1. KAPITEL
Denver … 5 Uhr morgens.
Ich werde das Hotelzimmer nicht ohne meinen Slip verlassen, dachte Cilla Michaels entschlossen. Auch wenn sich die Suche im Dunkeln etwas schwierig gestaltete.
Als ehemalige Polizistin und Mitarbeiterin einer Sicherheitsfirma war sie jedoch ein Profi im Aufspüren von Dingen. Und welche Frau würde freiwillig auf ein Dessous von La Perla verzichten?
Cilla jedenfalls nicht. Sie ließ sich auf die Knie sinken und fuhr mit der Hand unter dem Bett entlang – nichts.
Wo versteckte sich ihr rotes Spitzenhöschen?
Es war sündhaft teuer gewesen und gehörte zu einem aufregenden Set.
Sie musste es finden – wenn möglich, ohne den attraktiven Mann zu wecken, der auf dem breiten Polsterbett lag.
Sobald er die Hand nach ihr ausstreckte, würde sie gleich wieder in seine Arme sinken. Oder? Ja, sicher. Wie sollte sie ihm denn widerstehen? Nach dieser berauschenden Nacht …
Schon die Erinnerung an den Beginn des Abends ließ ihr Herz wie wild pochen. Jonah Stone hatte keine Zeit vergeudet. Sie waren kaum im Zimmer gewesen, da hatte er sie geküsst, begierig und fordernd … ihr dabei die Kleidung vom Körper gestreift.
Ihr wurde heiß, wenn sie daran dachte. Beim ersten Mal hatte er sie gleich dort genommen, an der Tür. Ohne verführerische Worte. Ohne überhaupt ein Wort zu sagen. Aber sein Vorspiel war äußerst erregend gewesen. Sie spürte noch seine Hände auf ihrer Haut. Seine leidenschaftlichen Küsse. Ihre Lust.
Er hatte so gut gerochen und fühlte sich wundervoll an – stark, muskulös und männlich.
Genau, wie Cilla es sich vorgestellt hatte, seit sie ihm gestern Nachmittag auf einer Feier zum ersten Mal begegnet war.
Sie hatte diesem Mann in die Augen gesehen und plötzlich nicht mehr klar denken können. Nichts und niemanden mehr wahrgenommen – nur ihn.
Sein Blick schien eine magische Wirkung auf sie zu haben. Ja, so musste es sein. Sonst hätte sie – die vernünftige Cilla Michaels – sein Angebot für einen One-Night-Stand doch sofort abgelehnt.
Als Jonah abends in der Hotelbar aufgetaucht war und sich zu ihr gesetzt hatte, war sie ja auch noch entschlossen gewesen, nichts mit ihm anzufangen.
Aber dann … ein tiefer Blick in seine graublauen Augen, und sie hatte ihm spontan recht gegeben: Sie waren beide Single, fanden einander sehr attraktiv und mussten hier ausharren, weil der Flughafen wegen eines Schneesturms geschlossen war. Warum sollten sie nicht eine wundervolle Nacht miteinander verbringen?
So kam es, dass sie sich wenig später in seinem Hotelzimmer wiedergefunden hatte, an der Tür – verloren in einem leidenschaftlichen Kuss.
Nur vage erinnerte Cilla sich daran, wie zunächst ihr Pullover, dann ihre Hose auf dem Boden gelandet waren. Sie hatte sich ganz auf Jonahs Hände konzentriert, die erregend über ihren Körper strichen … ein loderndes Feuer in ihr entfachten.
Nie zuvor