Ich geh dann, stummt sie, Rascheln schlägt ihr entgegen, der FC hat verloren, das weiss er doch längst, hat er doch beim Frühstück schon gelesen und ihr, ein Spiel bleibt uns ja noch, anstatt guten Morgen ins Ohr kredenzt, wem uns, wollte sie fragen, las aber in seinen Blicken, dass der Zeitpunkt absolut ungünstig war, jetzt, nach gestriger Schlappe, Gemeinsamkeiten zu diskutieren, oder was davon geblieben war nach beinahe zwanzigjähriger Ehe, sieht ihn über eine Zeitung gebeugt, seine Hände, seinen Rücken, Körperteile eines Mannes, den sie irgendwann zu lieben geglaubt, den sie, dreh dich um, stummt sie, sag was, keine Antwort, nichts. Stemmt ihr ganzes Gewicht in die Schritte und Arme hüftwärts und rein ins Wohnzimmer, will Luft sich verschaffen, Zornsätze ausschnauben, da dreht er sich um, ganz Erstaunen, nimmt ihr den Sturm aus den Augen, ihren Bewegungsfluss bricht er, und aus den Hüften knicken die Arme, schlenkern übers Becken, nur noch schlaff. Wo Sturm war, nun Schwärze, sie droht vornüber zu kippen, doch unaufhörlich diese Fragen, schnappen sie und ihr die Stimme aus dem Mund, wie soll denn das weitergehen, stummt sie, schaut ihn an –
Wohin willst du denn noch, dass es so weit kommen hat müssen, eine Halbzeit im Himmel und dann dieser Absturz, hab dich etwas gefragt. Jetzt geht es um alles, sieht, wie sie sich abdreht, sieht es so von der Seite, ein Schatten, der ihre, zwei, drei Schritte zur Tür hin, schwerfällige Beine, die haben doch hoch dotierte Verträge, müssen laufen, kämpfen, schwitzen, sag, wohin willst du denn noch, für irgendwelche Experimente bleibt keine Zeit.
Am Tatort, Freunde, Bekannte, der Sommer hoch im Anschlag, ein Gartenfest. Musik schwappte übers ausgeklappte Mobiliar, überschwemmte Gläser und Teller, kroch Oberarme hinauf bis in Achselhöhlen und umwogte Schultergelenke, zerteilt an den Gliedmassen in Mäander, die kleine Duft- und Schweisswölkchen vor sich her schoben, wieder ineinander strömten und in sanften Wellen über Nachbargärten in die Nacht hinaus glitten. Satzknospen trieben aus in alle Richtungen, reiften zu Ästen, umrankten Sekunden, Minuten, hielten sie zusammen, bis der Abend einer von Stimmen durchwucherten Baumkrone glich, aus der einzelne Worte tippelnd in die Dunkelheit abblätterten.
Unter der Krone den Stamm hinab und noch tiefer, das hiess zurück in den Tag, in ein Geflecht aus hektischen Handbewegungen, verwurzelt schon im ersten Morgenlicht, das schütter durchs Buschwerk des Gartens brach, Sommer feilbot. Und eh er und sie sich versahen, lagerten bereits fette Lichtbalken über den Rabatten, kullerten ihre Blicke schon aus Gastgeberaugen, der Morgen unterspülte ihren Schritt, verflacht zur Tartanbahn, zum Fliessband die Stunden: Einkaufen, Bierholen, Kartoffelschälen, Zwiebelschneiden, Rasenmähen, Terrassekehren, Girlandenaufhängen, Grillaufstellen, nein, ich kann keine finden, j