: Laura Lee Guhrke
: Ein Marquess und kein Gentleman?
: Cora Verlag
: 9783733761066
: Historical Gold Extra
: 1
: CHF 6.20
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 400
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Für Lady Belinda ist es Beruf und Herzensangelegenheit zugleich, Ehen zu stiften. Um leichtfertige Lebemänner wie Nicholas Trubridge macht die schöne junge Witwe dabei normalerweise einen großen Bogen. Doch der umtriebige Marquess braucht dringend eine reiche Braut, und so lässt Belinda sich widerwillig als Kupplerin anheuern. Ihr geheimer Plan: Dem unverschämt attraktiven Mitgiftjäger genau das Mädchen zuzuführen, das er verdient. Doch je mehr kratzbürstige Kandidatinnen sie für ihn auswählt, desto mehr erliegt sie selbst Nicholas' gefährlichem Charme. Als sie sich plötzlich in seinen Armen wiederfindet und unter seinen heißen Küssen dahinschmilzt, ahnt sie, dass ihre Aufgabe nicht so leicht ist, wie sie dachte ...



<p>Ihr wurde die höchste Ehre für amerikanische Liebesromanautoren zuteil: Laura Lee bekam den RITA Award - doch das ist ihr nicht so wichtig. Viel bedeutender findet sie, dass die Fans jedes ihrer mehr als 20 Bücher lieben und ihre Geschichten um Liebe, Leidenschaft und sinnliche Verwicklungen jeden Tag neue, begeisterte Leserinnen finden.</p>

1. KAPITEL

Die größten Herausforderungen, mit denen sich eine Heiratsvermittlerin herumschlagen musste, waren nicht etwa die wankelmütige menschliche Natur oder die Widersprüchlichkeit der Liebe. Nicht einmal Eltern, die sich überall einmischten. Nein, Lady Belinda Featherstone – für die reichen Familien Amerikas die renommierteste Ehestifterin Englands – sah das eigentliche Hemmnis ihrer Tätigkeit in der romantischen Veranlagung achtzehnjähriger Mädchen. Rosalie Harlow stellte das perfekte Beispiel dar.

„Sir William wäre gewiss jeder Frau ein ausgezeichneter Gatte“, bekannte Rosalie mit ungefähr so viel Enthusiasmus, als ginge es um einen unliebsamen Zahnarztbesuch. „Aber …“ Seufzend verstummte sie.

„Aber du magst ihn nicht?“, beendete Belinda den Satz an ihrer Stelle. Auch sie verspürte den Drang, zu seufzen. Sir William Bevelstoke war nur einer von vielen einflussreichen Gentlemen, die ein romantisches Interesse an der amerikanischen Erbin bekundet hatten, seit Rosalie vor sechs Wochen in London eingetroffen war. Und er war nicht der Einzige, den sie achtlos abgefertigt hatte. Schlimmer noch – Belinda argwöhnte, dass Sir Williams Gefühle über eine rein oberflächliche Zuneigung hinausgingen.

„Es ist ja nicht so, dass ich ihn nicht mag“, entgegnete Rosalie. „Vielmehr liegt es daran, dass …“ Abermals brach sie ab und sah Belinda über den Teetisch hinweg mit braunen Augen unglücklich an. „Er ist nicht gerade aufregend, Tantchen Belinda.“

Belinda war nicht wirklich die Tante des Mädchens, stand der Familie Harlow jedoch so nahe wie eine Blutsverwandte. So wie ihr eigener Vater war auch Elijah Harlow einer der zahlreichen amerikanischen Millionäre, die durch Investitionen in Eisenbahn oder Goldminen zu Vermögen gelangt, den Lockungen der Wall Street erlegen und mitsamt Familie nach New York gezogen waren, nur, um dort mit ansehen zu müssen, wie Gattin und Töchter von der dortigen Gesellschaft geächtet wurden.

Wie die Harlows hatte Belinda dies am eigenen Leib erfahren müssen, als ihr Vater sie aus Ohio mit nach New York nahm. Damals war sie gerade einmal vierzehn gewesen. Die liebenswürdige, warmherzige Mrs Harlow hatte sich überaus mitfühlend gezeigt mit ihrer ebenfalls ausgestoßenen Leidensgenossin und das junge, mutterlose und damals furchtbar schüchterne Mädchen unter ihre Fittiche genommen. Diesen Akt der Güte würde Belinda ihr niemals vergessen.

Im Sommer ihres siebzehnten Lebensjahres hatte Belinda den äußerst gut aussehenden Earl of Featherstone geehelicht, nachdem dieser in nur sechs Wochen ihr Herz im Sturm erobert hatte. Die Verbindung erwies sich als desaströs, doch Belinda war es immerhin gelungen, sich erfolgreich in der britischen Gesellschaft zu etablieren. Fünf Jahre darauf bat Mrs Harlow sie darum, ihre älteste Tochter Margaret dabei zu unterstützen, in der Londoner Gesellschaft Fuß zu fassen, um ihr die brüskierende Zurückweisung eines New Yorker Debüts zu er