: Bernd Niquet
: Der Zauberberg des Geldes
: FinanzBuch Verlag
: 9783862488193
: 1
: CHF 18.00
:
: Geld, Bank, Börse
: German
: 208
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Wir müssen in großen Dimensionen denken, so können wir an die Großen ran' lautete die Grundüberlegung von Alexander von Schulenburg und Bernhard von Mandelwindel bei der Gründung ihres eigenen Staates. Besessen von Geld, das Ihnen die Schätze der Welt käuflich macht, bauen Sie einen hypermodernen Merkantilismus auf. Die ewige Jagt nach frischem Kapital nimmt gänzlich neue Dimensionen an und mündet in eine rasante Romanhandlung. Bernd Niquet, der als Wirtschaftskolumnist im gesamten deutschsprachigen Raum einen hervorragenden Ruf genießt, wirft mit seinem neuen Roman einen ironischen Blick hinter die Fassaden der Wirtschaftswirklichkeit. Utopie und wahre Fakten werden auf eindrucksvolle Weise miteinander verbunden und vermitteln ein profundes Verständnis, was die Weltwirtschaft im Innersten zusammenhält. Der bekannte Wirtschafskolumnist Bernd Niquet bewegt sich mit seinem neuen Werk einmal mehr auf der Passhöhe der Erzählkunst. Spannend, rasant und mit unvergleichlich kosmopolitem Esprit schildert er seinen Lesern, was ein Wirtschaftssystem im Innersten zusammenhält und von wem es gelenkt wird. Die 'Herren des Geldes', verkörpert durch die beiden Hauptfiguren Alexander von Schulenburg und Bernhard von Mandelwindel machen sich nach der Diskussion um die Vor- und Nachteile von sagenumwobenen Staatengebilden wie Monaco, Schweiz und Luxemburg gleich selbst daran einen eigenen Staat aufzubauen. In ihrer Republik 'Schwarzenstein' herrscht ein hypermoderner Merkantilismus, der auch im internationalen Vergleich vorderste Plätze belegt. Mit Abraham Grünspan kristallisiert sich bald der größte Vermögensbesitzer der Welt heraus. Doch je höher der Aufstieg, desto tiefer ist der Fall. Der Staatenführer stolpert in seinen Untergang - neue Visionäre werden an seine Stelle treten und wieder genau den gleichen Weg einschlagen ...

Dr. Bernd Niquet promovierte über das Entstehen neuer wirtschaftlicher Strukturen und war für die Privatisierung von Unternehmen für die Treuhandanstalt tätig. Daneben kümmerte er sich um Sanierungsmanagement in den neuen Bundesländern sowie um die Finanzierung junger Wachstumsunternehmen. Seit 1998 ist er als selbständiger Autor und Publizist in eigener Sache tätig. Seine hintergründigen Marktberichte und spitzen Kolumnen begeistern alle an Wirtschaft Interessierte. Der Autor lebt und arbeitet in Berlin.

Vorwort

MUSKELN AUS GELD

„Ich bin in Boogie-Laune“, sagte mein neuer Freund, als wir um Mitternacht die Galerie verließen. Wir waren uns zu Beginn des Abends vorgestellt worden, die Galeristin hatte zu einem Pre-Vernissage-Diner ihrer Ausstellung von Bildern des Mexikaners Manolo da Campo eingeladen. Wir saßen dort an zwei langen Tafeln vor eigens dafür rosa gestrichenen Wänden aus Beton. Hinter uns hingen die Ikonen del Campos wie böse rosa Schatten: Betty Page gibt Karl Marx einen Blowjob, das Michelin-Männchen schmilzt im Fegefeuer, Metallica tackern das Schneewittchen an ein Kreuz und so weiter.

Diese lustige Pop-Ironie – wo hatte ich das schon einmal gesehen?, oder darüber gelesen?, oder davon gehört?

Vom Bürgersteig her, durch die raumhohen Schaufenster betrachtet, muss die Szenerie ausgesehen haben, als ob eine Reisegruppe von dreißig sehr reichen, sehr gut aussehenden Menschen versehentlich in den Magen eines Höllenwurms gewandert wäre – was sie nicht weiter zu stören schien.

Denn kleinwüchsige Kellnerinnen aus Genf mit platinblonden Seitenscheitelfrisuren servierten ihnen Thai Fingerfood und Weißwein, Rotwein, Prosecco; die Tischgespräche drehten sich um Collageninjektionen, Andreas Baader und die Performance der Prada-Yacht im Americas Cup. Und die ganze Zeit dachte ich, dass mir das Szenario dieses Abends seltsam bekannt vorkommt. Ein seltsamer Re-Run, aber: wovon?

Unser Taxi hielt vor der bekannten Diskothek „Parkcafé“, die für diesen Abend in ihrem Inneren bi