: Christine Merrill, Sarah Mallory
: Historical Saison Band 26
: Cora Verlag
: 9783733763121
: Historical Saison
: 1
: CHF 5.40
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

MISS CHARITY UND DER MASKIERTE GENTLEMAN von MALLORY, SARAH
Zu Unrecht entehrt führt Ross Durden ein Doppelleben. Bei Tag ist der Gutsbesitzer ein eleganter Gentleman, bei Nacht ein skrupelloser Straßenräuber. Dabei hat er nur ein Ziel: Vergeltung! Bis er auf Charity Weston trifft, die schöne Tochter seines Feindes - denn ihre heißen Küsse lassen ihn all seine Rachepläne vergessen ...
DIE SÜßESTE ALLER SÜNDEN von MERRILL, CHRISTINE
Wenn er der Versuchung nachgibt, wird er die Frau, die er liebt für immer ruinieren! Sam darf Lady Evelyn aufgrund seiner Herkunft niemals den Hof machen. Denkt er zumindest ... Am Tage ihrer Verlobung mit einem anderen erfährt Sam jedoch, dass er jahrelang an eine Lüge geglaubt hat. Ist es nun zu spät für ein Happy End?



<p>Christine Merril lebt zusammen mit ihrer High School-Liebe, zwei Söhnen, einem großen Golden Retriever und zwei Katzen im ländlichen Wisconsin. Häufig spricht sie davon, sich ein paar Schafe oder auch ein Lama anzuschaffen. Jeder seufzt vor Erleichterung, wenn sie aufhört davon zu reden. Seit sie sich erinnern kann, wollte sie schon immer Schriftstellerin werden, und während einer Phase, in der sie als Mutter zu Hause war, kam sie zu dem Entschluss: Es ist Zeit, ein Buch zu schreiben'. Dann könnte sie ihre Zeit selbst einteilen und müsste nicht mehr ins Büro fahren. Doch sie ahnte nicht, wie mühselig dieser Weg sein würde. Jahre später türmten sich Manuskripte und Ablehnungen auf ihrem Schreibtisch. Aber sie gab nicht auf, und schließlich entdeckte sie begeistert ihren ersten Roman in einer Buchhandlung. Wenn sie nicht schreibt, kann man Christine mit einer großen Tüte Popcorn im Kino finden. Aber nur, wenn der Film ein Happy End hat.</p>

1. KAPITEL

13 Jahre später …

Der scharfe, eisige Wind trieb den Schnee beinahe waagerecht gegen die Fenster der schnellen Überlandkutsche von Scarborough nach York. Charity Weston war froh, dass auf dem Dach des Gefährts wenigstens keine Fahrgäste saßen. Schwarze, tief hängende Wolken verfinsterten den ohnehin schon kurzen Januartag, bald würde es stockdunkel sein. Im Inneren der Kutsche konnte man die Hand kaum vor den Augen erkennen. Es war das ganze Gegenteil des hellen Rampenlichts, in dem sie die meisten ihrer Tage – oder vielmehr Nächte – verbrachte, wenn sie auf der Bühne stand.

Sie überlegte, was ihre Mitreisenden wohl denken würden, wenn sie wüssten, dass sie Schauspielerin war. Sicher hätten der Farmer und seine Frau sie dann nicht so freundlich angelächelt, als sie ihren Platz einnahm. Doch so sahen sie nur eine modisch gekleidete Reisende mit ihrer Zofe vor sich. Charity sprach mit der sanften, kultivierten Stimme einer Dame und vermied die näselnde Sprechweise des Südens, die sie zusammen mit einem neuen Namen während ihres Engagements in London angenommen hatte. Wenn die beiden allerdings in der Nähe von Allingford wohnten, würden sie ihren Irrtum bald erkennen, denn Charity hatte das Angebot eines alten Freundes akzeptiert, seinem Theaterensemble beizutreten.

Eine neue Stadt, neue Rollen, ein neues Publikum. Früher hätte sie dieser Gedanke begeistert, aber aus irgendeinem Grund war es heute nicht so.

Werde ich alt? Ich bin siebenundzwanzig, und ich will nichts lieber als ein eigenes Heim …

Die Kutsche fuhr ratternd durch ein Dorf. Ihr Blick fiel auf ein Cottage, das etwas abseits der Straße lag. Anheimelnd schien das Licht aus den Fenstern im Erdgeschoss, die Haustür war offen. Eine Frau stand mit weit ausgebreiteten Armen davor, um die beiden kleinen Kinder aufzufangen, die auf sie zu rannten. Charity beobachete, wie sie die Kleinen umarmte und dann zu dem Mann aufblickte, der ihnen folgte. Selbst im Dämmerlicht konnte man ihr Gesicht glücklich strahlen sehen.

Das war es, was sie sich wünschte: ein Heim und eine Familie, die sie liebte.

Es war eine Szene des Glücks gewesen, doch sie wusste nur zu gut, wie sehr der Augenschein trügen konnte. Wenn alle im Haus und nicht mehr von draußen zu sehen waren, konnte es durchaus sein, dass die Kinder sich hinter den Röcken ihrer Mutter versteckten, während der Vater sich vor ihnen aufbaute – Bibel in der einen, Reitpeitsche in der anderen Hand –, vollkommenen Gehorsam von ihnen verlangte und jeden Widerstand mit einer Tracht Prügel bestrafte. Charity lehnte sich schaudernd in ihre Ecke zurück und schloss die Augen. Vielleicht war es ein Fehler, nach Allingford zu fahren, wo sie so nah bei ihrem Herkunftsort sein würde.

Unverhofft wurde die Kutsche langsamer, und man hörte laute Stimmen von draußen. Betty, ihre Zofe, fragte ängstlich: „Oh Gott, was ist passiert?“

„Höchstwahrscheinlich steht eine Kuh auf der Straße“, erwiderte Charity gelassen. Sie öffnete das Fenster und lehnte sich hinaus. „Nein“, sagte sie ruhig. „Es ist kein Tier, zumindest keins mit vier Beinen. Es ist ein Wegelagerer.“

Betty schnappte nach Luft. Die Farmersfrau umklammerte ängstlich das silberne Medaillon, das sie an einer Kette übe