: Melanie Milburne
: Der Milliardär und die Liebe
: Cora Verlag
: 9783863497255
: Julia
: 1
: CHF 2.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Wilde Affären, provokante Flirts ... Nicht nur die Regenbogenpresse ist überzeugt, sondern auch Maya: Ihre Ehe mit dem italienischen Luxushotelerben Giorgio Sabbatini steht vor dem Aus. Da trifft sie nach einem halben Jahr Trennung von Tisch und Bett ihren attraktiven Noch-Gatten auf der Hochzeit seines Bruders in Mailand wieder. Und plötzlich wird ihr schockierend heiß. Das sinnliche Prickeln, das erotische Feuer, das Giorgio mit nur einem Blick in ihr entfacht - alles ist wie früher. Maya versteht sich selbst nicht mehr, ist doch die Scheidung längst eingereicht ...



Eigentlich hätte Melanie Milburne ja für ein High-School-Examen lernen müssen, doch dann fiel ihr ihr erster Liebesroman in die Hände. Damals - sie war siebzehn - stand für sie fest: Sie würde weiterhin romantische Romane lesen - und einen Mann heiraten, der ebenso attraktiv war wie die Helden der Romances. Und tatsächlich: Sie liest nicht nur Liebesromane, sie schreibt sogar selbst welche. Und ihr ganz persönlicher Held? In den verliebte sie sich schon nach der zweiten Verabredung, und bereits sechs Wochen später war sie heimlich mit ihm verlobt. Damit ihr Mann sein Medizinstudium beenden konnte, zogen sie nach Schottland. Nach der Geburt ihres zweiten Sohnes wählten sie Tasmanien, diese wunderschöne Insel vor der Küste Australiens, als ihren Wohnsitz. Als ihre beiden Jungs eingeschult wurden, setzte sie ihr Pädagogik-Studium fort und machte ihren Universitätsabschluss. Zu einer ihrer letzten Prüfungen gehörte ein Vortrag über literarische Theorien mit Schwerpunkt auf dem Bereich Liebesromane. Gerade las sie in dem Klassenzimmer, das sie mit Herzen und Rosen dekoriert hatte, einen Absatz aus einem romantischen Roman vor, da flog die Tür auf, und sie traute ihren Augen nicht: Vor ihr stand ihr Mann, von dem ich annahm, dass er zu dieser Stunde im Arztkittel im OP stehen würde, im Smoking. Ihre Blicke trafen sich, dann kam er zu ihr, riss sie in seine Arme, küsste sie leidenschaftlich und verließ wortlos den Raum. Ihr Professor gab ihr eine gute Note, und ihre Mitstudentinnen sahen sie eifersüchtig an. Nun versteht jeder, dass es ihr Schicksal ist, Liebesromane zu schreiben. Doch sie hat noch eine zweite Leidenschaft: Sport. Und zwar sowohl Langstreckenlauf als auch Schwimmen. In dieser Disziplin hält sie sogar einige Rekorde, und das, obwohl sie erst als Erwachsene schwimmen gelernt hat. Ein Tipp von Melanie: Sie sehen also, ein Versuch lohnt sich. Auch wenn Sie glauben, etwas nicht zu können, versuchen Sie es einfach! Sagen Sie niemals: Das kann ich nicht. Sagen Sie: Ich kann es versuchen. Und nun wünsche ich Ihnen, dass Sie ebenso viel Spaß beim Lesen meiner Romane haben wie ich, wenn ich sie schreibe.

1. KAPITEL

Entsetzt starrte Maya das Teststäbchen an. Ihr Hals wurde so eng, als ob jemand ihr die Kehle zudrückte, während sich vor ihren Augen zwei blaue Striche abzeichneten.

Positiv.

Mit zitternden Beinen setzte sie sich auf den Badewannenrand und presste die Knie aneinander. Hoffnung keimte in ihr auf, erstarb jedoch sofort wieder.

