: Lindsay Armstrong
: Die Eisprinzessin und der Millionär
: Cora Verlag
: 9783864941320
: Julia
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Sie ist gar nicht so kühl, wie sie im Büro tut. Bewundernd lässt Cameron seine Blicke über die graziöse Erscheinung seiner Assistentin Liz gleiten, die kurzfristig als seine weibliche Begleitung bei einem Gala-Empfang eingesprungen ist. Und sie wirkt bezaubernd in dem Partydress ... Aber es ist nicht nur ihr neues Äußeres, was den australischen Millionär fasziniert. Er will die gefühlvolle Frau hinter der Fassade der Eisprinzessin entdecken. Wird es ihm bei einem Aufenthalt auf seinem Landsitz in den Bergen gelingen? Als die Sonne untergegangen ist, küsst er Liz zärtlich ...



<p>Lindsay Armstrong wurde in Südafrika geboren, und bis heute fasziniert sie der Kontinent sehr. Schon als kleines Mädchen wusste sie, was sie später machen wollte: Sie war entschlossen, Schriftstellerin zu werden, viel zu reisen und als Wildhüterin zu arbeiten. Letzteres ist ihr zwar nicht gelungen, aber noch immer ist sie von der Tierwelt Afrikas begeistert. Ihrem Vorsatz, viel zu reisen, ist sie treu geblieben - zunächst arbeitete sie in einem Reisebüro, später für eine Fluggesellschaft. Ihren Mann, der ursprünglich aus Neuseeland stammt, lernte Lindsay Armstrong kennen, als er auf dem Weg von Westafrika zurück nach Hause einen Zwischenstopp in Johannesburg machte. Zwar flog er zurück nach Neuseeland, kehrte aber ein paar Wochen später in die südafrikanische Hauptstadt zurück. Ein halbes Jahr später waren sie verheiratet. Drei ihrer fünf Kinder wurden in Südafrika geboren, eins in London und eins in Australien, wohin die Familie auswanderte. Doch erst als ihr jüngstes Kind in die Schule kam, entschloss Lindsay Armstrong, ihre eigene Karriere in Angriff zu nehmen - als Schriftstellerin! Und das ist ihr gelungen. Am glücklichsten ist sie, wenn sie gerade an einem Buch arbeitet, und dabei hat sie entdeckt, dass sie praktisch unter allen Bedingungen schreiben kann. Die Armstrongs führen ein sehr ereignisreiches Leben: Lindsay und ihr Mann haben Rennpferde trainiert, eine Farm bewirtschaftet und sechs Monate auf einem Boot gewohnt, mit dem sie von der afrikanischen Goldküste bis zur Torresstaße zwischen Australien und Neuguinea hin und wieder zurück geschippert sind. Zur Zeit leben sie im australischen Queensland mit herrlichem Blick aufs Meer. Sie haben ihre Farm verkauft und schauen sich nach einem neuen Boot um. Nach wie vor reisen Lindsay und ihr Mann leidenschaftlich gern. In den letzten Jahren waren sie zwei Mal in Südafrika. Den Höhepunkt ihres Besuchs in der Serengeti bildete etwas, das Lindsay eigentlich niemals tun wollte: Sie fuhr in einem Heißluftballon. Als der Ballon abhob, versagten ihr beinahe die Nerven, aber im Nachhinein gibt sie gern zu, dass es ein unvergessliches Erlebnis war, wie sich bei Sonnenaufgang die Serengeti mit ihrer artenreichen Tierwelt zu ihren Füßen ausbreitete. Trotz ihrer Begeisterung für Afrika hat Lindsay Armstrong in Australien eine neue Heimat gefunden, in der sie sich sehr wohl fühlt. Sie liebt dieses weite Land und ist extra nach Sydney gereist, um die Schlussfeier der Olympischen Spiele 2000 zu besuchen. Und ...

2. KAPITEL

„Wer ist er?“

Cams Frage hing wie Blei in der Luft.

Liz saß mit angezogenen Beinen auf einem bequemen braunen Sofa. Davor stand ein breiter Holzcouchtisch mit einem teuer aussehenden Jade-Bonsai darauf. Über dem Kamin, der von zwei holzgerahmten Verandatüren flankiert war, hing ein Gemälde, das Liz für einen echten Tom Roberts hielt. Es stellte eine hinreißend gemalte ländliche Idylle in Australien dar.

