: Lisa Jackson
: Noch einmal sollst du büßen
: MIRA Taschenbuch
: 9783862781768
: 1
: CHF 4.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 304
: DRM/Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF/ePUB

Heimlich schleicht Marnie sich im Dunkel der Nacht aus dem Hotel, auf die weiße Jacht von Adam Drake. Ihm vertraut sie, er wird sie fort von einem Leben bringen, mit dem sie abgeschlossen hat! Sie ahnt nichts von der Gefahr, in der sie schwebt: In dem Moment, als sie Adams Boot betritt, hat sie sich selbst dem Feind ausgeliefert. Denn Adam Drake hat mit ihrem Vater eine Rechnung offen, und mit der reichen Hotelerbin in seiner Gewalt bietet sich ihm die perfekte Möglichkeit der Vergeltung! Während ein Hurrikan über dem Meer aufzieht, steuert Adam mit seiner wehrlosen Passagierin eine einsame Insel an ...



<p>Ihre Schwester animierte Lisa Jackson zum Schreiben. Mittlerweile zählt sie zu den amerikanischen Top-Autorinnen, ihre Romane erobern regelmäßig die Bestsellerlisten. Die Schriftstellerin hat zwei erwachsene Söhne und lebt im Bundesstaat Oregon.</p>

1. KAPITEL


Adam Drake sah die skeptischen Blicke der Männer, die um den Tisch saßen. Sie hörten ihm aufmerksam zu, blätterten in seinem Konzept und lehnten sich, als er geendet hatte, in ihren Stühlen zurück. Ohne etwas zu sagen, ohne Fragen zu stellen. Sie tauschten nur vielsagende Blicke aus.

Adam wusste, warum. Er konnte ihnen nicht verübeln, dass sie Zweifel an dem Konzept und an seiner Person hatten. Sein Ruf war nicht der beste, und er wunderte sich ohnehin, dass die drei kapitalstarken Investoren aus Kalifornien ihn nicht gleich hatten abblitzen lassen.

Der Anwalt in der Gruppe, James Brodie, zog eine frische Packung Zigaretten aus der Hosentasche. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis die Zellophanhülle auf den Tisch flatterte. „Ich denke, ich kann für meine Partner sprechen“, begann er, und als er die beiden anderen fragend ansah, nickten sie zustimmend. „Die Idee, nach Seattle zu expandieren, sagt uns zu. Aber wir haben gewisse Bedenken.“

Adam wies den smarten Geschäftsmann auf den Punkt hin, den sie schon vorher diskutiert hatten. „Von Expandieren kann keine Rede sein“, stellte er noch einmal klar. „Ich werde die meisten Besitzanteile an dem Hotel haben. Ihr investiertes Kapital wird verzinst über zehn Jahre zurückgezahlt werden.“ Er blätterte in seinem Entwurf, bis er den Passus gefunden hatte, und schob Brodie das Papier hin. „Hier steht es.“

Während der Anwalt sich eine Zigarette anzündete, überflog er den fraglichen Paragrafen und dann die restlichen Seiten des Entwurfs. „Schön und gut“, meinte er nachdenklich, „aber für die nächsten zehn Jahre wären wir Mitbesitzer Ihres Hotels.“ Er betonte das Wort „Ihres“ in einer Weise, die zeigte, was er von Adam Drake als Geschäftspartner hielt.

„Richtig.“ Adam lächelte verkrampft. Oh, wie er diese Art Verhandlungspolitik hasste! Er war von anderen, von vermögenden Männern abhängig, um sein Projekt zu finanzieren. Er ertrug es nicht, an andere gebunden zu sein. Und das war sein Problem – sich Autoritäten zu widersetzen, nicht vor der Macht des allmächtigen Dollars zu buckeln.

Warum war er dann hier?

Weil ihm keine andere Wahl blieb. Dafür hatte Victor Montgomery gesorgt.

Beim Gedanken an Montgomery und an die Kriecher, die für ihn arbeiteten, bekam Adam Rachegelüste. Er zwang sich, seine Aufmerksamkeit wieder auf die Gegenwart zu richten.

Brodie tippte mit dem Finger auf Adams Konzept. „Das hier ist nicht schlecht, abgesehen von ein paar Klauseln, die umformuliert werden müssten. Aber das ist nicht der Rede wert. Was