Das konnte doch alles nicht wahr sein!

Konzentriert atmete sie ein und aus, dann betrachtete sie erneut das Stäbchen. Sie blinzelte mehrmals, aber die beiden blauen Striche blieben unverändert sichtbar.

Die schrille Türklingel riss sie aus ihren Gedanken, und Maya sprang abrupt auf. Ihr Herz hämmerte wie wild in ihrer Brust, und sie musste sich auf den nebeneinanderliegenden Waschbecken abstützen, um sich zu sammeln.

Gonzo sprang schon freudig bellend am Eingang herum, doch auch ohne seine sichtbare Begeisterung wusste Maya, wer dort vor der Tür stand. Niemand betätigte die Klingel so forsch wie ihr zukünftiger Exgatte Giorgio Sabbatini. Er drückte viel zu lange und viel zu kräftig, ein Mann, der kein Nein akzeptierte.

Maya setzte eine betont kühle Miene auf und öffnete die Tür. „Giorgio“, begrüßte sie ihn und hoffte, ihre Stimme würde ihren wahren Gemütszustand nicht verraten. „Ich dachte, du schickst einen deiner Angestellten, um Gonzo abzuholen. So war es doch vereinbart, oder?“

„Heute wollte ich aber persönlich vorbeikommen.“ Er bückte sich, um dem aufgeregten Tier die Ohren zu kraulen. Danach richtete Giorgio seinen dunklen, spöttischen Blick auf Maya. „Ich bin überrascht, dich überhaupt zu Hause anzutreffen. Bist du gar nicht mit deinem englischen Liebhaber unterwegs? Wie war sein Name noch gleich? Hugh? Herbert?“

Sie biss sich von innen in die Wange und wünschte sich nicht zum ersten Mal, sie wäre niemals auf das blöde Blinddate eingegangen, das ihre Yogafreundin für sie arrangiert hatte. „Howard“, stellte Maya richtig. „Und es war nicht so, wie die Presse es darstellt.“

Zynisch zog er eine Augenbraue hoch. „Dann hat er dir also nicht in seinem Apartment die Klamotten vom Leib gerissen und sich mit dir vergnügt?“

Ihr Blick wurde giftig. Mit Schwung knallte sie die Tür zu. „Nein. Das ist doch wohl eher dein Stil!“

Sein gleichgültiges Lächeln war eine einzige Beleidigung. „Du warst immer bei mir,cara“, raunte er mit tiefer Stimme, die Maya einen schaurigwohligen Schauer über die Haut jagte.

Hastig wandte sie sich ab, damit Giorgio nicht bemerkte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg. Sie schämte sich für ihr Verhalten auf der Hochzeitsfeier seines Bruders und wusste bis heute nicht, was sie sich dabei gedacht hatte. War es der Champagner oder der Herzschmerz wegen der Trennung gewesen? Abschiedsnacht nannte man das wohl. Es hatte jedenfalls nichts zu bedeuten, vor allem für ihn.

Laut der letzten Schlagzeilen traf er sich zur Zeit mit einem Unterwäschemodel aus London. Diese Nachricht hatte Maya tief getroffen, aber sie würde eher sterben, als das vor Giorgio zuzugeben.

Er trat dicht hinter sie, und Maya atmete den Duft seines zitrusfrischen Rasierwassers ein – und den unverkennbar männlichen Duft seiner Haut. Wie sehr sie diesen Geruch liebte! Obwohl Maya sich geschworen hatte, ihre Sinne totzustellen, sobald ihr zukünftiger Exmann in der Nähe war … ihr Körper reagierte trotzdem auf Giorgios Nähe. Ihr Herz setzte beinahe aus, als er seine Hände auf Mayas Schultern legte.

„Du riechst gut“, sagte er und neigte den Kopf so weit, bis seine Lippen beinahe ihren Nacken berührten. „Trägst du ein neues Parfüm?“