1. KAPITEL
Als Madison Foster in Los Angeles aus der schwarzen Stretchlimousine stieg, sah sie sich sofort von einer Horde Bodyguards umringt, die ihr die Bedeutung ihres illustren Klienten deutlich ins Bewusstsein rückte. Während sie den Parkplatz überquerte, wurde aus dem Nebel feiner Regen.
Zwei der stattlichen Männer in dunklen Anzügen flankierten sie, die beiden anderen schritten voraus. Kurz vor dem Serviceeingang des Hochhauses bemerkte sie Blitzlichtgewitter und aufgeregtes Durcheinanderrufen von Reportern, doch sie wagte es nicht, sich umzusehen. Sie hatte keine Lust, in die Schlagzeilen irgendwelcher zweifelhafter Boulevardblätter zu geraten, die sie als die neueste Eroberung des Playboy-Prinzen ablichten würden. Und überdies als reichlich zerzauste Eroberung. Denn im Nacken unter dem Pferdeschwanz spürte sie bereits, wie sich ihre widerspenstigen Haare bei dem feuchten Wetter zu Locken kringelten. So viel also zu ihrem Businesslook. Und so viel zum Mythos, es würde in Kaliforniens sonnigem Süden nie regnen.
Nachdem die Sicherheitsleute die schwere Metalltür aufgestoßen hatten, trat sie ein. Im Gebäudeinneren bewegte sie sich mit ihren High Heels auf dem glatten Fliesenboden vorsichtig wie auf Glatteis. Zum Glück nahmen die labyrinthartigen Korridore schließlich ein Ende. Auf Teppichboden fühlte sie sich bedeutend sicherer. An den Aufzügen gab einer der Männer den Sicherheitscode ein.
Roboterhaft betraten ihre Begleiter mit ihr die Kabine. Auf der Fahrt ins oberste Stockwerk würdigten sie sie nicht eines Blicks, sondern schauten mit ungerührter Miene professionell geradeaus.
Lautlos öffnete sich die Tür im Penthouse. Dahinter erwartete sie ein Herr in grauem Anzug mit Brille und Stirnglatze, der einen gebildeten Eindruck machte. Freundlich gab er ihr die Hand. „Herzlich willkommen, Miss Foster. Ich bin Mr Deeb, der Privatsekretär Seiner Hoheit.“
Höflich lächelnd schüttelte sie ihm die Hand. „Es ist mir ein Vergnügen, Mr Deeb.“
„Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite“, erwiderte er galant. „Wenn Sie bitte mitkommen würden.“
Wie gut ausgebildete Soldaten zogen sich die Sicherheitsleute zurück. Beim Anblick des zwei Etagen hohen Foyers aus schwarzem Marmor stockte Madison der Atem. Als Diplomaten