Was müssen Sie nun wissen, um die Ausgänge solcher Geräte mit Ihrem Aufzeichnungssystem? zu verbinden? Zunächst einmal sollten Sie sich klarmachen, dass beim Einstecken sehr heftige Signalspitzen? entstehen können, die Ihre Monitore und/oder Ohren leicht beschädigen können. Dass man bei einem Lehrgang übers Aufzeichnen einen Hörschaden erleidet, ist nicht der beste Einstieg in den Aufnahmekurs. Achten Sie also darauf, dass Sie zuallererst Lautsprecher oder Kopfhörer stumm schalten. Am einfachsten regeln Sie dafür die Abhörlautstärke? Ihres Systems auf irgendeine Weise herunter: Stellen Sie den Master-Regler des Mischpults auf Minimum, drücken Sie auf den Mute-Button des Monitorcontrollers oder drehen Sie einfach die Lautstärkeregelung des Verstärkers herunter, der Ihre Lautsprecher oder Kopfhörer versorgt.
1.1.1 Basiswissen über Steckverbindungen?
Die meisten Playback-Geräte und Sound-Module geben Analogsignale auf »Line-Level?« aus. Um dieses Signal mit Ihrem Aufnahmesystem zu verbinden, brauchen Sie meist so einen Hardware-Stecker wie inAbbildung 1.1.
Abb. 1.1: Die häufigsten Stecker und Buchsen zum Aufbau einer analogen Audioverbindung
Jeder davon enthält einen Erdungskontakt? (Ground?) und mindestens einen Kontakt zum Übertragen des Audiosignals. Wo es zwei Signalkontakte gibt (z. B. bei XLR?- und TRS?- oder Stereo-Klinke-Stecker?n), übertragen beide trotzdem üblicherweise nur ein Audiosignal, das aber symmetrisch, damit das Signal auf dem Weg zum Ziel besser gegen elektrische Störungen geschützt wird. Steckverbinder wie RCA-Cinch und TS-Klinke bieten diesen zusätzlichen Schutz nicht und ihre »asymmetrischen« Signale? werden oft auf etwas schwächerem Level übertragen. Also bekommen Sie meist eine sauberere Aufnahme, wenn Sie möglichst symmetrische Verbindungen nutzen.
Abb. 1.2: Schemadiagramm für die Erstellung einer Verbindung von einem asymmetrischen TS-Steckerausgang zu einem symmetrischen XLR-Eingang
Die meisten Playback-Geräte verfügen über Stereoausgänge und deswegen müssen Sie die Verbindung fürs Audiosignal sowohl für den linken als auch für den rechten Kanal vornehmen. Speziell bei XLR-Steckern müssen noch einige Dinge beachtet werden:
Weil man männliche und weibliche XLR-Stecker? fest miteinander verbinden kann, können mehrere Kabel zu einem langen Kabel verbunden werden.
Viele weibliche XLR-Buchsen sind mit einer Sperre ausgestattet, sodass man erst einen speziellen Knopf zum Lösen drücken muss (sieheAbbildung 1.1).
Kleine Aussparungen bei XLR-Steckern und -Buchsen sorgen dafür, dass man die Stecker nur vollständig einführen kann, wenn die internen Kontakte korrekt ausgerichtet sind. Das bedeutet, Sie müssen eine XLR-Buchse nicht direkt vor Augen haben, um den Stecker richtig einzustecken. Sie können den XLR-Stecker auch, während Sie ihn vorsichtig gegen die Buchse drücken, so lange drehen, bis die Aussparung passt und der Stecker einrastet.
Manche XLR-Eingänge führen über das Signalkabel auch eine »Phantom«-Stromversorgung mit 48 V, die für den Betrieb spezieller Geräte wichtig ist, in diesem Fall aber den Line-Output beeinträchtigen kann. Also achten Sie darauf, die Phantom-Stromversorgung auszuschalten.
Gelegentlich könnten Sie auch auf eine sogenannte »Kombi-Buchse-Klinke/XLR« treffen, die einer normalen XLR-Buchse sehr ähnelt, bei Bedarf aber auch einen Klinkenstecker akzeptiert. Doch über diese Input-Möglichkeit müssen Sie nichts weiter wissen – führen Sie den Stecker normal ein und fertig!
Sie können ein asymmetrisches Signal auch über eine symmetrische TRS-Eingangsbuchse? aufnehmen, wenn Sie für die Verbindung ein asymmetrisches TS-Klinkenkabel nehmen. Das erdet effektiv eine der beiden Signalkonduktoren in der TRS-Klinkenbuchse, sodass sie das asymmetrische Signal akzeptiert. Symmetrische XLR-Eingänge können auch direkt asymmetrische Signale aufnehmen, wenn Sie ein spezielles Kabel nehmen (sieheAbbildung 1.2).
Abb. 1.3: Nicht alle symmetrischen TRS-Buchsenausgänge werden korrekt funktionieren, wenn ein TS-Klinkenstecker eingeführt ist. Wenn Sie Zweifel haben, ist es am sichersten, das Signal über eine Wandler-Isolatorbox? wie eine T8 von ART oder den Hum Eliminator? von Ebtech asymmetrisch zu machen.
Wenn man symmetrische Ausgänge mit asymmetrischen Eingängen verbindet, bewegt man sich auf einem Minenfeld, weil das Ergebnis von den Designcharakteristika der Output-Schaltung abhängt. Zwar verfügt modernes Equipment häufig über TRS-Buchsenausgänge, die mit einem TS-Klinkenstecker auch einen asymmetrischen Betrieb erlauben. Aber Sie sollten nicht annehmen, dass Sie das immer machen können, wenn es nicht klar auf der Geräterückseite oder im Gerätehandbuch angeführt wird – manche Output-Schaltungen könnten dabei abrauchen! Anstatt in dieser Hinsicht etwas zu riskieren, bevorzuge ich eine extra dafür bestimmte Wandler-Isolatorbox, um das Signal asymmetrisch zu machen, falls es Zweifel gibt – vor allem vor dem Hintergrund, dass Firmen wie ART und Ebtech heutzutage eine Wandler-Isolierung für nur etwa 30 Euro pro Kanal in respektabler Qualität anbieten. Ein symmetrischer Ausgang? kann direkt mit dem TRS-XLR-Eingang des Wandler-Isolators verbunden werden, ohne dass dabei signalführende Verbindungen abgezogen werden müssen oder kurzgeschlossen werden. Ein solcher Geräteausgang akzeptiert dann auf sichere Weise TS-Klinken- und/oder RCA-Cinchstecker, damit Sie Ihre asymmetrischen Aufnahmesignale einspeisen können. Obwohl Wandler den aufgezeichneten Ton unweigerlich ein klein wenig ändern, können Sie