: Tina Wainscott
: Erotik im Spiel
: Cora Verlag
: 9783954460021
: Tiffany
: 1
: CHF 2,20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Mit ihrer Werbeagentur ist die ehrgeizige Lucy so ausgebucht, dass sie nicht einmal für ihre Ehe Zeit hat. Frisch geschieden und nach dem Tod des Vaters auch noch Erbin eines Marine Parks auf den Bahamas, schwebt sie in Nassau ein- um die Hinterlassenschaft in Augenschein zu nehmen - und ist überwältigt! Von den Sonnenuntergängen am Strand, der paradiesischen Natur, den Tieren - und von Chris Maddox. Der Aussteiger und Delfinexperte, der alles ablehnt, was ihr wichtig ist, ihren Ehrgeiz belächelt und auf ihren Erfolg pfeift, bringt sie in Wut - und entzündet gleichzeitig ein Feuer in ihr. Plötzlich ist da Lust auf Freiheit und Abenteuer - und Lust, das Spiel mit diesem Mann zu gewinnen, der ihre Leidenschaft so heftig entfacht, wie er auf seine Freiheit pocht...

1. KAPITEL

Lucy Donovan blieb vor dem ausgeblichenen Schild stehen und setzte ihre Reisetasche ab.Sonny’s Ozeanpark - Besuchen Sie Randy, den Delfin! stand darauf. Sie holte tief Luft und starrte auf das erste Wort. Sonny war nicht mehr hier. Ihr Vater war gestorben und hatte seiner Tochter diesen Park, besser gesagt diesen Meereszoo in Nassau hinterlassen. Sie kam sich albern vor, als sie merkte, dass ihr Tränen in die Augen traten, weil sie den Verlust so schmerzlich empfand. Schließlich hatte sie Sonny kaum gekannt.

Ihre Mutter hatte ihren geschiedenen Mann für einen Nichtsnutz gehalten. In Lucys Augen war er eher ein Freigeist und Idealist gewesen. Obwohl ihr Leben die sittlichen Werte ihrer Mutter widerspiegelte, floss in Lucy das Blut dieses großen Abenteurers, als den sie ihn sich immer vorgestellt hatte.

Sie wischte sich über die Augen und ging weiter. An der Kasse, der ein Souvenirladen angeschlossen war, saß ein junger Mann. Er nickte ihr zu, als sie näher trat.

“Hallo, ich bin Lucy Donovan, Sonnys Tochter. Ich soll hier einen gewissen Bailey treffen.”

Er lächelte sie freudig und gleichzeitig erleichtert an. “Oh, wir sind heilfroh, Sie zu sehen, Lucy. Herzlich willkommen. Ich bin Bill. Bailey ist im Büro dort drüben.”

“Danke, Bill.”

Sie blieb am Eingang stehen und konnte noch immer nicht glauben, dass dieser Park direkt am Meer jetzt ihr gehörte. Zu ihrer Linken glitzerten mehrere Becken mit Meerestieren in der Sonne. Um einen davon scharte sich neugierig eine Gruppe von Touristen. Ein Schild wies zu den Aquarien, die in einem größeren Gebäude untergebracht waren.

Lucy ging zum Büro, in dem ein dünner Farbiger hinter einem Schreibtisch stand und lautstark telefonierte. Er nahm einen Brief in die Hand. “Aber das muss ein Fehler sein, Mann. Ja, ich seh die Unterschrift, aber … Also kann ich ihn nicht mal erschießen? Okay, okay. Nein, ich werd ihn nicht erschießen, ich versprech’s.” Seine Art zu reden ließ Lucy lächeln. Er knallte verärgert den Hörer auf die Gabel.

Sie kam näher und reichte ihm die Hand. “Sie müssen Bailey sein. Ich bin Lucy Donovan, Sonnys …”

Er ergriff ihre Hand und schüttelte sie. “Ah, Miss Lucy! Ja, man sieht, dass Sie Sonnys Tochter sind. Die gleichen braunen Augen und Haare, sogar die gleiche Haarlänge.” Automatisch berührte sie ihr schulterlanges Haar, doch er fuhr schon fort: “Ich bin so froh, dass Sie da sind. Wir haben ein Riesenproblem. Der Mann da draußen klaut uns den großen Fisch. Ein böser Mann ist das. Niemand wird mehr hier in den Park kommen, wenn es keinen großen Fisch mehr gibt. Und ohne Leute haben wir kein Geld, ohne Geld keinen Park, ohne Park keinen Job, ohne Job kein Essen. Ich muss fünf Kinder versorgen und drei Ziegen.” Er holte tief Luft. “Miss Lucy, Sie müssen den Mann rauswerfen.”

Sie war mit der Absicht