: Lucy Ellis
: Sag einfach nur Ti amo!
: Cora Verlag
: 9783733701413
: Julia
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Wären die roten Schuhe nicht, Ava wäre Prinz Gianluca Benedetti gar nicht aufgefallen. Die Frau, die nach ihrer berauschenden Liebesnacht vor sieben Jahren einfach verschwand, steht mitten in Rom vor ihm - die sexy Kurven unter unförmiger Kleidung versteckt und jederzeit bereit, ihre Krallen auszufahren. Wird er jetzt endlich erfahren, was sie damals zur Flucht trieb? Gianluca schafft es, seine ehemalige Geliebte zu einem Trip an die Amalfiküste zu überreden - und entfacht erneut ein Feuerwerk der Lust. Doch Ava hält ihr Herz fest verschlossen. Wovor hat sie nur solche Angst?



Früher hätte Lucy Ellis es nie für möglich gehalten, einmal selbst Liebesromane zu schreiben, wie ihre Großmutter es ihr vorschlug. Heute tut sie genau das mit großer Freude. Das Beste für sie am Autorendasein: Ihre Protagonistinnen sind genauso wie die Frauen, über die Lucy schon als junges Mädchen gerne gelesen hat: selbstbewusst und attraktiv, während sie den Helden um den Finger wickeln und ihn vor der Einsamkeit retten. Lucy lebt in einem kleinen Cottage in der Nähe von Melbourne, Australien.

1. KAPITEL

Gianluca Benedetti musterte interessiert das auffallend geschmacklose Outfit und anschließend die Frau, die es trug: eine schlecht sitzende Anzughose und einen unförmigen Blazer. Dabei hätte sie durchaus Potenzial. Vorausgesetzt, sie ließ den albernen Hut weg, öffnete ihr Haar, und das Ganze natürlich ohne diese seltsamen Klamotten. Die körperlichen Anlagen waren vorhanden, um mühelos umwerfend auszusehen. Sie war groß, hatte lange, schlanke Beine – jedenfalls soweit er das von hier aus beurteilen konnte – und strahlte eine faszinierende Lebhaftigkeit aus, die sie ganz offensichtlich gerade zu unterdrücken versuchte.

Just in diesem Augenblick wollte sie nämlich wütend mit dem Fuß aufstampfen, hielt jedoch mitten in der Bewegung inne. Sein Blick fiel auf ihre Schuhe: halbhohe schwarze Leder-Peeptoes mit einer bauschigen knallroten Zierblume. Sie wirkten viel zu feminin für eine derart resolute Dame …

„Geben Sie mir mein Geld zurück!“, verlangte sie in klarem Ton. Man konnte kaum überhören, wie wütend sie war. Gianluca erkannte einen australischen Akzent, was gut zu ihrem selbstbewussten Auftreten passte.

Der andere Mann musterte sie von oben bis unten, während die übrigen Passanten einen Bogen um die schöne Brünette machten, die den Kioskverkäufer erwartungsvoll anstarrte. Auf Gianluca wirkte sie wie eine tickende Zeitbombe.

Nach kurzem Zögern landete der rechte Fuß jetzt doch mit einem Knall auf dem Bürgersteig.

„Ich werde nirgendwo hingehen, solange Sie mir mein Geld nicht wiedergeben. Ihre Firma hatte dafür achtundvierzig Stunden Zeit. Auf Ihrer Website heißt es wörtlich, dass Erstattungen sogar innerhalb vonvierundzwanzig Stunden möglich seien.“

Gianluca schloss die Übersicht der europäischen Märkte auf seinem Smartphone und schob das Handy zurück in seine Tasche. Dann verließ er die Kaffeebar, die hier in Rom zu seinen Stammlokalen zählte, um der Fremden zu Hilfe zu eilen. Sich als Retter in der Not anzubieten, hatte er der Erziehung seiner sizilianischen Großmutter zu verdanken, bei der er als Kind häufig in den Ferien gewesen war.

Signora, kann ich Ihnen vielleicht in irgendeiner Weise behilflich sein?“

Sie drehte sich kaum zu ihm um. „Ich bin keinesignora, sondern einesignorina! Und nein, Sie können mir nicht behilflich sein. Ich komme hervorragend allein zurecht. Verschwinden Sie und machen Sie Ihre Geschäfte mit anderen Touristen.“

Er trat einen Schritt näher und atmete den Duft von ihrem leichten, blumigen Parfum ein. Es mutete viel zu verspielt an, um zu einem