: Kathryn Ross, Moyra Tarling, Valerie Parv, Alison Fraser
: Julia Extra Band 193
: Cora Verlag
: 9783954460564
: Julia Extra
: 1
: CHF 1.80
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 448
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Haley nimmt einen Job bei dem Kinderbuchautor Sam Winton an, um herauszufinden, ob er der Vater ihres kleinen Neffen ist. Hätte sie geahnt, welch starke erotische Anziehungskraft dieser charmante Mann auf sie ausübt - niemals wäre sie in sein Haus gezogen. Kaum noch kann sie seinen heißen Verführungsversuchen widerstehen...



<p>Kathryn Ross wurde in Afrika geboren und verbrachte ihre Kindheit und Jugend in England und Irland. Eigentlich ist sie ausgebildete Therapeutin, aber die Liebe zum Schreiben war stärker, und schließlich hängte sie ihren Beruf an den Nagel. Als Kind schrieb sie Tier- und Abenteuergeschichten für ihre Schwester und Freundinnen. Mit 13 wurde sie Herausgeberin der Schülerzeitung und schrieb ihr erstes Schauspiel, das bei einem Wettbewerb prompt den ersten Preis gewann. Zehn Jahre später ging dann ein großer Traum in Erfüllung: Ihre erste Romance wurde veröffentlicht. Kathryn lebt mit ihrem Mann und den beiden Stiefsöhnen im englischen Lancashire. Über 20 Romances hat sie bis jetzt verfasst und hofft, dass noch viele folgen werden.</p>

2. KAPITEL

Als Haley durch das große Tor zu Sams Villa fuhr, hatte sie das völlig unsinnige Gefühl, nach Hause zu kommen. Es konnte nur daran liegen, dass dies ihr zweiter Besuch war, und vor allem deshalb, weil Joel mit ihr im Wagen saß. Der Kofferraum war vollgepackt mit Koffern, Kinderwagen und mit allem Nötigen für das Baby.

Als sie beim Haus ankam, trat Sam gerade aus der Tür, Dougal an seiner Seite. Anstatt zu bellen, wedelte der große Hund diesmal unbändig mit dem Schwanz.

“Guten Morgen”, grüßte sie, als sie aus dem Wagen stieg, und ärgerte sich gleichzeitig maßlos über ihren Magen, der bei Sams Anblick Kapriolen schlug. Der Mann in der dunkelblauen Hose und dem hellen Sommerpullover, der da auf der Treppe stand, war genau der Typ Mann, der Haley gefiel – wenn sie denn dumm genug war, das zuzulassen.

Allerdings sah er so gereizt aus, wie sie sich fühlte. Vielleicht mag er ja keine Babys, dachte sie, während sie Joel aus dem Kindersitz hob. Aber das hätte er sich eben früher überlegen müssen, bevor er Ellen zur Mutter gemacht hatte.

“Sie kommen zu spät”, stellte er verärgert fest.

Haley sah mit gerunzelter Stirn zu ihm hin. Sein Ton verletzte sie. Sie fühlte sich schon so unprofessionell genug, zu einem Auftrag mit Kind und Kegel zu kommen. Sie war zu spät, weil Joel ihr beim Frühstück das Früchtemus auf ihre beste Bluse gespuckt hatte und sie sich hatte umziehen müssen. Aber das hatte sie nicht vor zu erwähnen. “Miranda sagte mir, dass Sie erst nachmittags abreisen. Es bleibt also genügend Zeit, um mir das Haus zu zeigen und mir alles zu erklären. Wenn Sie mir mein Zimmer zeigen wollen, kann ich Joel zu seinem Vormittagsschläfchen hinlegen, und dann können Sie mir die nötigen Anweisungen geben.”

Mit federnden Schritten kam er die Treppe herunter und starrte auf den voll beladenen Kofferraum. “All das Gepäck für nur zwei Wochen? Du lieber Himmel, was brauchen Sie denn, wenn Sie vier Wochen unterwegs sind?”

“Wenn man mit einem Kind reist, braucht man eben so viel.”

Das Lächeln auf seinem Gesicht verschwand in Sekundenbruchteilen. “Ja, dieses Wissen fehlt mir.” Er griff sich zwei der schwersten Koffer und ging mit energischen Schritten ins Haus voran.

Verblüfft über seine Reaktion, starrte Haley ihm nach. Was hatte sie denn Falsches gesagt? Verärgert, weil sie mit einem Kleinkind ankam, konnte er nicht sein, schließlich war das von Anfang an klar gewesen.

Allerdings schien es, als wolle er nichts mit Joel zu tun haben, ja, noch nicht einmal seine Anwesenheit anerkennen. “Er ist ein menschliches Wesen, wissen Sie?”, rief sie Sam wütend nach.

Mitten in der Bewegung hielt Sam inne und wandte ihr den Kopf zu. “Wie bitte?”

Bei seiner Miene wäre jedem mulmig geworden, aber jetzt war es zu spät, einen Rückzieher zu machen. “Sam, das ist Joel. Joel, das ist Sam. Sagen Sie Joel Guten Tag, Sam.”

Er sah aus, als würde er lieber nackt durch die Hölle gehen – ein Bild, das Haley ziemlich durcheinanderbrachte: Sam nackt … Aber das war ein Gebiet, auf das sie nicht zu gehen plante.

“Hallo, Joel”, presste Sam schließlich zwischen den Zähnen hervor.

“Na sehen Sie, das war doch gar nicht so schwer, oder?”

Wenn sie wüsste, dachte Sam bitter. Alles in ihm sträubte sich, als sich die molligen Babyarme nach ihm ausstreckten. Diese bezaubernde Geste erinnerte ihn zu schmerzhaft