2. KAPITEL
“Kitty Giroux …”, stieß Jack fassungslos hervor.
“Ich heiße jetzt Katherine Clifford”, unterrichtete Kitty ihn steif und musterte mit ausdrucksloser Miene seine abenteuerliche Erscheinung. In seinem Haar hingen Spinnwebreste und Holzspäne, das ehemals weiße T-Shirt war mit bräunlichen Schmutzstreifen übersät, und an seiner Jeans klaffte in Kniehöhe ein breiter Riss. “Anscheinend hast du an einem ziemlich verwahrlosten Ort festgesteckt”, fügte sie trocken hinzu.
Ihre Stimme klang nicht mehr warm und verlockend wie gerade eben, als sie noch mit Oz geredet hatte, sondern ausgesprochen kühl. Jack fragte sich, ob sie wegen dieses Vorfalls in der Highschool immer noch sauer auf ihn war. Aber das war jetzt zehn Jahre her.
Um die angespannte Stimmung zu entschärfen, schlug er einen lockeren Tonfall an. “Wie schön, dich nach all der Zeit wiederzusehen, Kitty. Als ich in deinem Büro anrief, hatte ich nicht die leiseste Ahnung, dassdu Katherine Clifford bist, aber die Vorstellung, mit dir zusammenzuarbeiten, begeistert mich geradezu.” Er hielt kurz inne, bevor er mit einem jungenhaften Grinsen hinzufügte: “Das heißt, falls du noch an dem Job interessiert bist, nachdem du jetzt weißt, wer der Auftraggeber ist.”
“Natürlich”, erwiderte sie sachlich. “Schließlich ist es ein sehr interessantes Projekt.” Sie deutete auf die große Ledermappe, die sie unter dem Arm trug. “Ich habe einige Arbeitsproben mitgebracht. Vielleicht möchtest du sie dir ansehen, bevor du entscheidest, ob du mich engagieren willst oder nicht.”
“Warum machen wir nicht zuerst einen kleinen Rundgang?” Jack brauchte keine Arbeitsproben zu sehen, um zu wissen, dass er sie und keine andere für diesen Auftrag wollte.
Vielleicht lag es daran, dass er fast ein Jahr lang wie ein Mönch gelebt hatte, aber in diesem Moment erschien ihm Kitty Giroux als die schönste Frau, die er je gesehen hatte. Vor allem ihr Haar war ein Traum! Einige rebellische Locken hatten sich aus d