PROLOG
Sein Privatjet landete planmäßig auf demLondon City Airport, und nachdem Ramon Velasquez den Zoll passiert hatte, verließ er eilig das Flughafengebäude. Draußen wartete bereits seine Limousine, und sein Chauffeur kam ihm entgegen, um ihm den Koffer abzunehmen.
„Willkommen zurück, Mr Velasquez. Ich hoffe, Sie hatten eine gute Reise.“
„Gracias, Paul.“ Ramon stieg in den Fond, lehnte den Kopf zurück und atmete hörbar aus. Dann hob er das schon bereitstehende Glas mit dem Whisky Soda an die Lippen, trank einen großen Schluck und entspannte sich zunehmend. „Es ist schön, wieder zu Hause zu sein.“
Als sein Chauffeur losfuhr, dachte Ramon über seine unbewusste Wortwahl nach. England war natürlich nicht sein Zuhause, schließlich war er Spanier und sehr stolz auf sein Land und seine adeligen Vorfahren. Sein Hauptwohnsitz war das Castillo del Toro, und eines Tages würde er der neue Duque de Velasquez sein und im Castillo leben – umgeben von einer großen Dienerschar.
In Anbetracht des Gesundheitszustandes seines Vaters würde es vermutlich auch nicht mehr allzu lange dauern, wie er sich widerstrebend eingestand.
Sein Leben würde dann vom Protokoll und den Konventionen bestimmt werden, genau wie es das schon als Kind für ihn gewesen war. Es würde ein ganz anderes Leben sein als das, was er in London führte, wo er nur wenige Angestellte hatte und eine gewisse Freiheit genoss, weil er nicht auf Schritt und Tritt von den Medien verfolgt wurde.
Ramon verspürte leichte Schuldgefühle, weil er nach seiner Besprechung in New York nicht direkt nach Spanien geflogen war. Seine Eltern bedeuteten ihm sehr viel, doch in letzter Zeit lagen sie ihm ständig damit in den Ohren, dass er bald eine angemessene Spanierin heiraten und für einen Erben sorgen müsste, um den Fortbestand seiner Familie zu sichern. Deswegen hatte er gesagt, er müsste sich in London umgehend um eine dringende geschäftliche Angelegenheit kümmern.
Sein Vater freute sich über sein Engagement für das familieneigene Unternehmen, wäre jedoch alles andere als begeistert gewesen, wenn er geahnt hätte, dass Ramon hierher gekommen war, um sich mit seiner englischen Geliebten zu treffen.
Lauren saß am Schreibtisch und studierte gerade einen komplizierten Mietvertrag, als ihr Handy klingelte. Sofort klopfte ihr Herz schneller, und sie lächelte, als sie sah, dass es Ramon war. Den ganzen Tag hatte sie schon auf seinen Anruf gewartet und jetzt fühlte sie sich wie ein verliebter Teenager, wie sie zerknirscht zugeben musste.
Allerdings gab es auch einen wichtigen Grund, warum sie unbedingt mit ihm sprechen musste. Noch immer hatte sie den Schock, den sie vor einer Woche erlitten hatte, nicht ganz verwunden. Sie musste unbedingt seine Stimme hören, um sicher sein zu können, dass sie beide miteinander inzwischen mehr verband als eine flüchtige Affäre.
Als sie den charismatischen Spanier vor sechs Monaten in einem Nachtclub kennengelernt hatte, hatte ihre Freundin Amy ihr erzählt, dass er als Playboy galt, aber selten etwas über sein Liebesleben an die Öffentlichkeit drang.
Lauren hatte die starke Anziehungskraft zwischen Ramon und sich jedoc