: Nalini Singh
: Lord der toten Seelen Royal House of Shadows
: MIRA Taschenbuch
: 9783862785674
: Royal House of Shadows
: 1
: CHF 6,20
:
: Science Fiction, Fantasy
: German
: 480
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Die Erben des Schattenreichs: Das Finale der märchenhaft sexy Saga! Seite an Seite lebten Gestaltwandler, Werwölfe und Vampire im magischen Elden. Bis der grausame Blutzauberer das Königspaar stürzte. Erst wenn eins der Königskinder das Erbe antritt, kann Elden wieder aufblühen. Die Zeit der Entscheidung ist da!
Er ist ein Monster, das die Seelen gnadenlos in das Reich der Toten verbannt - sagt man. Aber die schöne Liliana weiß, was geschehen ist und dass hinter seiner schwarzen Rüstung ein Herz aus Gold schlummert. Nach nichts sehnt sie sich mehr als nach Freiheit und der Liebe des dunklen Ritters. Und wenn sie ihn von seinem Fluch befreit, wird er mit seinen Geschwistern um Elden kämpfen - gegen den grausamen Blutzauberer, Lilianas Vater. Die Entscheidung fällt um Mitternacht.



<p>Die internationale Bestsellerautorin verbrachte ihre Kindheit in Neuseeland. Drei Jahre lebte und arbeitete sie unter anderem in Japan und bereiste in dieser Zeit wiederholt den Fernen Osten. Bislang hat sie als Anwältin, Bibliothekarin, in einer Süßwarenfabrik und in einer Bank gearbeitet -- eine Quelle von Erfahrungen, aus der Nalini Singh reichlich schöpft.</p>

2. KAPITEL


Liliana erwachte mit einem stummen Schrei auf den Lippen. Ihr Mund fühlte sich an wie mit Watte ausgestopft, und in ihrem Kopf empfand sie nichts als die kalte Endgültigkeit des Todes. Sie brauchte einige Zeit, um zu merken, dass die Tür zu ihrer Zelle offen stand. Bard sah sie mit seinen großen, traurigen schwarzen Augen an.

„Hallo“, sagte sie, und ihre Stimme klang angespannt durch die Nachwirkungen ihres Albtraums.

Er winkte sie zu sich.

Sie stand auf und bereitete sich darauf vor, ein Schwindelgefühl niederzukämpfen, aber ihr Körper blieb aufrecht. Erleichtert trat sie hinaus und folgte Bards behäbigen Schritten durch den schwach beleuchteten Gang, bis er vor einer weiteren schmalen Tür stehen blieb. Als er nichts weiter tat, öffnete sie die Tür und merkte, wie ihre Wangen sich röteten. „Ich brauche nur einen Augenblick.“

Sie erledigte ihr Geschäft und benutzte den Spiegel aus schwarzem Glas, um sich selbst, so gut es ging, herzurichten – sie konnte nichts gegen ihre Hakennase machen oder die Augen wie schmutziges Eis, die in der honigbraunen Haut ihrer Mutter so aussahen, oder ihre strohigen, zottigen schwarzen Haare, und schon gar nichts gegen den riesigen Mund mit den schmalen Lippen, der wie ein Schnitt im Gesicht aussah, aber sie konnte sich wenigstens das Haar aus dem Gesicht streichen und hinter die Ohren stecken, und sie konnte sich das Blut von den Handgelenken waschen.

„Also gut“, sagte sie zu sich selbst. „Jetzt bist du hier. Du musst tun, wozu du hergekommen bist.“ Auch wenn sie keine Ahnung hatte, wie.

Während ihrer Kindheit hatte sie von den Sklaven ihres Vaters immer wieder geflüsterte Gerüchte über die vier Königskinder gehört, die wahren Erben des Juwels, das Elden einst gewesen war. Die Hoffnung in ihren wispernden Stimmen hatte auch in Liliana Hoffnung genährt und in ihr Träume von einer Zukunft geweckt, in der nicht die scharfe und beißende Angst ihr ständiger Begleiter war.

Und dann, vor einem Monat, hatte ein immer stärker werdendes Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht stimmte, sie in den Toten Wald mit seinem eitrigen Gestank und den kratzenden Zweigen getrieben. Sie wollte dort eine Vision herbeirufen, wie ihr Vater es nicht konnte, weil sein Blut zu verdorben war. Und dort hatte sie gesehen, was die Zukunft bringen würde.

Die Erben von Elden würden zurückkehren.

Alle … bis auf einen.

Der Wächter des Abgrundes würde an diesem schicksalhaften Tag nicht bei ihnen sein. Und ohne ihn bliebe der vierseitige Schlüssel der Macht unvollständig. Seine Brüder und seine Schwester würden gemeinsam mit ihren Partnern aus voller Kraft und ganzem Herzen kämpfen, um ihren Vater zu besiegen, aber sie würden verlieren, und Elden wäre für immer an die Bosheit des Blutmagiers verloren. Und so schrecklich das auch war, es war noch nicht das Schlimmste.

In dem Augenblick, in dem König und Königin – das Blut von Elden – ihren letzten Atemzug ausgehaucht hatten, hatte Elden begonnen, einen langsamen Tod zu sterben. Dieser Tod wäre vollkommen, wenn die Uhr am zwanzigsten Jahrestag der Invasion ihres Vaters Mitternacht schlug. Das wäre nicht so schrec