: Peter Hersche
: Muße und Verschwendung Europäische Gesellschaft und Kultur im Barockzeitalter
: Verlag Herder GmbH
: 9783451808951
: 1
: CHF 54.60
:
: Allgemeines, Lexika
: German
: 1206
: kein Kopierschutz/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Barocke Bauten werden von Millionen Reisenden aufgesucht und bewundert, barocke Musik erfreut sich ständig steigender Beliebtheit. Was aber wissen wir wirklich vom Zeitalter des Barock, dessen Kunst nur ein, wenn auch wichtiger Teil ist? Peter Hersche leuchtet alle Lebensbereiche des Barock aus und verknüpft Sozial-, Wirtschafts-, Kultur-, Frömmigkeits- und Mentalitätsgeschichte miteinander. Er bietet die seit langem fehlende Synthese, in die praktisch alle Länder Europas einbezogen sind, insbesondere auch die des meist vernachlässigten Südens. Der Zeitrahmen der detailreichen Zusammenschau reicht von den Anfängen um 1600 bis zur antibarocken Aufklärung am Ende des 18. Jahrhunderts. Deutlich wird, dass Barock ein spezifischer katholischer Versuch ist, einen anderen, vom Mainstream des protestantischen Fortschrittsdenkens abweichenden Weg in die Moderne zu gehen.

Professor Dr. Peter Hersche, geb. 1941, lehrte Geschichte an der Universität Bern und befasste sich vor allem mit der Sozial- und Kulturgeschichte des frühneuzeitlichen Katholizismus.
Inhalt6
Vorbemerkungen zu Zielsetzung, Gestaltung und Anlage des Buches26
Verwendete Abkürzungen34
1. Grundlagen36
1.1 Holz- und Königswege zu einer Sozial- und Kulturgeschichte der Religion37
1.11 Geschichte als Fortschrittsgeschichte37
1.12 Allgemeingeschichte und Katholizismusforschung45
1.13 Der Beitrag der Kirchengeschichte52
1.14 Die Sozialdisziplinierungs- und Konfessionalisierungsthese56
1.15 Die Tradition der Kulturgeschichte65
1.16 Ausländische Anregungen69
1.17 Das Erbe der Volkskunde73
1.18 Die Herausforderung der Geschlechtergeschichte83
1.19 Bemerkungen zu den Quellen89
1.2 Konfessionelle Kulturen bei Max Weber95
1.21 Die Protestantismus-Kapitalismus-These95
1.22 Der „andere“ Weber – Bemerkungen zur Biographie98
1.23 Max Weber und der Katholizismus103
1.24 Vorläufer und neuere empirische Forschungen107
1.3 Verschiedene Katholizismen113
1.31 Der mediterrane Katholizismus113
1.32 Der deutschsprachige Raum120
1.33 „Klassizistischer“ Katholizismus: Der Sonderfall Frankreich125
1.34 Minderheitskatholizismen und Grenzgebiete in West und Ost147
1.4 Das Konzil von Trient: Anspruch undWirklichkeit153
1.41 Katholische Reform als Erfolgsgeschichte153
1.42 Hektik und Ermattung: Der zeitliche Ablauf der Reform160
1.43 Die katholische Reform und die europäischen Staaten167
1.44 Widerstand gegen die Durchführung derKonzilsbeschlüsse173
1.45 Das Scheitern der Priesterseminare178
1.46 Das Versagen der Kontrollinstitutionen186
1.47 Die Mängel in der Pfarreiorganisation195
1.48 Die ambivalente Rolle der Jesuiten204
2. Sozialgeschichte214
2.1 Eigenheiten der katholischen Gesellschaft215
2.11 Der demographische Befund215
2.12 Der Dritte Stand und die Religion222
2.13 Der Adel im katholischen Europa230
2.14 Fürsten, Höfe, Absolutismus238
2.15 Der geistliche Staat in Deutschland243
2.2 Der geistliche Stand248
2.21 Die zahlenmäßige Entwicklung der Geistlichkeit248
2.22 Die hierarchische Schichtung des Klerus259
2.23 Die soziale Rekrutierung268
2.24 Eintritt in den geistlichen Stand, Ausbildung und Karriere275
2.25 Die Stellung des Geistlichen in der Gesellschaft282
2.26 Der Alltag des Geistlichen290
2.27 Ungeistliche Lebensführung und Delikte297
2.28 Einkommensverhältnisse und kirchlicher Besitz310
2.3 Das Kloster als spezifisch katholische Lebensform319
2.31 Umfang, zeitliche Entwicklung und strukturelle Probleme319
2.32 Die Klöster als Versorgungsinstitute335
2.33 Die geistlichen und materiellen Leistungen der Orden343
2.34 Der Alltag im Kloster350
2.35 Ökonomie und Besitzverwaltung359
2.36 Die baulichen Unternehmungen der Klöster367
2.37 Damenstifte, Frauenhäuser, Konservatorien377
2.38 Eremiten und „bizzoche“381
2.4 Die Rolle der Laien in der Kirche384
2.41 Das Patronatsrecht als Machtfaktor384
2.42 Laien und Klerus in der Pfarrei390
2.43 Die Bruderschaften I: Entwicklung, Typen und Verbreitung397
2.44 Die Bruderschaften II: Zusammensetzung und Organisation407
2.45 Die Bruderschaften III: Geistliche und soziale Funktionen412
2.46 Prozessionen und Andachten als Manifestationen der Laien420
2.47 Formen der katholischen Alltagsreligiosität433
3. Wirtschaftsgeschichte442
3.1 Katholischer Wirtschaftsstil443
3.11 Theoretische Vorgaben443
3.12 Praktische Beispiele447
3.13 Das agrarische Denken457
3.14 Reagrarisierungsprozesse467
3.15 Die Verbreitung des protoindustriellen Gewerbes473
3.16 Der Handel484
3.2 Kreditwesen und Investitionsverhalten491
3.21 Kredit und Zins aus konfessioneller Sicht491
3.22 Kirchliche Institutionen des Kreditwesens495
3.23 Die Getreidebanken502
3.24 Die Dimensionen des Stiftungswesens506
3.25 Der Transfer von monetärem in geistliches Kapital: Die Seelenmessen515
3.26 Kapitalien im Himmel: Der Ablass524
3.3 Ostentative Verschwendung529
3.31 Sparen und Ausgeben529
3.32 Der barocke Bauboom535
3.33 Das Beispiel des Pfarrkirchenbaus544
3.34 Die katholische Sakrallandschaft557
3.35 Der ephemere Barock570
3.36 Funeralpomp574
3.37 Sakralprunk581
3.38 Außerordentliche kirchliche Feste588
3.39 Ostentative Verschwendung im profanen Bereich593
3.4 Mußepräferenz602
3.41 Arbeit und Muße602
3.42 Der Heiligenkult als Grundlage der Muße610
3.43 Der Umfang der Feiertage619
3.44 Die Bedeutung der Feiertage und die Kritik daran625
3.45 Der agro-liturgische Kalender oder die Muße des Bauern634
3.46 Das Fest645
3.47 Zur Bedeutung der Musik im Katholizismus656
4. Kultur- und Mentalitätsgeschichte668
4.1 Erfolglose Disziplinierung669
4.11 Normative Regelungen und ihr Vollzug669
4.12 Die Bedeutung des Militärs675
4.13 Die Beichte683
4.14 Die Inquisition695
4.15 Das Verhalten in der Kirche703
4.16 Disziplinieru