1. KAPITEL
„Jayla? Was machst du denn hier in New Orleans?“
Jayla Cole stieß einen kleinen Laut der Überraschung aus, während sie sich rasch umdrehte. Ihr Blick fiel auf einen großen, gefährlich attraktiven Mann, der unmittelbar hinter ihr in der Lobby des Sheraton Hotels von New Orleans stand.
Es war Storm Westmoreland, dem der Ruf vorauseilte, jede Frau verführen zu können, die sein Interesse erregte. Angeblich war er ein Meister darin, die Frauen zu beglücken, ohne ihnen Versprechungen zu machen, und das alles, obwohl er nach außen hin das Image des netten, seriösen, amerikanischen Sonnyboys pflegte. Angeblich besaß er die verblüffende Fähigkeit, die geheimen Fantasien jeder Frau zu erraten und somit reihenweise unvergessliche Erinnerungen zu hinterlassen. In Anlehnung an seinen Vornamen Storm – Sturm – hatte die Damenwelt ihm hinter vorgehaltener Hand den Spitznamen „der perfekte Storm“ gegeben.
Und er war auch ein Mann, der ihr seit zehn Jahren geflissentlich aus dem Weg ging.
„Ich nehme am Kongress der Internationalen Organisation für Geschäftskommunikation teil“, hörte sie sich sagen, während sie versuchte, sich nicht von seinen dunklen Augen, den sinnlichen Lippen oder dem Diamantstecker in seinem linken Ohrläppchen betören zu lassen. Das kurz geschnittene Haar und die beiden überaus sexy Grübchen ließen ihn einfach unwiderstehlich wirken.
Die Khakihosen und das enge Hemd, das er trug, betonten seinen durchtrainierten Körper. Seine Brust war muskulös und sein Po noch so knackig, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Egal was er anhatte, er sah immer unverschämt gut aus.
Ihr Puls ging schneller, als ihr einfiel, wie sie in ihrer Jugend einmal versehentlich mit ihm zusammengestoßen war und vor Glückseligkeit fast gestorben wäre. Doch damals wie heute war Storm mehr als nur gut aussehend – er war überwältigend, zum Niederknien sexy, einfach atemberaubend.
„Und du?“, fragte sie. „Was führt dich hierher?“
„Ich war beim Treffen des Internationalen Verbandes der Feuerwehrhauptmänner.“
Sie nickte und riss sich vom Anblick seines markanten Gesichts los. „Ich habe in der Zeitung von deiner Beförderung gelesen. Dad wäre stolz auf dich gewesen, Storm.“
„Danke.“
Sie bemerkte das Aufblitzen von Trauer in seinen Augen und wusste warum. Auch er hatte den Tod ihres Vaters noch nicht überwunden. Sie hatte Storm zuletzt vor sechs Monaten bei der Beerdigung ihres Vaters gesehen. Adam Cole war Storms erster Feuerwahrhauptmann gewesen, als er mit zwanzig zur Feuerwehr kam, also vor mehr als zwölf Jahren. Ihr Vater hatte in Storm immer den Sohn gesehen, den er nicht gehabt hatte.
Jayla würde nie den Tag vergessen, als ihr Vater ihn zum ersten Mal mit zum Dinner nach Hause gebracht hatte. Sie war damals sechzehn und total beeindruckt von Storm gewesen. Der Altersunterschied zwischen ihnen hatte sie nicht daran hindern können, sich Hals über Kopf in ihn zu verlieben. Doch so verzweifelt s