: Chantelle Shaw
: Sizilianische Liebesträume
: Cora Verlag
: 9783733701680
: Julia
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Das Meer: Zum Greifen nah! Der Pool: türkisblau! Ihre Bleibe: ein Schloss! Eigentlich sollte Sprachtherapeutin Darcey von ihrem neuen Job begeistert sein, zumal sie die kleine taube Rosa sofort ins Herz geschlossen hat ... wäre da nicht Salvatore Castellano, ihr gefühlskalter Auftraggeber. Der Sizilianer mit den dunklen Augen lässt sie selbst bei sommerlicher Hitze frösteln! Erst als er sie in seine Arme zieht und feurig küsst, spürt sie, hinter seiner Fassade aus Eis brodelt ein Vulkan! Aber kann sie einen Mann, der seiner Tochter so kühl gegenübersteht, je lieben?



<p>Chantelle Shaw ist in London aufgewachsen. Mit 20 Jahren heiratete sie ihre Jugendliebe. Mit der Geburt des ersten Kindes widmete sie sich ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter, ein Vollzeitjob, da die Familie bald auf sechs Kinder und verschiedene Haustiere anwuchs. Chantelle Shaw entdeckte die Liebesromane von Mills& Boon, die sie schon aus ihrer Jugend kannte, in den ersten Jahren als Mutter neu. Während ihrer unfreiwillig nachtaktiven Zeit, hatte sie häufig ein Baby im Arm und ein Buch in der anderen Hand. In ihrer Freizeit fing Sie an, eigene Geschichten zu schreiben. Mills& Boon lehnte ihre ersten Entwürfe ab, ermutigte sie aber weiter zu machen. Doch als Mutter von sechs Kindern, die auch noch halbtags arbeitete, blieb ihr kaum Zeit. Erst 20 Jahre später begann sie wieder ernsthaft zu schreiben, als sie versuchte über den Tod ihrer Mutter hinweg zu kommen. Sie konnte sich in die Welten in ihrem Kopf flüchten und so für einige Zeit ihre Trauer vergessen. Seit dieser Zeit mag Chantelle Shaw Liebesromane noch mehr als zuvor, denn kein anderes Genre verleiht seinen Lesern ein ähnliches Gefühl von Glück und Entspannung. Sie liebt es, starke, entschlossene und sexy Helden zu kreieren, die letztendlich das große Glück und die Liebe finden. Das Schreiben nimmt ihre meiste Zeit ein, aber wenn sie einen freien Kopf braucht, geht sie in ihren Garten oder spazieren. Manchmal wünschte sie sich nur, dass sie auch von der Hausarbeit einen freien Kopf bekommen würde.</p>

1. KAPITEL

„Da ist jemand, der Sie sprechen möchte. Ein Mann …“

Überrascht sah Darcey von ihrem Schreibtisch auf. Ihre sonst so unerschütterliche Sekretärin wirkte sichtlich nervös.

„Er heißt Salvatore Castellano“, fuhr Sue fort, „… und sagt, James Forbes habe ihn an dich überwiesen. Er möchte eine Sprachtherapie für seine Tochter.“

„Aber James weiß doch, dass unsere Abteilung geschlossen wird“, entgegnete Darcey irritiert. James Forbes leitete das Programm für Hörimplantate im Krankenhaus und hatte in den letzten Monaten immer wieder lautstark gegen die kostenbedingte Schließung der Abteilung für Sprachtherapie protestiert.

Sue hob die Schultern. „Das habe ich Mr Castellano auch gesagt, aber er besteht darauf, mit Ihnen zu sprechen.“ Verschwörerisch sah sie Darcey an. „Ich glaube, er ist es nicht gewohnt, dass man ihn abweist. Typischer Südländer eben. Sie wissen ja, wie die sind. Dunkel und heißblütig … Ich darf das gar nicht sagen“, stammelte sie, errötete und kicherte verlegen. „Schließlich bin ich seit zwanzig Jahren mit Brian verheiratet. Aber der Mann da draußen ist verdammt attraktiv!“

Er besteht darauf, mich zu sprechen? Darcey war schon jetzt von dem Mann beeindruckt. Immerhin hatte er es geschafft, Sue aus der Fassung zu bringen. Allerdings hegte sie keinerlei Befürchtungen, dass er auf sie eine ähnliche Wirkung haben könnte. Sie hatte schon lange kein Interesse mehr an Männern, bei denen jede Frau schwach wurde, sondern würde sich ab jetzt mit lauwarm und sicher zufriedengeben. Auch wenn das langweilig war. Nur nie wieder einen Frauenheld! So wie ihr treuloser Exmann.

Sie warf einen Blick aus dem Fenster und sah eine elegante schwarze Limousine neben ihrem Mini parken. Ihr Vertrag mit der Gesundheitsbehörde war bereits gekündigt. Sie musste Salvatore Castellano also nicht treffen, wenn sie nicht wollte. Aber verdammt, warum eigentlich nicht? Zuhause warteten lediglich ein leeres Haus und ein einsames Abendessen auf sie. Wenn überhaupt. Sie war heute viel zu müde zum Kochen.

„Dann lassen Sie ihn mal herein.“

Während Sue in den Flur zurücktrat, fuhr Darcey fort, die Schubladen in ihrem Schreibtisch auszuräumen. Die Aktenschränke waren bereits leer. Sie musste nur noch die Zeugnisse über ihre zahlreichen Qualifikationen und Fortbildungen an der Wand abhängen.

Es war ein Jammer, dass ihre akademischen Abschlüsse, die sie zu einer absoluten Expertin in ihrem Bereich machten, nicht ausreichten, um ihren Job zu sichern. Das Budget der Londoner Gesundheitsbehörde war drastisch gekürzt worden, und die Einsparungen hatten sie die Stelle gekostet. Nun war sie gezwungen, sich Gedanken über ihre Zukunft zu machen und die Vergangenheit endlich zu akzeptieren. Die Entscheidung, sich im Sommer für ein paar Monate eine Auszeit zu nehmen, fühlte sich richtig an. So hatte sie genug Zeit, um Pläne für ihre Privatpraxis zu schmieden. Darcey träumte schon lange davon, eine eigene Praxis zu eröffnen. Noch wichtiger war allerdings, endlich über ihren Exmann hinwegzukommen, der sie so schamlos betrogen hatte.

Ihr Blick fiel auf das Namensschild auf ihrem Schreibtisch. Seit ihrer Hochzeit mit Marcus hieß sie Rivers. Sie hatte den Namen nach der Scheidung behalten. Es war angenehm, wenn nicht jeder gleich wusste, dass sie zu der berühmten Schauspielerfamilie Hart gehörte – so wie Marcus damals. Er hatte sie nur geheiratet, weil er sich davon Vorteile für seine eigene Schauspielerkarriere erhoffte. Es hatte unglaublich wehgetan, als ihr das klar geworden war. Leider war sie so verliebt gewesen, so verzaubert von Marcus’ Witz und Charme und seinem guten Aussehen, dass sie seinen Heiratsantrag sofort angenommen hatte. Nach nur vier Monaten Beziehung! Eine derart impulsive Entscheidung war absolut untypisch für sie.

Gedankenversunken ging Darcey zum Fenster und griff nach der Topfpflanze auf der Fensterbank. Den buschigen Farn hatte sie