2. KAPITEL
„Wer sonst?“, fragte Zahir aalglatt, als sie langsam zurückwich.
Panik schnürte ihr die Kehle zu. Zahir, der König von Maraban! Ihr Exmann steckte also hinter der Entführung!Er war der geheimnisvolle Gastgeber, der sich freute, das Wochenende mit ihr zu verbringen!
Doch wozu? Er hatte sich vor vielen Jahren von ihr scheiden lassen und über ihre Beziehung war nie etwas an die Öffentlichkeit gedrungen.
Und jetzt stand er plötzlich vor ihr in seiner maßgeschneiderten schwarzen Freizeitkleidung und sah einfach blendend aus! Trotz ihrer hohen Absätze musste sie zu ihm aufsehen und ihre viel gerühmte Selbstbeherrschung hatte sie plötzlich vollkommen verlassen. Dabei hatte Saffy sich geschworen, sich nie wieder so von diesem unwiderstehlichen Mann beeindrucken zu lassen wie damals im zarten Alter von achtzehn Jahren. Dieses wunderschön blauschwarz schimmernde Haar, das ausdrucksvolle Gesicht mit den hohen Wangenknochen, dem energischen Kinn, den traumhaft sinnlichen Lippen. Dazu der athletische Körper eines griechischen Gottes, und die aufregenden Augen einer Raubkatze. Wer sich mit diesem Mann einließ, brachte sich unweigerlich in Gefahr!
Mit ihren achtzehn Jahren damals war Saffy noch zu naiv gewesen, und doch bereits gestört, und zwar viel schlimmer, als es Zahir oder ihr je bewusst geworden war. Diese aufwühlenden Erinnerungen drängten jetzt wieder an die Oberfläche. Gleichzeitig flatterten Schmetterlinge in Saffys Bauch. Schockiert stellte sie fest, dass Zahirs Ausstrahlung noch immer diese Wirkung auf sie hatte.
Trotz dieser Erkenntnis warf Saffy den Kopf zurück, dass die blonde Mähne nur so flog. „Dann hastdu mich also herbringen lassen?“ Ihre Stimme bebte verräterisch. „Warum, um alles in der Welt?“
Mit ihren himmelblauen Augen blickte sie forschend auf zu Zahir, der sie mit glühenden Augen betrachtete. Für ein Supermodel hatte Saffy einen ungewöhnlich kurvigen Körper. Die harten Knospen der hoch angesetzten festen Brüste entgingen seiner Musterung nicht. Auch nicht die herrlich weiblich geschwungenen Hüften unter der winzigen Taille …Die zarten Fußknöchel …
Entschlossen ignorierte Zahir das lustvolle Pulsieren in seinen Lenden und biss die Zähne zusammen. Er hatte sich eingeredet, Saffy hätte ihren Zauber verloren. Jetzt stand er ihr gegenüber und musste sich eingestehen, dass sie sogar noch bezaubernder war als damals.
Es ärgerte ihn, dass sie noch immer diese Wirkung auf ihn ausübte. Frustriert räusperte er sich. „Seit unserer Trennung hast du mich mehr als fünf Millionen Pfund gekostet“, warf er ihr vor. „Vielleicht wollte ich einfach wissen, was du mit dem Geld gemacht hast. Vielleicht habe ich auch an eine Art Gegenleistung gedacht.“
So eine Unverfrorenheit, dachte Saffy empört. „Stopp! Du hast wohl den Verstand verloren. Woher nimmst du das Recht, mich gegen meinen Willen herbringen zu lassen?“, fuhr sie ihn an.
„Ich wollte mit dir reden.“
„Ich wüsste nicht, worüber“, entgegnete Saffy scharf. „Außerdem hätte ich nicht damit gerechnet, dich in diesem Leben wiederzusehen. Ich will nicht mit dir reden, auch nicht über die fünf Millionen, die du mir angeblich gezahlt hast. Ich habe nie auch nur einen Penny von dir erhalten.“
„Du lügst“, behauptete er betont ruhig.
„Nein. Ich habe nie Geld von dir bekommen.“ Verzweifelt versuchte Saffy, sich zu beruhigen.
„Du kannst nicht abstreiten, dass ich beträchtliche Unterhaltszahlungen an dich geleistet habe, seit du Maraban verlassen hast“, erwiderte er verächtlich.
„Aber das stimmt nicht.“ Wütend funkelte sie ihn an. Sie war sehr stolz auf ihre finanzielle Unabhängigkeit und darauf, dass sie Zahirs sagenhaften Reichtum nie ausgenutzt hatte. Es wäre ihr unfair vorgekommen, Unterhalt für die kurze, erfolglose Ehe zu verlangen. „Du lügst, Zahir.