: Robyn Carr
: Grace Valley - Im Glanz des Abendsterns
: MIRA Taschenbuch
: 9783956493607
: Grace Valley
: 1
: CHF 8.10
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 304
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Lange hätte sie es nicht mehr verstecken können: Dr. June Hudson ist schwanger. Und so strahlt sie mit der Sonne um die Wette, die warm auf die schneebedeckten Berge von Grace Valley scheint. Bald schon wird ihr Traum von einer gemeinsamen Familie mit ihrer großen Liebe Jim wahr werden. Aber das ist nicht das einzige aufregende Thema. Im Tal wird wild darüber spekuliert, wer der heimliche Romeo ist, den Junes Tante Myrna verbirgt. Und was hat es mit dem Poker spielenden Pastor der Gemeinde auf sich? All diese Fragen sind jedoch schnell vergessen, als Jims Vergangenheit sein neues Leben mit June bedroht - denn für die Dorfbewohner steht das Glück ihrer geliebten Ärztin immer an erster Stelle.



<p>Seit Robyn Carr den ersten Band ihrer gefeierten Virgin River-Serie veröffentlichte, stehen ihre Romane regelmäßig auf der Bestsellerliste der<em>New York Times</em>. Auch ihre herzerwärmende<span>»Th nder Point-Reihe<span>«, die in einem idyllischen Küstenstädtchen spielt, hat auf Anhieb die Leserinnen und Leser begeistert. Robyn Carr hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Ehemann in Las Vegas.</span></span& t;</p>

1. KAPITEL


Dr. June Hudson erwachte, weil das Telefon klingelte. Es war stockdunkel draußen, und als sie sich auf die Seite drehte und auf den Wecker sah, war es Viertel nach sechs. Sie hatte wohl verschlafen. „June Hudson“, meldete sie sich.

„Wer war dieser Mann?“, fragte ihre vierundachtzigjährige Tante Myrna.

June schaute neben sich. Da lag er. Jim. Der gerade ausgiebig gähnte und sich den Oberkörper rieb. Es war also kein Traum gewesen. Er war hier, bei ihr, leibhaftig, nachdem er so lange fort gewesen war.

Tante Myrna war nicht die Einzige, die keinen Schimmer von Junes geheimem Freund gehabt hatte. Bis auf wenige Eingeweihte hatte niemand in der Stadt etwas geahnt. June bereitete sich auf einen Erklärungsmarathon vor.

„Sein Name ist Jim, und ich stelle ihn dir vor, sobald sich die Gelegenheit bietet, Tante Myrna. Vielleicht schon heute Vormittag. Du wirst ihn mögen.“

„Wo kommt er her? Was macht er?“

Das weiß ich auch nicht so genau, dachte June. „Später, meine Liebe. Zu viele Details. Und jetzt muss ich erst mal aufstehen und zur Arbeit fahren. Bis dann.“

Sie legte das Telefon zurück auf den Nachttisch, blickte zu Jim hinüber, schüttelte den Kopf und seufzte lächelnd. Erneut schrillte das Telefon. „Ich habe keinen Notdienst“, erklärte sie. „Soll der Anrufbeantworter drangehen.“

Amüsiert zog Jim eine Augenbraue hoch. „Zu viele Details?“, zitierte er sie.

„Ja, und vermutlich müssen wir sie alle erfinden.“ June sprang aus dem Bett. Sie war nackt. „Ich dusche jetzt. Würdest du bitte den Anrufbeantworter abhören? Falls ein Kollege einen medizinischen Rat benötigt, bring mir das Telefon rüber. In Ordnung?“

Aus der Küche ertönte die Stimme von Junes Vater. Instinktiv griff June nach dem Bettlaken und schlang es um sich. Elmer Hudson war einer der wenigen, den sie von Jim erzählt hatte, allerdings auch nicht alles. „Damit hast du wohl in ein Wespennest gestochen“, sagte Elmer und lachte keuchend. „Ich glaube, ich trinke heute Morgen meinen Kaffee bei George im Café. Mal gucken, was ich da zu hören bekomme.“

„Er ist schon ein Original“, bemerkte Jim.

„Ein Lacher pro Minute.“ June schnitt eine Grimasse. „Vielleicht fällt dir ja eine gute Geschichte ein, während ich unter der Dusche bin.“

Sie wartete, bis das Wasser warm geworden war, und betrachtete sich im Spiegel. Ihre Taille verschwand bereits langsam.

Noch vor einem Jahr war sie Single gewesen und weit und breit kein Mann in Sicht. Vor sechs Monaten hatte sie Jim kennengelernt und dennoch weiterhin geglaubt, sie würde kinderlos bleiben. Doch dann war es mit Jim ernst geworden, und während einer emotionalen Verabschiedung hatten sie sich ihre Liebe geschworen. Und vor zwei Wochen war ihr Bauch noch ziemlich flach gewesen, aber ab dem Moment, als sie erfuhr, dass sie sch