Was je die Freude groß gezogen, es wiegt das Vaterglück nicht auf.
Mit leicht aufkommender Sorge beobachtet der Schöpfer, wie sich seine sonst so besonnene Tochter seit einigen kosmischen Zeiteinheiten mit einer unbändigen Kraft bewegt. Bei der Geburt gab er ihr den sinnigen Namen - „Cosyma die Vernünftige“.
Eigentlich passen solche wilden Bewegungen nicht zu ihrem Charakter. Möchte bloß wissen, was in das Mädel gefahren ist, wettert er ungehalten vor sich hin. Mit ungestümer Kraft, umfasst sie, wie eine Kugel die sich zusammen ziehen würde, den Körper ihres Bruders im Inneren ihrer universellen Lebensblase, und presst ihn mit ständig steigender Urgewalt zusammen, wie einen Ball, dem mehr und mehr die Luft ausgeht. Natürlich hat ihr Bruder Atomykus die gleiche universelle blasenförmige Gestalt wie seine Schwester Cosyma, was sonst, nur kleiner, jedenfalls in der jetzigen Zeit.
Ihr Bruder Atomykus ist von einer ganz anderen Natur. Er sucht nur handfeste Dinge, mit denen er spielen und experimentieren kann. Bei ihm muß es gewaltige, materielle Veränderungen geben. Und im Geistigen? Am besten läuft es für ihn, wenn er sich ständig streiten kann, egal um was und mit wem. Hauptsache streiten! Dann fliegen ordentlich die Fetzen, was für sein Universum nicht ganz ungefährlich ist, und für seine Schwester natürlich auch nicht. Sie umarmt ihn ja mit ihrer ganzen universellen Kraft, damit die riesigen Energien im Gleichgewicht bleiben, und sie durch seine aggressive Ausdehnung nicht an den Rand der Unendlichkeit gedrückt wird. Dort bin ich, denkt der Schöpfer – und dort möchte ich auch bleiben - allein! Nichts gegen Kinder, denkt er, aber ein stilles, zeitloses Plätzchen zur Besinnlichkeit, brauche ich schließlich auch. Cosyma wird aufpassen müssen, damit ihr Bruder seine kosmischen Spielereien nicht zu toll treibt, die Leidtragende wäre ja sie selbst. Wenn sich Atomykus unanständig ausdehnt, wird der Lebensraum von Cosyma enger und erheblich unruhiger. Sowie ich meine Tochter kenne, wird sie ihn, sollte er es zu toll treiben, wieder in eine enge Lebensblase zusammendrücken, damit wieder selige Ruhe in ihrem Universum herrscht. Ob er seinen Namen „Atomykus der Unersättliche“ zu recht trägt, wird die Zeit zeigen. Letztlich, so überlegt der Schöpfer und Vater seiner zwei kosmischen Kinder, habe ich mir ja was dabei gedacht, zwei Kinder mit sehr unterschiedlichen Gewohnheiten zu haben, die für die Natur und für das Leben wichtig sind. Es wird Zeit, dass ich mit beiden ein ernstes und weises Wort reden werde.
Eine lange kosmische Zeit vergeht, und noch immer hat sich am Zustand der beiden Geschwister nichts geändert, obwohl sich ihr Schöpfer väterlich bemüht, sie mit gut gemeinten Ratschlägen auf dem richtigen Weg zu halten. Die Tochter lässt einfach nicht davon ab, ihrem Bruder seinen Lebensraum unaufhaltsam zu verkleinern. Bedenkt sie eigentlich in ihrem ungestümen Tun, dass in der großen universellen Welt die Kräfte im Gleichgewicht bleiben müssen, um gewaltige kosmische Verwerfungen zu vermeiden? Cosyma, die Vernünftige, zuckt plötzlich zusammen. Dem Schöpfer sei dank nicht zu heftig, sonst wäre ihr schönes Universum erhebl