: Gerd Schnack
: Neue Körperwunder gegen Stress Rituale zum Entspannen im Alltag
: Kreuz
: 9783451806346
: 1
: CHF 13.50
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: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 224
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Natur schenkt uns gewaltige Erneuerungskräfte. Mithilfe der Bionik kann es uns gelingen, aus dem Teufelskreis des überoptimierten Alltags auszubrechen und dem Stress zu entkommen. Prof. Dr. Gerd Schnack klärt die medizinischen und biologischen Grundlagen und zeigt uns die entscheidenden Rituale: kleine Übungen, mit deren Hilfe wir uns Oasen der Entspannung schaffen, und die wir mühelos in unseren Tagesablauf integrieren können.

Gerd Schnack, Prof. Dr. med., Präventiv- und Sportmediziner, Facharzt für Chirurgie / Unfallchirurgie, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Präventivmedizin und Präventionsmanagement e.V., ist am Allensbacher Präventionszentrum tätig und aus zahlreichen Seminaren und Fernsehauftritten bekannt.

1. Kapitel
Die Natur – Lehrmeisterin im Stressalltag


Energieersparnis – das Überlebensprinzip der Natur


Die Natur ist voller Wunder. Der Marathon der Lachse, die tage- und wochenlang gegen eine reißende Wasserströmung anschwimmen, gleicht einem solchen Wunder, genauer: einem Energiewunder der Natur. Aus naturwissenschaftlicher Sicht offenbart sich ein Energietransfer, der uns nur staunen lässt. Zu gleichen Leistungen sind übrigens auch Forellen bei der Überwindung von Wasserfällen imstande, wenn sie bergauf alle Strömungshindernisse der Flüsse meistern. Das hat der Evolutionsbiologe James C. Liao von der Harvard University mit Kollegen vom Massachusetts Institut of Technology Cambridge mittels EMG (Elektromyografie, Messung der elektrischen Muskelaktivität) untersucht.

Hierbei zeigte sich, dass die Fische nur einen Teil der hinteren Flossenmuskeln in typischer Slalomtechnik einsetzen müssen, weil sie allein durch das ständig wechselnde Richtschwung-Gegenschwung-Prinzip einen optimalen Energietransfer gewährleisten können. Ein Vorgehen, das mit den Wendemanövern eines Segelschiffes gegen die Windrichtung durch ständiges Kreuzen vergleichbar ist.

Was würde geschehen, wenn der Mensch auf der Autobahn statt hoher Geschwindigkeit mit der Schwarmintelligenz der Tiere unterwegs wäre?

Durch den relativ geringen Muskeleinsatz beim typischen Flossenschlag sparen die Fische erheblich an Kraft. Doch damit nicht genug: Der Energieverbrauch wird zudem durch das Abstoßen an wechselnden Turbulenzen im Wasser gedrosselt, wie z. B. an Strudeln oder Wasserwirbeln, die vorrangig in Grenzflächensituationen entstehen, wenn schnelles auf langsames Wasser trifft. Treten die Tiere dann noch in Massen auf, tritt ihre Schwarmintelligenz in Erscheinung, die für zusätzliche Turbulenzen sorgt. Wie im Wasser erzeugt das Sozialverhalten im Schwarm übrigens auch in der Luft Turbulenzen, die dafür sorgen, dass die Vögel sich im Flug von diesen Luftwirbeln abstoßen und, auf diese Weise nach vorn getragen, eine Menge an Energie einsparen können. Nach vorn katapultiert können sich die Vögel von Spiralwirbel zu Spiralwirbel sogar in Frontrichtung durchhangeln.

Stellen Sie sich einmal vor, der Mensch würde in seinem Fahrverhalten auf der Straße die Schwarmintelligenz der Fi