: Melissa Darnell
: Herzblut - Stärker als der Tod
: HarperCollins
: 9783733785352
: Herzblut
: 1
: CHF 5.30
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 444
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Wenn du deinen Freund vor dem Tod rettest, indem du ihm das menschliche Leben nimmst - was würdest du tun? Savannah weiß, dass sie Tristan nicht lieben darf. Sie hat es dem Hohen Rat der Vampire geschworen. Es ist zu riskant. Was, wenn ihr Blutshunger erwacht? Wenn durch sie der Waffenstillstand zwischen den Vampiren und Tristans Familie, dem magischen Clann, zerstört wird? Sie sollte Tristan aus dem Weg gehen. Aber das ist unmöglich, denn jeden Tag sehen sie sich in der Jacksonville High, und wenn sich ihre Blicke kreuzen, will Savannah nur ihn ...
Noch während sie versucht, sich an ihren Schwur zu halten, stacheln dunkle Mächte einen Krieg zwischen ihren Welten an. Die Gefahr bringt Savannah und Tristan wieder zusammen - aber die Folgen sind unwiederbringlich!



<p>Melissa Darnell war von klein auf buchversessen. Sie hat über 70 Titel verfasst, lektoriert oder gestaltet. Frühe Texte haben ihr so unterschiedliche Preise eingebracht wie eine Harry-Potter-Gesamtausgabe und ein Pony inklusive Futter. Mit ihrem Mann und zwei Kindern lebt Darnell heute in South Dakota, schaut am liebsten 'True Blood' und probiert gern neue Haarfarben aus.</p>

1. KAPITEL

Savannah

Der Privatjet des Vampirrates, ein riesiger Kokon aus weißem Leder und exotischen Hölzern, wollte mich mit seinem Brummen in den Schlaf wiegen. Ich lag warm und sicher in den Armen des einzigen Jungen, den ich je geliebt hatte, aber ich konnte meiner Erschöpfung nicht nachgeben. Noch nicht. Uns blieb so wenig Zeit, diese Illusion von Frieden und perfektem Glück zu genießen. Ich musste gegen den Schlaf ankämpfen, solange ich konnte.

Tristan Coleman hatte neben mir schon den Kampf verloren. Er lag wie hingegossen am einen Ende des Sofas, das wir uns in der hinteren Kabine teilten. Obwohl ihm das Kinn mit dem Dreitagebart auf die Brust gesackt war, was eigentlich nicht angenehm sein konnte, umspielte ein leises Lächeln seine Lippen. Seine Arme hielten mich fest umschlungen. Selbst im Traum wollte er mich beschützen.

Dabei hätte ich ihn beschützen müssen.

Wir saßen zwar auf einem weichen Ledersofa, trotzdem musste diese Haltung für Tristan unbequem sein. Immerhin war er, im Gegensatz zu mir, ein Mensch, und sein Körper konnte nicht so viel vertragen. Als ihm vor ein paar Stunden langsam die Augen zugefallen waren, hatte ich ihm gut zugeredet, er solle doch einen Liegestuhl oder zumindest das Sofa für sich allein nehmen und sich richtig ausstrecken. Aber Tristan hatte sich geweigert. Er wollte unbedingt im Sitzen schlafen, damit ich in seiner Nähe bleiben konnte.

Weil ich wusste, was uns erwartete, hatte ich nachgegeben. Es war egoistisch, aber auch ich wollte ihn noch nicht loslassen.

Eine blonde Locke fiel ihm in die Stirn, genauso eigensinnig wie Tristan selbst. Ich strich sie sanft zurück und versuchte den Kontrast zwischen meiner blassen und seiner gebräunten Haut zu ignorieren.

In wenigen Stunden würde ich mir nicht mal mehr diese kleine Berührung erlauben können.

Ich versuchte mir sein Gesicht in allen Einzelheiten einzuprägen. Meist wirkte es fest entschlossen oder blendete alle mit seinem berüchtigten Grinsen. Jetzt erschien es sanft vom Schlaf und dem falschen Glauben daran, dass alles gut sei. Er ahnte ja nicht, welches Opfer ich gebracht hatte, damit der Vampirrat ihn freiließ. Die Vampire hatten meine Selbstbeherrschung mit Tristans mächtigem Clann-Blut voller Magie auf die Probe gestellt. Tristan war in einem Nebenraum mit Handschellen an einen Stuhl gekettet gewesen. Er hatte nicht gehört, welch schreckliches Versprechen ich diesen kalten Wesen geben musste. Und bald würde ich so sein wie sie.

Nachdem wir den Pariser Hauptsitz des Rates verlassen hatten, hätte ich Tristan die Wahrheit sagen können. Aber ich hatte es nicht getan. Zum Teil aus Angst vor seiner Reaktion, aber vor allem, weil ich jeden Moment auskosten wollte, der uns noch zusammen blieb.

Mein Brustkorb verkrampfte sich s