Neben den beiden zum Sofa passenden Sesseln war der Raum mit ein paar erlesenen Einzelstücken ausgestattet, die geschmackvoll auf dem Parkettboden verteilt waren. Die Fenster blickten auf einen von Flutlicht erhellten Pool mit einem plätschernden Brunnen hinaus, auf hohe Zypressen und auf die in der Ferne blinkenden Lichter von Sydney Harbour.

Cam Hilliers Haus mochte vielleicht nicht so spektakulär wie die Villa seiner Großtante sein, doch es war stilvoll und sehr exquisit – und sicher etliche Millionen wert.

Der Hausherr dieses netten Häuschens saß Liz gegenüber in einem Sessel.

Er hatte sein Jackett ausgezogen, die Krawatte abgelegt und die beiden obersten Hemdenknöpfe geöffnet. Und er hatte ihnen beiden einen Brandy eingeschenkt.

Nach ihrer Ankunft hatte Liz sofort das Badezimmer aufgesucht, ihre zerrissene Strumpfhose ausgezogen und ihr aufgeschürftes Knie gesäubert und mit einem Pflaster verarztet. Anschließend hatte sie sich Gesicht und Hände gewaschen, aber kein Make-up mehr aufgelegt. Das hätte auch kaum zu dem Riss in ihrem Kleid und den Schmutzstreifen auf ihrer Jacke gepasst – ganz zu schweigen davon, dass sie barfuß war.

In der Einfahrt war ihr ein Schuh abhandengekommen, den sie nach panischer Suche schließlich in einem Wasserbecken zwischen diversen Pflanzen entdeckt hatte, die dort offenbar Wurzeln bilden sollten.

Bisher hatte sich Liz nur zu der Erklärung hinreißen lassen, sie habe auf der Party jemanden gesehen, den sie nicht treffen wollte, und deshalb rasch das Weite gesucht.

Sie trank einen Schluck Brandy und fühlte sich sogleich ein wenig entspannter.

Widerwillig musste sie anerkennen, dass Cam Hillier in Hemdsärmeln und mit zerzaustem Haar ein ebenso eindrucksvolles Bild bot wie vorher auf der Party seiner Großtante. Und er schien mit seinen faszinierenden blauen Augen direkt in sie hineinzuschauen …

„Er?“, murmelte sie schließlich. „Wieso glauben Sie …?“

„Lassen Sie den Blödsinn, Liz“, erwiderte er schroff. „Eine Frau hätte Sie doch niemals zu dieser übertriebenen Reaktion provoziert. Ich habe selbst gesehen, wie ihr Blick auf einen Mann fiel und Sie plötzlich kreidebleich wurden, bevor Sie … getürmt sind. Was übrigens fürmich einige Unannehmlichkeiten zur Folge hatte“, fügte er hinzu.

„Die aufdringlichen Damen?“, fragte sie unschuldig.

Er schoss ihr einen finsteren Blick zu. „Nein. Aber als Sie nicht zurückkamen, habe ich Narelle gebeten, in der Toilette nach Ihnen zu suchen. Sie war entzückt“, merkte er grimmig an.

„Und dann?“

„Da Sie nicht aufzufinden waren, kamen wir zu dem Schluss, dass Sie sich ein Taxi genommen haben und nach Hause gefahren sind.“

„Während ich in diesem dämlichen Hof herumgeirrt bin.“ Liz seufzte. „Okay, es war ein Er. Wir … Wir waren mal zusammen, aber es hat nicht funktioniert, und ich … ich wollte ihn einfach nicht sehen“, erklärte sie stockend.

Cam Hillier nickte. „Das kann ich nachvollziehen“, sagte er gedehnt. „Aber warum haben Sie mir nicht Bescheid gesagt und sind einfach gegangen? Ganz normal durch die Haustür?“

Verlegen nippte Liz an ihrem Brandy. „Ich war irgendwie im Schock. Ein wenig überfordert“, gestand sie.

„Eher ein wenig hysterisch“, wandte er ein. „Narelle hätte auf die Idee kommen können, dass Sie in ihrem Haus herumschnüffeln wollen. Und ich genauso. Wir hätten die Polizei rufen können. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie ein so hysterischer Typ sind.“

Gut, aber du kennst die Umstände nicht, dachte Liz und stärkte sich mit einem weiteren Schluck Brandy.

„Herzensangelegenheiten können … kompliziert sein“, sagte sie leise. „Auch wenn man sonst ein Ausbund an Ausgeglichenheit ist, wird man