meisten Autoren betrachten das Gebet vor allem als Mittel, um die Liebe Gottes zu erfahren und Gemeinschaft mit ihm zu erleben und sie verheißen dem konsequenten Beter ein Leben des Friedens und der Ruhe in Gott. Viele von ihnen beschreiben ganz begeistert, wie sie immer wieder die Gegenwart Gottes spüren, die sie wie ein Mantel einhüllt. Doch es gibt auch Bücher, die das Wesen des Gebets nicht im inneren Ruhen in Gott sehen, sondern in der beharrlichen Bitte, sein Reich anbrechen zu lassen. Sie sehen im Gebet eine Art geistlichen Ringkampf, der oft oder sogar meistens ohne die konkrete Erfahrung der Nähe Gottes auskommen muss. Ein Beispiel istBeten ohne Echo? von Austin Phelps.2 Phelps beginnt mit der Beobachtung, dass das Gefühl, dass Gott fern ist, die Norm für den betenden Christen ist und dass die meisten Menschen sich schwer damit tun, Gottes Gegenwart zu erfahren.

Den gleichen Ansatz verfolgt das BuchThe Struggle of Prayer [„Der Kampf des Gebets“] von Donald G. Bloesch. Er kritisiert den von ihm so genannten „christlichen Mystizismus“3 und verneint, dass das Ziel des Betens die persönliche Gemeinschaft mit Gott sei; er findet, dass dergleichen Vorstellungen das Gebet zu einem egoistischen „Selbstzweck“ machen.4 Für Bloesch ist das höchste Ziel des Betens nicht das stille Nachsinnen, sondern das leidenschaftliche Flehen um das Kommen des Reiches Gottes in der Welt und in unserem Leben. Was das Gebet letztlich erstrebt, ist „der Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes und nicht das kontemplative Nachdenken über sein Wesen“5. Beim Beten geht es nicht in erster Linie um das Erreichen eines bestimmten inneren Zustands, sondern um die Bejahung des Willens Gottes.

Wie kommt es zu diesen beiden Sichtweisen – dem, wie wir es nennen könnten, „gemeinschaftsorientierten“ und dem „gottesreichorientierten“ Gebet? Eine Erklärung i