: Hans-Werner Retterath
: Zugänge. Volkskundliche Archiv-Forschung zu den Deutschen im und aus dem östlichen Europa
: Waxmann Verlag GmbH
: 9783830983767
: 1
: CHF 24.50
:
: Allgemeines, Lexika
: German
: 244
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
In volkskundlichen Forschungen zu den Deutschen in und aus dem östlichen Europa wurde bisher häufig auf die Methoden der Befragung und der teilnehmenden Beobachtung zurückgegriffen. Seit einigen Jahren zeichnet sich eine Veränderung im empirischen Zugang zu den Forschungsfeldern ab. Mit größer werdendem zeitlichen Abstand und dem Zurücktreten der Erlebnisgeneration geraten Archive als unverzichtbare Quellenbasis immer stärker ins Blickfeld. Vor diesem Hintergrund gewinnen die umfangreichen Archivbestände des IVDE umso größere Bedeutung und bieten einen Ausgangspunkt für diesen Sammelband.
In den Beiträgen werden neben der Erörterung grundsätzlicher archivischer Themen, wie dem Ordnen der Zeit, verschiedene Aspekte der Produktion und Interpretation von Archivalien behandelt. Darüber hinaus werden einzelne Archive und Archivbestände sowie auf Archivalienbasis erhobene Forschungsergebnisse vorgestellt.
Mit Beiträgen von Siegfried Becker, Susanne Clauß, Sönke Friedreich, Ursula Schlude, Kurt Hochstuhl, Wiebke Jarecki, Wolfgang Kessler, Michael Portmann, Michael Prosser-Schell, Hans-Werner Retterath, Miroslaw Sikora.
Buchtitel1
Inhalt5
Vorwort7
Volkskundliches Arbeiten mit archivalischen Quellen (Siegfried Becker)13
Archive und ihre Aufgaben15
Archivquellen und Wissenschaftsgeschichte19
Forschungsdokumentation und Erinnerung26
Elektronisch gespeichertes Wissen und Historizität28
Verfügbarkeit der Quellen und das Ordnen von Zeit30
Lokalgeschichte – Mikroebenen und die Komplexität von Geschichte32
„Nationen“ in den Quellen: Methodisch-theoretische Kritik am Beispiel der „Deutschen“ in Südosteuropa (Michael Portmann)35
Einleitung und Problemstellung35
Kollektividentität als eine Form von Identität?38
Kritik am Nationsbegriff als Analysekategorie43
Vom Umgang mit Gruppenbezeichnungen in Quellen: Thesen46
Schlussüberlegungen48
Vertriebene als Neubauern in Sachsen. Anmerkungen zur archivalischen Erforschung von Integrationsprozessen auf lokaler Ebene (Sönke Friedreich/Ursula Schlude)51
Flüchtlinge und Vertriebene in Deutschland – Fragen an eine „Erfolgsgeschichte“51
Entstehungszusammenhang, Erhebungsorte und Inhalt der erhobenen Quellen55
Lokale Archivbestände als lebensweltliche Zeugnisse65
Potenziale und Grenzen archivalischer Quellen in der volkskundlichen Perspektive70
Fazit74
Historiker, Quellen, Forschung. Eine Analyse am Beispiel des Projekts „Kolonisation des Kreises Saybusch/OS. durch das Dritte Reich in den Jahren 1939–1945“ (Miros aw Sikora)75
Einführung75
Zum Projekt der Fallstudie „Aktion Saybusch“76
Allgemeine Überlegungen78
1. Theoretische Grundlagen des historiografischen Erkenntnisprozesses78
2. „Wahrheit“80
Projektbezogene Überlegungen81
1. Zeit, Ort, objektive Möglichkeiten81
2. Historiker82
3. Quellen83
4. Aufbau des Textes (narrative Fassung)93
Schlussfolgerung97
„Migrationsunterlagen“ zu deutschen Flüchtlingen und Vertriebenen in staatlichen Archiven: Das Beispiel des Staatsarchivs Freiburg (Kurt Hochstuhl)99
Die staatliche Überlieferung zu den Vertriebenen im Staatsarchiv Freiburg102
Freiburger Besonderheiten108
Das Archiv des Erzählforschers Alfred Cammann unter besonderer Berücksichtigung seines Briefwechsels mit ausgewählten Informanten (Wiebke Jarecki)111
Cammann als Sammler und Feldforscher111
Das Archiv des Erzählforschers Cammann115
Einblick in das „Erzählgespräch“ Cammanns mit seinem ersten großen Erzähler Karl Restin117
Das „Briefgespräch“ mit Anna Spurgarth121
Das „Briefgespräch“ mit Maria Herzog126
Zusammenfassung und Ausblick136
Volkskundliche Quellen in Heimatstuben und Heimatsammlungen der deutschen Vertriebenen (Wolfgang Kessler)139
Entstehung und Entwicklung140
Qualitäten144
Bedeutung und Wert der Sammlungen, insbesondere für die Volkskunde147
Zukunft?154
Nachbemerkung (2015)158
Forschungen und Forschungsmöglichkeiten mit dem Nachlass Karasek im IVDE Freiburg. Neuere Ergebnisse und Befunde (Michael Prosser-Schell)159
Einführung159
I. Die „Sitte und Brauch nach 1945“ genannte Sammlung – Probleme und Erkenntnisse im Hinblick auf Fest- und Ritualforschung162
II. Erkenntnisse aus den Aufzeichnungen im Durchgangslager Piding 1952–1954170
III. Aufzeichnungen sagenhafter Erzählstücke von Ungarndeutschen in der Zwischenkriegszeit durch Jeno Bonomi und Anna Loschdorfer183
Der „Volkstumsarbeiter“ Emil Maenner – Anmerkungen zu seiner Biografie und seinem Nachlass im IVDE Freiburg (Hans-Werner Retterath)195
Zum Hintergrund der „Volkstumsarbeit“ Maenners195
Maenners Biografie: Volkstumspolitisches Engagement als dominierendes, unhinterfragtes Element197
Vom Material-Steinbruch zum Nachlass216
Der Nachlass Klett/Niermann im IVDE Freiburg als Quellenbasis volkskundlicher Forschungen (Susanne Clauß)219
Die Dobrudschadeutschen – „eine deutsche Volksgruppe zwischen Donau und Schwarzem Meer“220
Otto Klett und Johannes Niermann – Ihr Verhältnis zu den Dobrudschadeutschen und die Konsequenzen für die Materialzusammensetzung des Nachlasses223
Volkskundliche Forschungen im Nachlass Klett/Niermann – zwei praktische Beispiele226
Schlussbetrachtung und Forschungsperspektiven233
Die Autorinnen und Autoren237