: Anne Stuart
: Mitternachtsschatten Romantic Suspense
: MIRA Taschenbuch
: 9783955762773
: 1
: CHF 5.30
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: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Ein geheimnisvoller Doppelselbstmord überschattet das Leben der jungen Architektin Jillian Meyer. Als jedoch die ganze Wahrheit ans Licht kommt, muss sie um ihr Leben fürchten. Mutig stellt sich die junge Architektin Jillian ihrem skrupellosen Vater Jackson Meyer entgegen. Er will so schnell wie möglich das Land verlassen, da ihm die Polizei auf den Fersen ist. Und sein Mitarbeiter Zacharias Coltrane soll ihm dabei helfen, Jillian und ihre Geschwister auszuschalten, damit sie ihm nicht in die Quere kommen können. Doch Coltrane verfolgt einen ganz anderen Plan. Er hat mit Jackson noch eine alte Rechnung zu begleichen. ...



<p>Anne Stuart liebt Japanische Rockmusik, tragbare Kunst, ihre beiden Kinder, Clairefontaine - Papier, ihren Hund Rosie, ihren Ehemann, mit dem sie schon über 30 Jahre verheiratet ist, befreundete Autoren, ihre beiden Katzen, Geschichten zu erzählen und in Vermont zu leben. Sie ist nicht sehr politisch, mag Diäten nicht gern und Winter die niemals aufhören sind ihr auch ein Graus. Wenn Sie mehr über sie erfahren möchten, besuchen Sie sie auf ihrer Website www.anne-stuart.com.</p>

2. KAPITEL


Jackson Meyers Tochter hatte Angst vor ihm! Coltrane war fasziniert von dieser Entdeckung. Er wünschte, es gäbe einen Weg, den Aufzug anzuhalten, damit sie noch länger mit ihm in einem engen Raum eingesperrt war.

Er hatte sie beim Schlafen beobachtet, erstaunt darüber, dass sie ganz anders war, als er sie sich vorgestellt hatte. Er hielt nicht viel von Dean und hatte sich deshalb ein ganz bestimmtes Bild von dessen Geschwistern gemacht. Hinzu kam, was er über Rachel-Anns unersättlichen Appetit auf Drogen und Sex gehört hatte. Er war davon ausgegangen, dass Jillian ebenso genusssüchtig und selbstzerstörerisch veranlagt sein und ihrem Vater mehr ähneln würde.

Jilly Meyer war keine der typischen Blondinen, wie man sie überall in Kalifornien sah. Sie hatte eine braune Mähne, einen kräftigen Körper und endlos lange Beine. Sie war wahrlich keine zierliche Blume. Ihre körperliche Präsenz war aggressiv und erregend zugleich, selbst jetzt, als sie sich in die hinterste Ecke des Aufzugs presste.

Es überraschte ihn, dass sie klug genug war, Angst vor ihm zu haben, schließlich war er sehr gut darin, sich als lässiger, harmloser Südkalifornier auszugeben. Niemand hatte auch nur die geringste Ahnung, wie gefährlich er in Wirklichkeit sein konnte.

Ausgenommen Jilly Meyer, die aussah, als wünschte sie, dass der Boden sich vor ihr auftäte und sie verschlänge. Ihre Kleidung war zerknittert, ihr Haar zerzaust, und sie wirkte schläfrig, vorsichtig und feindselig zugleich. Das war wirklich eine unwiderstehliche Kombination.

Coltrane gab sich kurz der anschaulichen Fantasie hin, wie er den Notfallknopf drücken, sie gegen die Fahrstuhlwand pressen und ihren viel zu kurzen Rock hochschieben würde. Er stellte sich vor, wie sie ihre langen, starken Beine um seine Hüften schlingen und endlich aufhören würde, ihn so fragend anzuschauen.

Im Erdgeschoss öffnete sich die Fahrstuhltür mit einem leisen Zischen, und seine Fantasie löste sich auf – unerfüllt. Sie gingen zu der Tür, die zu den Garagen führte. Er tippte den Code für die Garage ein, worauf ein Brummen ertönte. Als er die Tür aufstieß, schob sich Jilly an ihm vorbei, und er wünschte sich fast, dass sie versuchen würde wegzurennen. Es würde Spaß machen, sie aufzuhalten.

Aber sie war viel zu gut erzogen. Sie streckte ihm ihre schmale Hand entgegen, und er bemerkte, dass sie elegante, schlichte Ringe aus Silber trug. Seine Hand verschluckte ihre geradezu, und er drückte sie so fest, dass sie ihn nicht länger übergehen konnte. Sie schaute ihn durch ihre langen Wimpern hindurch an.

„Ich bin naturgemäß nicht in der Lage, mit Ihnen einen Pinkel-Wettbewerb auszutragen, Mr. Coltrane“, murmelte sie.

Er gab ihre Hand frei. „Wo wollen wir zu Abend essen?“

„Keine Ahnung, wo Sie zu Abend essen. Ich jedenfalls gehe nach Hause.“

„Können Sie gut koc