: Harald Seubert
: Philosophie Was sie ist und sein kann
: Schwabe Verlag (Basel)
: 9783796534362
: 1
: CHF 43,40
:
: Allgemeines, Lexika
: German
: 342
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Unzeitgemäße Gedanken über die Erste Wissenschaft Aristoteles bestimmte die Philosophie als Erste Wissenschaft. Kann sie diesem hohen, in ihrem Selbstverständnis angelegten Anspruch heute überhaupt noch gerecht werden? Es ist offensichtlich, dass auch die Philosophie längst Spezialisierungen erfahren hat, dass sich ihre verschiedenen Richtungen manchmal bis zur Gesprächslosigkeit voneinander getrennt haben und dass sie auf einzelwissenschaftliche Resultate und Interdisziplinarität angewiesen ist, um über die Welt reflektieren zu können. Dennoch, so die These von Harald Seubert, bleibt es ihre Aufgabe, hinter die Methoden einzelner Wissenschaften und die Fixierungen von Welterklärungen zurückzufragen. Philosophie wird ihre Kraft erreichen, wo sie Systematik und ideengeschichtliche Orientierung verbindet und zum 'großen Gespräch zwischen den Lebenden und den Toten' (Marc Bloch) wird. Konkret zeigt sich das in den großen philosophischen Fragen: der Frage nach der Wahrheit, nach der Freiheit und dem Sinn von Sein. Harald Seubert plädiert für einen weiten und zugleich unterscheidungsstarken Philosophiebegriff. Dabei behandelt er auch neue Fragestellungen und Herausforderungen, die sich der Philosophie heute stellen - etwa in ihrem Verhältnis zur Kunst, zu Natur und Technik und zur Vielfalt der Kulturen.

Harald Seubert, geb. 1967 in Nürnberg, promovierte 1998 über Heidegger und Nietzsche und habilitierte sich 2003 mit einer Arbeit über Platons Rechtslehre. Von 1998 bis 2004 Assistent und von 2003 bis 2009 Privatdozent an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, war er von 2006 bis 2012 Gastprofessor an der Adam-Mickiewicz-Universität Poznan. Seit 2012 ist er Professor für Philosophie und Religionswissenschaft an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel.
Inhalt9
Vorwort13
Erster Teil: Stasis – Architekturen und Strukturen17
I. Präludium – Rechne mit deinen Beständen19
1. Ru¨ckblick auf den philosophischen Diskurs der Moderne24
2. Strömungen der Philosophie im 20. Jahrhundert26
3. Fehlorientierungen und ob man sie korrigieren kann33
4. Exkurs ins Zentrum39
5. Revisionen46
6. Interkulturalität. Eine Voranzeige48
7. Philosophie: Eine Zwischenexistenz wie Eros50
II. Philosophische Fragen – Kinderfragen55
III. Grundbegriffe I69
1. Wahrheitstheorien69
2. Wahrheit und Wirklichkeit73
3. In die Weite?79
IV. Philosophische Disziplinen der theoretischen Vernunft87
1. Logik und Semantik88
2. Erkenntnistheorie96
3. Philosophie des Geistes111
4. Metaphysik116
V. Grundbegriffe II127
1. Positionen der Freiheit127
2. Ethische Strukturen133
3. Der Zusammenhang von Wahrheit und Freiheit141
4. Das Unbegreifliche begreifen143
5. Die Architektur der Praktischen Philosophie159
6. Das Problem der Angewandten Ethiken170
VI. Philosophische Nebendisziplinen179
1. Kunstphilosophie – Ästhetik179
2. Religionsphilosophie189
3. Nach der Krise der Metaphysik193
4. Naturphilosophie209
5. Geschichtsphilosophie217
Zweiter Teil: Kinesis – Denkformen und -stile223
I. Denkformen225
1. Common Sense225
2. Methodika I228
3. Skrupel: Die Systemform240
4. Methodika II246
5. Hermeneutik, Phänomenologie, Dekonstruktion250
II. Philosophie und ihre Geschichte253
I. Geschichtsverläufe und die situationsinvariante Wahrheit253
2. Interpretation263
III. Und wer ist der Philosoph?269
IV . Gedanken dichten?275
1. Von der Bedeutung des Darstellens fu¨r das Denken275
2. Inversionen: Warum Literatur die Reflexion braucht285
3. Oszillationen: Zwischen Denken und Darstellen288
V. Philosophie und Öffentlichkeit293
VI. Interkulturalität297
1. Parameter interkultureller Philosophie297
2. Krisis des Kulturbegriffs und der Interkulturalität304
3. Ähnlichkeit als Methodik von Interkulturalität315
VII. Zukunft der Philosophie323
Personenregister337