: Julia James, Kristi Gold
: Nur ein sinnliches Vergnügen?
: Cora Verlag
: 9783862959976
: Baccara
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB



Julia James lebt in England. Als Teenager las sie die Bücher von Mills& Boon und kam zum ersten Mal in Berührung mit Georgette Heyer und Daphne du Maurier. Seitdem ist sie ihnen verfallen. Sie liebt die englische Countryside mit ihren Cottages und altehrwürdigen Schlössern aus den unterschiedlichsten historischen Perioden (jede mit ihrem eigenen Glanz und ihrer eigenen Faszination). Und ebenso wie die englische schätzt James ihre europäische Herkunft. Ihre Lieblingslandschaft ist die Mittelmeerregion - 'die Wiege der europäischen Zivilisation'. Es macht ihr immer wieder Freude, dort antike Städte zu erkunden, archäologische Denkmäler zu besuchen und durch wunderschöne Landschaften zu wandern. Wenn sie gerade nicht schreibt, verbringt sie sehr viel Zeit mit ihrer Familie, stickt gerne oder wühlt in ihrem Garten. Sie bezeichnet sich selbst als 'hoffnungslosen Koch' und backt mit Vorliebe sehr klebrige Kuchen, die sie ('unglücklicherweise') auch noch gern isst. Über ihren Beruf als Liebesromanautorin sagt Julia James: 'Romantische Romane zu schreiben, macht Spaß, ist genussvoll und bestätigt die wichtigste Wahrheit des Lebens, dass die Liebe es erst lebenswert macht. Sie macht uns Menschen aus und ist das größte Geschenk von allen!'

1. KAPITEL


„Wie wär’s mit einem Baby, Whit?“

Die meisten Männer hätte dieses unerwartete Ansinnen zutiefst geschockt, doch Whitfield Manning IV. war kein gewöhnlicher Mann. In seiner Position und bei seinem Vermögen war er an alle möglichen Offerten von Frauen gewöhnt, auch wenn ihm dieses spezielle Angebot zum ersten Mal gemacht wurde. Die meisten Frauen waren an einer Affäre interessiert, jedoch sollten sich daraus keine Konsequenzen ergeben.

Mallory O’Brien war nicht wie die meisten Frauen. Sie war die Schwester seines besten Freundes, von Beruf Anwältin und seit vier Monaten seine Mitbewohnerin. Sie war nicht hinter ihm her und hatte kein Interesse an seinem Bankkonto. Doch sie liebte es, ihn zu necken. Offenbar war das wieder einer ihrer Scherze, um seine Aufmerksamkeit zu erregen.

Whit blieb in die Sportberichte seiner Zeitung vertieft und murmelte: „Ein Bagel klingt großartig, O’Brien. Streich etwas von dem cremigen Frischkäse drauf, ja?“

„Ich habe nicht Bagel gesagt, sondern Baby. B-a-b-y.“

„Kein Problem, nur ist mein Terminkalender im Moment ziemlich voll“, murmelte Whit, ohne den Blick von den aktuellen Baseballresultaten zu nehmen. Er tat, als denke er nach. „Ich könnte mich dir am Dienstag zur Lunchzeit widmen. Am besten, wir erledigen es gleich auf dem Konferenztisch, nachdem ich die Zustimmung für den Entwurf der neuen Barclay-Zentrale bekommen habe. Ich werde meine Sekretärin bitten, es im Kalender zu vermerken.“

Trotz der frivolen Bilder, die ihm durch den Kopf schossen, vertiefte sich Whit wieder in die Zeitung, doch Mallory entriss sie ihm und warf sie auf den Boden. „Whit Manning, lass das und hör mir eine Minute zu!“

Er sah auf. Sie stand direkt vor ihm, zu ihrer vollen Größe von eins fünfundsiebzig aufgerichtet. Ihr schulterlanges kastanienbraunes Haar glänzte, und der Blick ihrer grünen Augen war fest auf ihn gerichtet. Die Pyjamahose mit den roten und weißen Herzchen saß tief auf ihren Hüften und gab den Blick auf ihren Nabel frei, weil das knappe Oberteil nicht bis zum Hosenbund reichte.

Whit ging auf, dass es klüger gewesen wäre, er hätte ihr diesen Schlafanzug nicht im vergangenen Monat zum Geburtstag geschenkt. Und noch klüger wäre es gewesen, nicht in ihr Zimmer zu gehen, ohne vorher anzuklopfen, so, wie er es vor einer Woche getan hatte. Aber woher hätte er wissen sollen, dass sie nackt auf dem Bett saß und sich mit Lotion einrieb?

Sein Überraschungsbesuch war ein Riesenfehler, besonders für einen Mann, der seit Monaten mit keiner Frau zusammen gewesen war. Seltsam, er hatte gar nicht den Wunsch verspürt, sich mit einer Frau zu treffen, seit Mallory bei ihm eingezogen war. Er schrieb das seinem Bestreben zu, ein gutes Verhältnis zu seiner Mitbewohnerin aufzubauen, nicht seinem Wunsch nach Enthaltsamkeit. Oder dem Wunsch, ihre Beziehung auch auf einer anderen Ebene zu vertiefen. Zumindest dachte er das, wenn er überhaupt daran dachte. Jedenfalls nicht öfter als zweimal am Tag.

Er musste diesen Mangel an weiblicher Gesellschaft schnell beheben, ehe er etwas wirklich Dummes tat, beispielsweise Mallory zu verführen und damit ihre Freundschaft zu ruinieren.

Whit sah Mallory finster an. Er ärgerte sich, dass er wie gebannt auf den herzförmigen Ausschnitt ihres Tops starrte und dann den Blick über ihre Brüste wandern ließ. Zu ihrem nächsten G