: Kim Lawrence
: Heiratsantrag in Cornwall?
: Cora Verlag
: 9783863493356
: Romana
: 1
: CHF 2.20
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: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Bis auf die Haut durchnässt, steht Samantha nach einer Autopanne in Cornwall im Regen, als der italienische Unternehmer Alessandro Di Livio sie aufliest. Seinem heißblütigen Charme kann sie sich nicht entziehen. Doch nach einer zärtlichen Liebesnacht in seinen Armen muss sie voller Schreck erkennen: Zum allerersten Mal in ihrem Leben hat sie sich verliebt! Und das ausgerechnet in Alessandro, der in dem Ruf steht, ein unverbesserlicher Frauenheld zu sein. Unter Tränen fasst sie einen Entschluss: Sie wird ihn verlassen, ehe er ihr das Herz bricht ...



<p>Kim Lawrence, deren Vorfahren aus England und Irland stammen, ist in Nordwales groß geworden. Nach der Hochzeit kehrten sie und ihr Mann in ihre Heimat zurück, wo sie auch ihre beiden Söhne zur Welt brachte. Auf der kleinen Insel Anlesey, lebt Kim nun mit ihren Lieben auf einer kleinen Farm, die schon seit drei Generationen in Familienbesitz ist. Auf dem Eiland spricht man größtenteils walisisch - eine Herausforderung für Kim doch mit der Zeit lernte sie, diese schwierige Sprache fließend zu sprechen. Und auch mit der Einsamkeit auf dem idyllischen Fleckchen weiß Kim mittlerweile umzugehen: Packt sie die Sehnsucht nach der Großstadt, fährt sie mit der Fähre einfach ins nahe gelegene Dublin. Wenn sie nicht schreibt, verbringt Kim viel Zeit in ihrem Garten oder kocht. Auch joggen geht sie gern - am liebsten am Strand mit ihrem Terrier Sprout.</p>

1. KAPITEL

Sam wusste genau, wer hinter ihren Stuhl getreten war, noch bevor sie die Hände auf ihren Schultern spürte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, doch es gelang ihr, ein gelassenes Lächeln aufzusetzen, bevor sie sich umdrehte. Inzwischen war sie Expertin darin geworden, ihre wahren Gefühle zu verbergen, obwohl es ihr wirklich nicht leichtfiel. Entschieden wehrte sie sich gegen den Anflug von Selbstmitleid.

Samantha Maguire, das Schicksal hat dich nicht als Zielscheibe für besondere Grausamkeit auserkoren. Tagtäglich werden Herzen gebrochen. Also lebe damit.

Und das gelang ihr eigentlich recht gut. Sie war der beste Beweis dafür, dass es ein Leben nach einem gebrochenen Herzen geben konnte. Nicht, dass sie das Unglück einer unerwiderten Liebe verharmlosen wollte. Wenn der Mensch, mit dem man den Rest seines Lebens verbringen will, eine andere heiratet, lässt sich das nicht über Nacht verwinden, ja nicht einmal in zwei Jahren.

Notgedrungen hatte sie einen Schutzwall errichtet. Inzwischen gab es Tage, an denen es ihr gelang, stundenlang nicht an Jonny Trelevan zu denken. Natürlich wäre sie leichter über ihn hinweggekommen, wenn sie ihn völlig aus ihrem Alltag hätte verbannen können. Aber das war so gut wie unmöglich. Dazu bestanden einfach zu viele gesellschaftliche Verbindungen.

Die Familien Trelevan und Maguire waren bereits seit ewigen Zeiten Freunde und Nachbarn in dem kleinen Ort an der Küste von Cornwall, in dem Sam geboren und aufgewachsen war. Jonnys Zwillingsschwester Emma zählte zu ihren besten Freundinnen; seit heute waren sie und Jonny sogar gemeinsam Taufpaten von Emmas erstgeborener Tochter Laurie.

„Hier hast du dich also versteckt.“ Er beugte sich zu ihr hinab und küsste sie sanft auf die Wange.

Die unerwartete Geste überraschte sie. Normalerweise neigte er nicht zu Berührungen, zumindest nicht ihr gegenüber. Sie ahnte, dass sich für einen flüchtigen Moment auf ihrem Gesicht ihre Empfindungen spiegelten. Rasch senkte sie den Kopf und widmete sich ihrem Patenkind, das sie auf dem Schoß hielt. Sie tippte Laurie mit einem Zeigefinger liebevoll auf die Stupsnase und erntete dafür ein fröhliches Glucksen.

Einen Augenblick später, als Sam sich wieder gefasst hatte und den Kopf hob, fing sie einen rätselhaften Blick von Alessandro Di Livio auf, der ein wenig abseits von den übrigen Gästen in einer Ecke des Raumes stand. Sie erstarrte. Ihr Lächeln schwand.

„Ein wenig abseits“ passte haargenau zu diesem Menschen, der sich stets so distanziert gab, dass es an Unhöflichkeit grenzte. Bei einem and