: Katharina Ohana
: 'Keiner kann anders, als er ist: Deshalb müssen wir freier werden' Willensfreiheit zwischen Wiederholungszwang und neurobiologischem Determinismus
: Waxmann Verlag GmbH
: 9783830983644
: 1
: CHF 24.50
:
: Angewandte Psychologie
: German
: 204
: kein Kopierschutz/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Wie können wir sinnvoll Willensfreiheit definieren? Der alte Leib-Seele-Dualismus krankt an wissenschaftshistorischen Denkfehlern. Wir sind weder biochemische Körpermaschinen noch haben wir einen transzendentalen Geist. Die Doppelperspektive des Menschen auf sich selbst - als Körper und als Selbst - ist vielmehr evolutionär-biologisch bedingt: Die Entwicklung unserer neuronalen Strukturen erfolgt durch die emotionalen Erfahrungen unseres heranreifenden Selbsts im sozialen Umfeld als Anpassungsstrategie. Über narzisstisch-gewertete Erinnerungen (bewusste und unbewusste) entstehen unsere Persönlichkeit, Weltsicht und (wissenschaftliche) Wahrheit.
Die frühkindliche Bindungsforschung schafft eine sinnvolle lebensweltliche Basis des menschlichen Willens als psychosomatischer Überlebenswille im Sinne von 'Ich will besser überleben in meiner Gruppe'. Sie schafft damit eine Brücke zwischen aktueller Hirnforschung (Panksepp, Damasio), moderner Psychoanalyse und Therapieforschung. Und: Unsere persönlichen Strategien zum 'besseren Überleben' lassen sich gezielt modifizieren.

Katharina Ohana hat Philosophie und Psychologie an der Goethe-Universität Frankfurt m Main studiert und mit der vorliegenden Dissertation an der Sigmund-Freud-Privatuniversit t Wien promoviert. Das Thema der Selbst-Bestimmung behandelt sie auch in ihren Sachbüchern (www.katharinaohana.de).
Buchtitel1
Inhalt7
Das Wirkungsquant9
1 Einführung. Willensfreiheit und das Leib-Seele-Problem11
2 Diskursanbindung und Forschungsfrage. Um-Programmierung versus Um-Strukturierung. Wo steht diePsychotherapieforschung heute im Verhältnis zur Neurologie?28
3 Willensfreiheit in der Psychotherapiewissenschaft52
3.1 Wahrheitsansprüche: Die wissenschaftstheoretischen Grundlagen der Psychoanalyse und PTW52
a) Empirismus versus Geltungslogik52
b) Dialektik versus Konstruktivismus55
c) Hermeneutik versus intersubjektive Psycho-Somatik58
d) Geltungslogische Wahrheit durch Heilung als wissenschaftliche Metaebene69
3.2 Prozess-Outcome-Forschung in der PTW72
3.3 Psychische Struktur als Grundlage einer anzueignenden Freiheit78
3.4 Wie kann Strukturveränderung als Freiheitsgrad der Psyche wissenschaftlich überzeugend erfasst werden?86
a) Die OPD als psychodynamische Diagnostik der Fremdbestimmungs- undFreiheitsgrade86
b) Die Prozess-Outcome-Studien und Langzeitkatamnese-Erhebungen als Nachweis der sich entwickelnden Befreiung durch den psychodynamischen Heilungsprozess88
3.5 Die therapeutische Beziehung als unspezifischer Wirkfaktor zur Erweiterung der Selbstbestimmung und Willensfreiheit95
4 Willensfreiheit in der Neurologie107
4.1 Neuropsychoanalyse: Die psychodynamische Wahrheit über das Selbst107
4.2 Dynamische Lokalisation: Die Methode der Neuropsychoanalyse113
4.3 Aufsteigendes Bewusstsein als Bewertungssystem des Selbst116
4.4 Gedächtnis: Das veränderbare Selbst139
4.5 Weitere Ergebnisse der Dynamischen Lokalisation: Eine Übersetzung des psychodynamischen Dreiinstanzenmodells in die Bewusstseinsforschung (als weiterführender Versuch)148
a) Funktionen der linken Hemisphäre des Kortex149
b) Metapsychologische Funktionen der rechten zerebralen Hemisphäre bzw. rechten perisylvischen Konvexität des Kortex151
c) Metapsychologische Funktionen der Großhirnrinde (ventromesiales Frontalhirn)154
d) Traumgeschehen157
4.6 Der biologisch-soziale Wert der Willensfreiheit160
4.7 Reicht Hemmung als Weg zu einem freieren Willen?165
4.8 Heilung der Fremdbestimmung. Oder: Wie gelang das Selbst selbstständig zu seiner bestmöglichen Homöostase?171
4.9 Verantwortung und Gesellschaft177
5 Zusammenfassung183
Literatur187