: Tessa Radley
: Auf einem Maskenball verführt
: Cora Verlag
: 9783862954766
: Baccara
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Wer verbirgt sich wohl hinter dieser Maske? Er ist in jedem Fall unglaublich sexy, groß und vermutlich extrem gut aussehend - noch sieht Alyssa sein Gesicht nicht. Dennoch schmiegt sie sich hingerissen an ihren Tanzpartner und versucht, die Nervosität abzuschütteln. Eigentlich hat Alyssa sich auf das Kostümfest geschlichen, um ihren Bruder zu treffen, von dessen Existenz sie erst seit Kurzem weiß. Damit, ihrem Traummann hier buchstäblich in die Arme zu laufen, hat sie nicht gerechnet. Erst als er sie leidenschaftlich küsst, ahnt sie, wer der maskierte Unbekannte ist ...



Tessa Radley liebt das Lesen seit sie denken kann. Schon als Kind hatte sie immer einen ganzen Stapel an Büchern in Reichweite, die sie als nächstes lesen wollte. Dass sie sich irgendwann dazu entschloss, selbst Geschichten zu schreiben, war eigentlich eine logische Konsequenz. Bis heute hat die USA TODAY Bestsellerautorin 18 Bücher veröffentlicht - eine Liste gibt es auf www.tessaradley.com/books. Wenn sie mit einer Geschichte mal nicht gut vorankommt, schnappt sich Tessa Radley ihren Hund Ruby und macht mit ihm einen Spaziergang am Strand - auf Tessas Twitter-Account @tessaradley gibt es tolle Fotos vom Strand in Neuseeland, wo Tessa lebt. Kaum haben sich die beiden genug bewegt, ist auch die kleine Schreibblockade vergessen. Momentan arbeitet Tessa Radley an einer Serie über drei Schwestern, deren reicher Vater ihnen ein folgenreiches Ultimatum setzt ... Mehr dazu und zu all ihren Projekten findet ihr auf www.tessaradley.com.

1. KAPITEL

Als Alyssa Blake den Kiesweg entlangschritt, war das Fest bereits in vollem Gange. Alljährlich im neuseeländischen Frühling, im September, fand der traditionsreiche Saxon’s Folly Maskenball statt.

„Nur nichts anmerken lassen“, sagte sie leise zu sich selbst, während sie sich zwischen den geparkten Luxuslimousinen hindurchschlängelte. „Tu einfach so, als würdest du dazugehören.“

Gegen den dunklen Nachthimmel hob sich strahlend hell das erleuchtete Hauptgebäude des Weingutes ab. Es war ein dreistöckiges weißes Wohnhaus im viktorianischen Stil, das in den mehr als hundert Jahren seines Bestehens Flutwellen und Bränden getrotzt hatte. Sogar ein schweres Erdbeben, wie es Hawke’s Bay im Osten der Nordinsel heimgesucht hatte, konnte dem Haus nichts anhaben. Nur einige kleinere Reparaturen waren damals fällig geworden.

Je näher Alyssa kam, desto lauter wurde die Musik, auch wenn noch keine Partygäste zu sehen waren.

Plötzlich entdeckte sie oben auf der Steintreppe vor der zweiflügligen schweren Eingangstür einen Mann in Uniform. Alyssa zögerte, und ihr Herz schlug schneller. War der Mann Butler, oder gehörte er dem Sicherheitsdienst an? Einmal mehr befahl sie sich, Ruhe zu bewahren.

„Leider habe ich meine Einladung nicht dabei“, legte sie sich im Stillen als Ausrede zurecht. Besonders gut klang das nicht. Vor allem weil sie gar keine der begehrten dunkelblauen Karten mit der kostbaren Silberprägung erhalten hatte. Was, wenn der Türsteher sich die Mühe machte und in der Gästeliste nachsah?

Vielleicht konnte sie einfach aufrecht und mit einem souveränen Lächeln an ihm vorbeigehen?

Im schlimmsten Fall würde er sie aufhalten und nach ihrem Namen fragen. Er würde wohl kaum Alyssa Blake, die für die anerkannte FachzeitschriftWine Watch viel beachtete Reportagen schrieb, den Eintritt verwehren. Zwar hatte sie vor einigen Jahren wenig schmeichelhaft über Joshua Saxon, den Eigentümer der Saxon’s Folly Weingüter, berichtet und sich damit dessen Unmut zugezogen. Aber sicher würde sich dieser Türsteher nicht daran erinnern. Vielleicht würde der Mann sie auch einfach einlassen, ohne sie genauer zu betrachten. In ihrem bodenlangen dunkelroten Kleid und mit der auffälligen schwarzen Maske mit Federbesatz und Strasssteinen sah sie nicht gerade wie ein ungebetener Gast aus.

Um Mut zu fassen, holte sie noch einmal tief Luft. Noch war sie dem Türsteher nicht aufgefallen …

In diesem Augenblick wurde eine Seitentür geöffnet, Licht drang nach außen, und ein Paar verließ fröhlich lachend den Ball. Hinter den beiden schloss sich die Tür la