: Chantelle Shaw
: Tief in meinem Herzen
: Cora Verlag
: 9783954464081
: Julia
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

'Sie sind Sophies Vater!' Vergeblich versucht Beth den attraktiven Milliardär Cesario Piras zu überzeugen. Jetzt soll ein DNA-Test beweisen, dass er vor einem Jahr mit Beth' bester Freundin geschlafen hat. Und so lange wird Beth bei Cesario auf Castello del Falco bleiben! Doch immer öfter fragt sie sich: Ist er wirklich der gewissenlose Playboy, für den sie ihn hielt? Oder ist ausgerechnet er der Mann, nach dem sie sich tief in ihrem Herzen schon immer gesehnt hat? Als er sie unerwartet zärtlich umarmt, erwidert sie trotz aller Zweifel seinen innigen Kuss ...



<p>Chantelle Shaw ist in London aufgewachsen. Mit 20 Jahren heiratete sie ihre Jugendliebe. Mit der Geburt des ersten Kindes widmete sie sich ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter, ein Vollzeitjob, da die Familie bald auf sechs Kinder und verschiedene Haustiere anwuchs. Chantelle Shaw entdeckte die Liebesromane von Mills& Boon, die sie schon aus ihrer Jugend kannte, in den ersten Jahren als Mutter neu. Während ihrer unfreiwillig nachtaktiven Zeit, hatte sie häufig ein Baby im Arm und ein Buch in der anderen Hand. In ihrer Freizeit fing Sie an, eigene Geschichten zu schreiben. Mills& Boon lehnte ihre ersten Entwürfe ab, ermutigte sie aber weiter zu machen. Doch als Mutter von sechs Kindern, die auch noch halbtags arbeitete, blieb ihr kaum Zeit. Erst 20 Jahre später begann sie wieder ernsthaft zu schreiben, als sie versuchte über den Tod ihrer Mutter hinweg zu kommen. Sie konnte sich in die Welten in ihrem Kopf flüchten und so für einige Zeit ihre Trauer vergessen. Seit dieser Zeit mag Chantelle Shaw Liebesromane noch mehr als zuvor, denn kein anderes Genre verleiht seinen Lesern ein ähnliches Gefühl von Glück und Entspannung. Sie liebt es, starke, entschlossene und sexy Helden zu kreieren, die letztendlich das große Glück und die Liebe finden. Das Schreiben nimmt ihre meiste Zeit ein, aber wenn sie einen freien Kopf braucht, geht sie in ihren Garten oder spazieren. Manchmal wünschte sie sich nur, dass sie auch von der Hausarbeit einen freien Kopf bekommen würde.</p>

1. KAPITEL

Immer höher wand sich die schmale Straße den Berg hinauf. Der nasse Asphalt glänzte im Licht der Scheinwerfer vor ihnen. Je höher sie kamen, desto stärker schien der Regen zu werden. Vor einer guten Viertelstunde waren sie in Oliena losgefahren. Nach einer weiteren Kehre verschwanden die Lichter der Stadt endgültig aus Beths Blickfeld.

„Wie weit ist es noch?“, erkundigte sie sich ungeduldig beim Taxifahrer.

„Sie werden das Castello del Falco … oder das Schloss des Falken, wie Sie sagen würden, gleich sehen“, erklärte er mit starkem italienischem Akzent.

Beth runzelte die Stirn.

„Wohnt Mr Piras etwa tatsächlich in einem Schloss?“

Sie hatte angenommen, der Eigentümer der sardischen Piras-Cossu-Bank hätte sein Zuhause aus einer Laune heraus nach einem Schloss benannt.

Der Taxifahrer antwortete nicht. Nach einer weiteren Biegung bot sich Beth ein atemberaubender Ausblick auf die grünen Hügel des Gennargentu-Gebirges. Direkt vor ihnen erhob sich eine mächtige Festung. Beth sah nur ihre Umrisse, die sich vor dem dunklen Abendhimmel abhoben. Kurz darauf passierten sie das eiserne Eingangstor und fuhren langsam in den düsteren Innenhof des Schlosses ein. Die Außenwände des Gebäudes wurden indirekt beleuchtet, wodurch es noch gewaltiger wirkte. In der Mitte des Hofes befand sich ein prächtiger Springbrunnen mit grotesk anmutenden Wasserspeiern, die ihr Unheil verkündend entgegenzublicken schienen.

Während Beth sich verunsichert umsah, beschlich sie eine dunkle Vorahnung. Am liebsten hätte sie den Taxifahrer gebeten, sofort wieder umzukehren. Vielleicht steigerte sie sich bloß in etwas hinein, doch ihre Intuition sagte ihr, wenn sie jetzt ausstiege, würde ihr Leben sich für immer ändern.

Ein Blick auf das Baby in ihrem Arm erinnerte sie daran, dass es hier jedoch nicht um sie ging. Sie war wegen Sophie nach Sardinien gekommen. Und sie würde jetzt auf keinen Fall einen Rückzieher machen. Seufzend warf sie einen letzten Blick zurück zur Straße, zur vertrauten, sicheren Welt, bevor sie entschlossen die Tür des Taxis öffnete.

Die Party war in vollem Gange. Von der Galerie aus hatte Cesario Piras alles im Blick. Alle schienen sich gut zu amüsieren. Der Champagner floss in Strömen, und es wurde ausgelassen getanzt. Im Bankettsaal nebenan drängten sich die Gäste um das reichhaltige Buffet.

Erleichtert stellte er fest, dass der Abend ein voller Erfolg zu sein schien. Seine Angestellten arbeiteten sehr hart. Sie hatten es verdient, als Anerkennung für ihre Dienste im Namen der Piras-Cossu-Bank mit diesem extravaganten Empfang verwöhnt zu werden. Was seine Gäste jedoch nicht wussten, war, dass ihr Chef die Stunden zählte, bis er endlich wieder allein sein durfte. Er bereute es, seine Sekretärin nicht darum gebeten zu haben, die Party auf einen anderen Tag zu verlegen. Donata arbeitete erst seit einigen Monaten für ihn. Sie wusste nicht, dass der dritte März für Cesario ein Datum war, das sich für immer in seine Seele gebrannt hatte.

Unbewusst strich er mit dem Finger über die tiefe Narbe, die sich von seinem linken Auge über die Wange bis hin zum Mundwinkel zog. Heute waren es genau vier Jahre, seit sein Sohn gestorben war. Der unermessliche Schmerz, den er während der ersten Monate nach der schrecklichen Tragödie empfunden hatte, war nach und nach einer stumpfen Akzeptanz gewichen. An jedem Jahrestag jedoch holte ihn die Erinnerung an den schweren Schicksalsschlag wieder ein. Er hatte geho