: Patricia Thayer
: Noch einmal deine Lippen spüren
: Cora Verlag
: 9783864946172
: Bianca
: 1
: CHF 1.40
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

'Und den Zuschlag erhält ... der Gentleman in der hinteren Reihe!' Lacey schützt ihre Augen mit der Hand, um in der gleißenden Sonne erkennen zu können, wer ihre besten Pferde gekauft hat. Das ist doch ...? Ja, tatsächlich, dort sitzt Jeff und erwidert ihren Blick! Wütend wendet sie sich ab. Vor zehn Jahren ließ er sie nach einer romantischen Nacht einsam, verwirrt und schwanger zurück. Endlich war sie dabei, ihn zu vergessen, da prescht er wieder in ihr Leben und will ihre Farm vor dem Ruin retten. Und wie sie Jeff kennt, kann das nicht alles sein. Was hat er wirklich vor?



<p>Als zweites von acht Kindern wurde Patricia Thayer in Muncie, Indiana geboren. Sie besuchte die Ball State University und wenig später ging sie in den Westen. Orange County in Kalifornien wurde für viele Jahre ihre Heimat. Sie genoss dort nicht nur das warme Klima, sondern auch die Gesellschaft und Unterstützung anderer Autoren. Sie fühlt sich dort wie in einer Familie aufgehoben. Wenn sie gerade nicht an einer neuen Geschichte arbeitet, reist sie gerne durch die USA und Europa. Sie ist seit mehr als 36 Jahren verheiratet. Sie haben zwei erwachsene Söhne und drei Enkelkinder. Sie ist ehrenamtliche Helferin im 'Großeltern Autismus Netz'. Patricia Thayer hat über zwanzig Jahre über 30 Bücher geschrieben. Sie ist für den 'National Reader's Choice Award' und den RITA® Award nominiert worden. Gewonnen hat sie den Romantic Times Reviewer's Choice award. Sie war Gastrednerin an einer Grundschule und unterrichtet angehende Autoren an einer High School.</p>

1. KAPITEL

In den letzten neun Monaten war Jeff Gentry regelrecht durch die Hölle gegangen, aber jetzt hatte er endlich den Weg zurück nach Hause gefunden.

In diesem Moment stand er auf der Veranda der Vorarbeiter-Hütte derRocking R Ranch. Die Sonne war zwar gerade erst aufgegangen, trotzdem war es jetzt schon so heiß wie in einem typisch texanischen Sommer. Genussvoll atmete Jeff die ihm so vertraute Landluft ein, die nach Erde, Rindern und Pferden roch. Auf dieser Ranch hatte er endlich erfahren, was es hieß, zu einer Familie zu gehören. Als kleiner Junge hatte er sich hier zum ersten Mal sicher gefühlt, die Ranch war für ihn ein richtiges Zuhause geworden. Ob das jetzt wohl wieder möglich wäre?

Schließlich hatte er in den letzten zehn Jahren ein anderes Zuhause gehabt: die US Army nämlich. Dabei war er in der ganzen Welt herumgekommen und hatte viel Gewalt miterlebt, hatte Menschen sterben sehen. Diese Jahre hatten ihn so stark verändert, dass er nichts mehr mit dem jungen Mann gemeinsam hatte, der damals im Alter von zwanzig Jahren die Ranch verlassen hatte. Diese erlebten Albträume verfolgten ihn noch immer, und er musste sie dringend hinter sich lassen. Vor allem den einen. Er rieb sich das schmerzende Bein. Der Arzt hatte ihm gesagt, dass er großes Glück gehabt hatte, aber so kam es ihm überhaupt nicht vor.

Sein letzter Einsatz hatte sein ganzes bisheriges Leben zerstört … und seine Zukunft noch dazu. Jetzt hatte man ihn nach Hause, nach San Angelo, geschickt. Ob es ihm wohl gelingen würde, den Platz bei den Randells, seiner Familie, wieder einzunehmen?

„Guten Morgen, Jeff.“

Jeff wandte sich um. Sein Stiefvater, Wyatt Gentry-Randell kam gerade auf die Veranda zu. Jeff lächelte. „Hallo, Dad.“

Der Fünfundfünfzigjährige war immer noch eine beeindruckende Erscheinung: groß, mit aufrechtem Gang und durchtrainiert von den vielen Jahren, die er schon mit Pferden für den Rodeo-Betrieb arbeitete. Gleichzeitig war er ein fröhlicher, warmherziger Mensch – besonders, wenn es um seine Frau und seine Kinder ging.

Als Jeff und seine Schwester Kelly noch klein gewesen waren, hatte Wyatt ihre Mutter Maura Wells geheiratet und die beiden Kinder adoptiert. Das war der bisher schönste Tag in Jeffs bisherigem Leben gewesen: Damals hatte Wyatt die beiden Geschwister und ihre Mutter viele schmerzhafte Erinnerungen an ihre Vergangenheit vergessen lassen. Später hatten er und Maura noch zwei weitere Kinder bekommen, Andrew und Rachel.

Ja, Jeff liebte seinen Stiefvater von ganzem Herzen.

„Was treibt dich denn hierher?“, erkundigte sich Jeff. „Kann ich dir bei irgendetwas behilflich sein?“

Wyatt reichte ihm eine Tasse heißen Kaffee. „Nein, ich wollte mich einfach ein bisschen mit meinem Sohn unterhalten. Schön, dass du wieder zu Hause bist.“

Jeff trank einen Schluck. „Ich freue mich auch, wieder hier zu sein.“ So richtig gelogen war das nicht. Immerhin war er froh, seine Eltern wiederzusehen.

Er lehnte sich gegen das Verandagel