: Harry Eilenstein
: Cernunnos Vom Schamanen zum Druiden Merlin
: Books on Demand
: 9783844829846
: 3
: CHF 15.10
:
: Sonstiges
: German
: 676
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Hirschgott Cernunnos ist eine der markantesten Gestalten der keltischen Götterwelt. Er drückt zugleich eine archaische Wildheit und eine hohe meditative Konzentration aus und lässt ein volleres Leben ahnen. Die umfassendste Darstellung des Cernunnos findet sich auf dem Kessel von Gundestrup, deren Bilder ihn als einen Schamanen-Priester bei einer Einweihung darstellen. Solche Einweihungen sind in erster Linie rituelle Jenseitsreisen. Die bekannteste dieser Einweihungen zur Zeit des Cernunnos waren die Mysterien von Eleusis, mit denen die Rituale des Hirsch-Schamanen eng verwandt waren. Die Herkunft des Cernunnos lässt sich über die Hirschgötter der Indogermanen und die Symbolik der gehörnten Herdentiere in der Jungsteinzeit bis zu den Höhlenmalereien der Altsteinzeit zurückverfolgen. Diese Tradition lebte bis in die historische Zeit der keltischen Überlieferungen aus Irland und Großbritannien weiter, wo sie u.a. die Sagen um die Druiden Fionn, Amairgen, Taliesin und Merlin gebildet hat, in denen in mythologischer Form immer noch von denselben Ritualen berichtet wird. Hirsche spielen in den keltisch-irischen Sagen eine wichtige Rolle - es wird sogar beschrieben, wie sich Merlin in einen Hirsch verwandelt. Diese Jenseitsreisesymbolik, mit der der Hirsch und der Hirsch-Schamane verbunden waren, endete keineswegs mit dem Beginn des Christentums in den Siedlungsgebieten der Kelten: Die französischen Könige führten in ihrer Krönungszeremonie und Krönungssymbolik die keltische Tradition weiter, so dass bis ins 18. Jahrhundert hinein der geflügelte Hirsch das Zeichen der französischen Könige geblieben ist. Cernunnos war so fest in den Vorstellungen der Kelten verankert, dass die christlichen Missionare ihn nur durch Integration besiegen konnten: St. Hubertus.

Ich bin 1956 geboren und befasse mich nun seit 40 Jahren intensiv mit Magie, Religion, Meditation, Astrologie, Psychologie und verwandten Themen. Im Laufe der Zeit habe ich ca. 85 Bücher sowie ca. 50 Artikel für verschiedene Zeitschriften verfasst. Seit 2007 habe ich meine jahrzehntelange Nebentätigkeit ausgeweitet und bin nun hauptberuflich Lebensberater. Dies umfasst die eigentlichen Beratungen, aber auch das Deuten von Horoskopen, Heilungen, Rituale, Hilfe bei Spukhäusern u.ä. Problemen, Ausbildung in Meditation und Feng Shui und vieles mehr. Auf meiner Website www.HarryEilenstein.de finden Sie einen Teil meiner neueren Artikel und auch einen ausführlichen Lebenslauf.

2. Die Bilder des Cernunnos


Glücklicherweise existieren noch zehn weitere Abbildungen des Cernunnos, die man mit dem eben betrachteten Bild vergleichen kann.

A Der Kessel von Gundestrup

Das erste Bild stammt von dem Kessel von Gundestrup in Dänemark. Es wurde ca. 400 v.Chr. hergestellt.

Die Funde auf den zehn folgenden Bildern sind zum größten Teil ca. 400 Jahre jünger und stammen aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert.

B Das Relief von Cirenchester

In Cirenchester fand sich eine Reliefskulptur. Dieser Ort liegt 150km nordöstlich von London und 30km vom Ende des Bristolkanals entfernt. Cirenchester war in der keltisch-römischen Zeit eine florierende Handelsstadt.

Auf dem Relief ist das Geweih des Cernunnos nur noch undeutlich zu erkennen. Er hält zwei statt einer Schlange in seinen Händen, was die Wichtigkeit dieses Helfers des Cernunnos betont.

Über den Köpfen der Schlangen bzw. neben dem Kopf des Hirschgottes befinden sich zwei Kreise, in denen sich jeweils eine fünfblättrige Blüte o.ä. befindet. Man könnte aufgrund ihrer Position auf dem Relief vermuten, daß sie wie der Torque das Ziel, also die angestrebte Qualität symbolisieren.

C Die Münze von Petersfield

In Großbritannien wurde noch ein zweites Bild des Cernunnos gefunden, das auf eine Münze geprägt ist. Sie wurde in Petersfield entdeckt, das südlich von London in der Nähe der Küste bei Portsmouth liegt.

Zusätzlich zu dem Cernunnos Kopf mit Geweih lassen sich auf der Münze drei Dinge erkennen:

Links und rechts sind je drei Kreise mit einem Punkt in der Mitte zu sehen, von denen einige zusätzlich von einem größeren Kreis aus Punkten umgeben sind. Sie könnten Darstellungen von Blüten oder der Sonne sein.

Über dem Kopf des Cernunnos befindet sich eine Leiter, die weiter nach oben führt. Sie könnte das Bestreben des Cernunnos und den Weg, den er dabei (innerlich) geht, symbolisieren.

Die Leiter führt zu einem Kreis, das wie ein Rad mit neun Speichen aussieht, die aber auffällig unregelmäßig angeordnet sind und vielleicht eher Strahlen darstellen sollen. Dieser Kreis wird das Ziel des Cernunnos darstellen.

<