: Lee Child
: Die Gejagten Ein Jack-Reacher-Roman
: Blanvalet
: 9783641187101
: Die-Jack-Reacher-Romane
: 1
: CHF 7.80
:
: Spannung
: German
: 448
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Unversöhnlich, unerbittlich, unschlagbar: Jack Reacher, der eigenwilligste Ermittler der amerikanischen Thrillerliteratur
Jack Reacher betritt den Stützpunkt seiner ehemaligen Einheit bei der Militärpolizei und ahnt nicht, was ihm bevorsteht. Er ist nach Virginia gereist, um seine Nachfolgerin Major Susan Turner kennenzulernen. Doch wenig später wird klar, was für ein großer Fehler es war, einen Militärstützpunkt zu betreten. Denn wie jeder ehemalige Soldat der USA ist Reacher Reservist. Prompt erhält er seinen Einberufungsbefehl und wird außerdem des Mordes angeklagt und verhaftet. Reacher gelingt die Flucht aus dem Gefängnis, doch seine wichtigste Frage bleibt zunächst ungeklärt: Wer versucht ihn auf diese Weise kaltzustellen?

Jack Reacher greift ein, wenn andere wegschauen, und begeistert so seit Jahren Millionen von Lesern. Lassen Sie sich seine anderen Fälle nicht entgehen. Alle Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden.

Lee Child wurde in den englischen Midlands geboren, studierte Jura und arbeitete dann zwanzig Jahre lang beim Fernsehen. 1995 kehrte er der TV-Welt und England den Rücken, zog in die USA und landete bereits mit seinem ersten Jack-Reacher-Thriller einen internationalen Bestseller. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Anthony Award, dem renommiertesten Preis für Spannungsliteratur.

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Irgendwann wurde Reacher in ein Auto gesetzt und eine Meile weit in ein Motel gefahren, in dem der Nachtportier ihm ein Zimmer gab, dessen Einrichtung genau Reachers Vorstellungen entsprach, weil er schon tausendmal in solchen Zimmern übernachtet hatte. Hier gab es eine laut knackende Zentralheizung, deren Geräusche einen nachts nicht schlafen ließen, die aber dem Besitzer helfen würde, bei der Stromrechnung zu sparen. Denselben Zweck erfüllten die schwachen Glühbirnen in allen Lampen. Der Teppichboden war absichtlich nicht hochflorig, damit er nach einer Reinigung binnen weniger Stunden trocknete, sodass das Zimmer noch am selben Tag wieder vermietet werden konnte. Nicht dass der Teppich allzu oft gereinigt werden würde. Er war dunkel, stark gemustert und ideal dafür geeignet, Flecken zu tarnen. Das galt auch für die Tagesdecke auf dem Bett. Bestimmt würde das Duschwasser spärlich und nicht sehr heiß sein, die Handtücher dünn, die Seife klein und das Shampoo billig. Die Möbel bestanden aus Spanplatten, waren dunkel und abgestoßen, der Fernseher war klein und alt, die Vorhänge starrten vor Schmutz und Staub.

Alles wie erwartet. Nichts, was er nicht schon tausendmal erlebt hatte.

Aber trotzdem trübselig.

Daher machte er kehrt, bevor er auch nur den Schlüssel eingesteckt hatte, und ging wieder hinaus auf den Parkplatz. Die Luft war kalt und leicht feucht. Mitten an einem Abend, mitten im Winter in der Nordostecke von Virginia. Der träg dahinfließende Potomac River war nicht allzu weit entfernt. Im Osten jenseits des Flusses erhellte der Widerschein von Washington, D.C., den wolkenverhangenen Himmel. Die Hauptstadt Amerikas, in der alle möglichen Dinge passierten.

Der Wagen, der ihn hergebracht hatte, fuhr bereits wieder davon. Reacher beobachtete, wie seine Heckleuchten im Nebel schwächer wurden. Im nächsten Augenblick verschwanden sie ganz, und die Welt wurde ruhig und still. Aber nur eine Minute lang. Dann tauchte ein weiteres Auto in flottem Tempo auf, als würde der Fahrer sein Ziel genau kennen. Der Wagen bog auf den Parkplatz ab. Eine schlichte dunkle Limousine, sehr wahrscheinlich ein staatlicher Dienstwagen. Sein Ziel schien die Rezeption des Motels zu sein, aber als die Scheinwerfer Reachers unbewegliche Gestalt erfassten, änderte er seine Richtung und kam geradewegs auf ihn zu.

Besucher. Zweck unbekannt, aber die Nachrichten würden gut oder schlecht sein.

Der Wagen hielt parallel zu dem Gebäude so weit von Reacher entfernt, wie er die Tür seines Motelzimmers hinter sich hatte, sodass er in einem Raum, der ungefähr der Größe eines Boxrings entsprach, allein stand. Aus dem Auto stiegen zwei Männer. Trotz des kalten Wetters trugen sie nur T-Shirts, eng und weiß, und dazu Thermohosen, wie sie Läufer anhatten, um sie erst unmittelbar vor dem Rennen auszuziehen. Beide schienen ungefähr einen Meter achtzig groß und neunzig Kilo schwer zu sein. Kleiner als Reacher, aber nicht allzu viel. Beide waren Soldaten, das konnte man auf den ersten Blick erkennen. Das verriet Reacher ihr Haarschnitt. Kein ziviler Friseur wäre so brutal pragmatisch vorgegangen. Das hätte der Markt ni