: Martha Grimes
: Inspektor Jury kommt auf den Hund Roman
: Goldmann
: 9783641188320
: Die Inspektor-Jury-Romane
: 1
: CHF 8.00
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wunderbar britisch und herrlich humorvoll - der neue Inspektor-Jury-Roman
Inspektor Jury schweigt - schließlich ist er ja zum Trinken und nicht zum Reden in den Pub gekommen. Sein Gegenüber redet dafür umso mehr: Er erzählt Jury die unglaubliche Geschichte eines befreundeten Physikers, dessen gesamte Familie spurlos verschwunden ist. Einzig der Hund Mungo taucht Monate später wieder auf. Zum Glück - denn ohne Mungo stünde Inspektor Jury bei diesem schwierigen Fall auf ziemlich verlorenem Posten ...

Martha Grimes zählt zu den erfolgreichsten Krimiautorinnen unserer Zeit. Lange Zeit unterrichtete sie kreatives Schreiben an der Johns-Hopkins-University. Durch ihre Serien um Inspektor Richard Jury und die 12-jährige Ermittlerin Emma Graham wurde sie weltbekannt. Die 'Mystery Writers of America' kürten sie 2012 für ihr Lebenswerk zum 'Grand Master', und ihre Inspektor-Jury-Reihe wurde nun auch fürs deutsche Fernsehen entdeckt und erfolgreich verfilmt. Martha Grimes lebt heute in Bethesda, Maryland.

2


»Das Haus selbst – es heißt übrigensWinterhaus – wieso, weiß ich auch nicht, nun, über das Haus selbst wollte ich mehr erfahren. Ein Ort, fand ich, der etwas Besonderes an sich hatte.«

Sie saßen inzwischen in einem dieser angenehmen Restaurants, wo Speisen und Service offensichtlich wichtiger waren als die Einrichtung, denn es gab weder diese schrecklichen Raumteiler aus Kunstharz oder Milchglas noch Wandleuchter mit eingraviertem Muster, auch keine ausladenden Ledermöbel und grellweiße Tischwäsche. Der Abstand zwischen den Tischen war so groß, dass man nicht das Gefühl bekam, die Leute am Nebentisch belauschten die Unterhaltung. Harry Johnson war hier offenbar Stammgast, denn der Oberkellner kannte ihn mit Namen und behandelte ihn sehr zuvorkommend.

Sie hatten bestellt, oder vielmehr hatte Harry vorgeschlagen, dass der Ober die Bestellung für sie ausführte, ebenso wie er den Sommelier gebeten hatte, den Wein auszusuchen.

»Das Haus hatte etwas Besonderes an sich?«

Harry zuckte die Achseln. »Genau weiß ich auch nicht, was ich damit sagen will. Etwas Unheimliches. Als wir wieder wegfuhren, kam uns am Ende der Auffahrt ein alter Mann entgegen, vermutlich jemand aus dem Dorf. Wir hielten an und fragten nach dem Swan, einem Pub ganz in der Nähe. Er sagte, es sei noch ein kleines Stück weiter, und raunte uns dann zu, dass er Jessup heiße, hier in der Gegend wohne und uns vor ›dem Haus da drüben‹ warnen wolle. Er meinte, wir sollten uns vor dem Wald hüten. Stellen Sie sich das mal vor.« Harry lachte.

»Kam Ihnen der Wald denn irgendwie schaurig vor?«

»Nein.«

»Was ist mit dem Besitzer? Was hatte der zu sagen?«

»Der lebt in San Gimignano, einem von diesen Bergstädtchen in der Toskana, in einercasa torre. Dort wimmelt es von solchen Türmen.«

»Sie waren dort?«

»Ja. Wir haben schließlich nach allen möglichen Spuren gesucht. Hugh war dazu nicht in der Lage, also bin ich hingefahren. Der Besitzer wollte nicht nach England kommen – wieso sollte er auch? Er hatte das Haus einer Maklerin anvertraut, sollte die sich verdammt noch mal darum kümmern.«

»Aber hätte es nicht auch telefonisch geklärt werden können? Dafür extra nach Italien zu fahren, erscheint mir ein bisschen übertrieben.«

»Ist eine Reise nach Italien denn nicht immer die Mühe wert? Außerdem war ich noch nie dort gewesen.«

Jury lachte. »Verstehe. Und weiter?«

»Interessant, was Ihren Einwand wegen des Telefons betrifft: Er wollte es nicht am