: Lisa Jackson
: Guilty - Doppelte Rache Ein neuer Fall für Bentz und Montoya
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426437858
: Ein Fall für Bentz und Montoya
: 1
: CHF 10.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 432
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die amerikanische Bestseller-Autorin Lisa Jackson lässt ihre Detectives Rick Bentz und Reuben Montoya erneut in einem kniffligen Serienmörder-Fall ermitteln. Der Thriller 'Guilty' ist nach 'Desire' der 8. Band der Serie rund um Bentz und Montoya. In New Orleans verschwindet ein Zwillingspaar kurz vor seinem 21. Geburtstag. Der Fall weckt Erinnerungen an einen Serienmörder, den man den 'Einundzwanziger-Killer' nannte, weil er seine Opfer in einer grausigen Zeremonie an deren 21. Geburtstag tötete. Aber dieser Psychopath ist seit Jahren hinter Gittern. Oder doch nicht? Detective Rick Bentz befürchtet das Schlimmste. Zusammen mit seinem Partner Detective Reuben Montoya versucht er fieberhaft, den Killer zu fassen und das Leben der Zwillinge zu retten. Doch die Zeit rennt ihnen davon ... 'Perfekt geplotteter Thriller, nervenzerreißend spannend.' (Romantic Times Book Reviews)

Lisa Jackson ist eine Nr.1-New York Times- und eine Spiegel-Bestsellerautorin und hat bereits über 95 Romane geschrieben, unter anderem die Thriller-Reihen um Detectives Bentz& Montoya sowie Alvarez& Pescoli. Mit ihrer Schwester, New York Times- und USA Today-Bestsellerautorin Nancy Bush, hat sie mehrere Bücher gemeinsam verfasst, darunter Last Girl Standing und (zusammen mit Rosalind Noonan) die Thriller Greed - Tödliche Gier und Diabolic - Fatales Vergehen. Ihre weltweite Gesamtauflage beträgt über 30 Millionen, und ihre Werke wurden in zwanzig Sprachen übersetzt. Mit ihrer Familie und ihren geliebten Hunden lebt Lisa Jackson im Pazifischen Nordwesten der USA. Mehr Infos finden Leser*innen online auf lisajackson.com und auf Facebook.

Kapitel eins


Juni

Plitsch.

Plitsch.

Plitsch.

Gleichmäßig, beinahe rhythmisch fielen kleine Tropfen zu Boden, plitschten und platschten …

Zoe riss die Augen auf.

Blinzelnd starrte sie in die Dunkelheit.

Was für Tropfen? Was war das für ein Geräusch, und vor allem … wo war sie?

Sie fröstelte. Ach du lieber Gott! War sie etwa nackt? Unter sich spürte sie etwas Kaltes, Hartes. Steinplatten? Beton? Lag sie auf einem Fußboden? Nein, das konnte nicht sein. Ihre Schläfen fingen an zu pochen. Angestrengt dachte sie nach, versuchte herauszufinden, ob das, was sie gerade erlebte, echt war oder bloß Teil eines makabren Traums, vielleicht auch – schlimmer noch – ein böser Scherz.

Chloe und sie würden um Mitternacht einundzwanzig werden, und mit Hilfe ihrer gefälschten Ausweise war es ihnen gelungen, schon vorher mit der Party zu beginnen. Sie hatten sich einen Drink nach dem anderen bestellt, gelacht, geredet und weitergetrunken. In einem grellen Strudel kehrten die Erinnerungen zurück, die Neonlichter und der lärmige Trubel der Bourbon Street, die bunten Cocktails, angefangen bei Hurricanes in hohen Gläsern, die von der Form her an einen Wirbelsturm denken ließen, über Margaritas in überdimensionierten Plastikbechern bis hin zu Jell-O-Shots – Wackelpudding mit jeder Menge Schnaps in Likörgläsern. Ihr drehte sich der Magen um bei der Vorstellung, was sie alles in sich hineingekippt hatte, nur um den anderen und sich selbst zu beweisen, dass sie endlich volljährig wurde und berechtigt war, Alkohol zu trinken. Ihr Schädel fühlte sich an, als steckte er in einem Schraubstock, der von einem kräftestrotzenden He-Man immer enger gedreht wurde.

Wenigstens war ihr nicht länger schwindelig. Sie dachte daran, wie sich die Welt in wilden Kreisen gedreht hatte, wie die Farben verschwammen, bevor … bevor … ja,bevor was?

Hatte ihr jemand K.o.-Tropfen in einen der Drinks getan, um sie auszuknocken? Vielleicht einer ihrer »Freunde«, der ihr einen Streich spielen wollte? Hatte er sie hierhergebracht, ausgezogen und auf dem kalten Boden – es musste sich um nackten Beton handeln – liegen lassen? Und was war mit Chloe? Wo mochte ihre Zwillingsschwester stecken?

Es gelang Zoe beim besten Willen nicht, die letzten beiden Stunden zu rekonstruieren.

Fakt war, dass sie nun hier lag.

Nackt.

In der Dunkelheit.

Die Arme vor dem Bauch gefesselt.

In irgendeinem nasskalten Raum mit Betonboden, in dem es durchdringend nach Moder und Erde roch.

Als wäre sie bei lebendigem Leibe begraben.

Sie wand sich und spürte, wie etwas Rauhes in die Haut an ihrem Hals schnitt.

Allmächtiger, was ist das denn?

Mit einiger Mühe versuchte sie, die Arme zu bewegen, um die Fesseln zu lockern, aber schon bei der kleinsten Regung schnitt das rauhe Ding – ein Seil? eine Drahtschlinge? – tiefer in ihren Hals. Was hatte das zu bedeuten?

Sie steckte in Schwierigkeiten, so viel stand fest. In großen Schwierigkeiten.

Wenn es sich tatsächlich um einen Scherz handelte, dann um einen von der ganz üblen Sorte. Denn das hier war krank. Gefährlich. Doch wenn nicht … Der Gedanke ließ sie erschaudern.

Durchgefroren bis auf die Knochen, fing sie an zu zittern, aber sie musste sich zur Ruhe zwingen, weil sonst die Schlinge um ihren Hals schmerzhaft ihre Haut aufscheuerte. Als sie die Schultern hob, um das peinigende Ding etwas höher, weg von den offenen Hautstellen, zu schieben, schoss ihr ein brutaler Schmerz durch die Fußknöchel. Ihre Hände waren also mit ihren Knöcheln zusammengebunden, dem Gefühl nach mit einem Nylonseil.

An allen vieren gefesselt und nackt. Das waren die Fakten.Zusammengekauert wie ein Fötus.

»Happy birthday to yooouuu!«

Was war das?

Sie wäre fast aus der Haut gefahren vor Schreck, als sie die geflüsterten Worte hörte, leblos, schnarrend, monoton. Gesungen,