: Mike Nicol
: Power Play Thriller
: btb
: 9783641174149
: 1
: CHF 8.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Kapstadt, Südafrika: Krista Bishop - jung, tough, unerschrocken - leitet eine der besten Sicherheitsagenturen. Nur für Frauen. Bis sie eines Tages einen Auftrag vom Geheimdienst bekommt, den sie nicht ablehnen kann. Sie soll zwei chinesische Geschäftsmänner bewachen. Was Krista nicht weiß: Die Chinesen wollen den lokalen Schwarzhandel mit Seeohren aufmischen, riesige Meeresschnecken mit einer perlmuttreichen Schale. Ein Plan, den drei berüchtigte Bandenchefs in Kapstadt nicht für gut heißen können. Wenn sie ihren luxuriösen Lebensstil weiterführen wollen. Und außerdem bedeutet Bandenkrieg Gefahr. Titus Anders, einer der Chefs, fürchtet um das Leben seiner Tochter. Er will sie beschützen lassen. Und dafür braucht er Krista ...

Mike Nicollebt als Autor, Journalist und Herausgeber in Kapstadt, wo er geboren wurde, und betreibt eine eigene Schreibschule. Er ist der preisgekrönte Autor international gefeierter Kriminalromane.

1

Eins

Sie aßen in Lagoon Beach in einem Lokal zu Abend, das für seine Steaks und Meeresfrüchte berühmt war. Titus Anders redete ununterbrochen davon, wie man ihren kleinen Bruder Boetie getötet hatte.

Mit Bleigurten umwickelt, war er über den Rand eines Schlauchboots in sechs Meter tiefes, dunkles Wasser geworfen worden. Ging unter, um die Seeohren einmal aus der Nähe zu betrachten. Ruhe in Frieden, Boetie.

»Gestern noch habe ich ihm zugesehen, wie er mit seinenChommies loszog. Zum Zelten in die Berge. Alles glückliche, zufriedene Jungs. Teenager, die ihren Spaß haben, die keine Probleme kennen, wisst ihr. Und am nächsten Morgen ist er bereits tot.«

Fischer fanden die Leiche, an eine Plastikboje gekettet. Sie hielten sie für eine Ladung mit Seeohren, die darauf wartete, von Schmugglern abtransportiert zu werden.Eigentum von Titus Anders stand auf der Boje.

»Hör auf, Papa«, sagte Luc, Titus’ Ältester. »Hör bitte auf. Bitte. Das nimmt uns alle mit.«

»Nein, Mann. Ich kann nicht, ich kann es nicht glauben«, erwiderte Titus und sah Luc an. »Boetie war mein Junge. Der größte Schatz eurer Mama, weil man geglaubt hatte, er wäre tot in ihr. Sie hat zu mir gesagt: ›Kümmer dich um Boetie, Titus. Du musst dich für mich um ihn kümmern. Er soll ein gutes Leben haben.‹ Das hat sie gesagt. Ich hab euch das bisher noch nie erzählt. Und jetzt schaut euch an, was wir tun müssen.« Er formte aus seiner Faust eine Pistole. Hielt diese hoch. »Ich dachte, wir hätten das hinter uns. Dass so was vorbei ist. Für immer.«

»Nicht dein Problem, Papa«, erwiderte Luc. »Ich und Quint, wir regeln das. Hatte ich dir ja schon gesagt. Wir haben einen Plan.«

»Wisst ihr, wie es ist, wenn man ertrinkt?«, fragte Titus. »Wie es ist, wenn man da untergeht und den Atem anhält, bis man nicht mehr kann? Bis man atmen muss? Nur dass man weiß, wenn man den Mund öffnet, wird keine Luft da sein. Nur Wasser. Wisst ihr, welche Panik das auslöst? Welche Angst? Oh nein, Mann, gibt es eine schlimmere Weise zu sterben? Deine Lunge füllt sich mit Wasser.«

»Papa, hör auf.« Lavinia, seine Tochter, saß da und stocherte lustlos in ihrem Essen herum.

»Nicht«, sagte Luc und fasste nach der Hand seines Vaters, damit er sie wieder auf den Tisch legte. Er sah sich im Restaurant um. Ein großes, protziges Lokal mit Ausblick zum Tafelberg, auf den Hafen, auf das Fuß