: Michael Schödlbauer
: Wahnbegegnungen Zugänge zur Paranoia
: Psychiatrie-Verlag
: 9783884148747
: 1
: CHF 46.00
:
: Allgemeines
: German
: 384
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Der erste Band der neuen Reihe »Anthropologische Psychiatrie« zeigt eindrucksvoll, wie philosophische Betrachtungen zum Wesen des Menschen die soziale und somatische Psychiatrie, Medizin und Psychologie bereichern. Sie verschaffen nicht nur Zugang zu neuen therapeutischen Ansätzen, sondern fördern auch den notwendigen Diskurs zwischen allen Akteuren und Akteurinnen in psychiatrischen Berufs- und Erfahrungsfeldern. Wo genau liegen die Grenzen zwischen Formen einer wahnhaften Psychose und anderen psychologischen Phänomenen? Was unterscheidet die kreative Entfremdung vom Gewohnten vom Erfinderwahn, was den Massenwahn von kollektiven Überzeugungen? Anders gefragt: Wo begegnen und berühren sich psychotische und »normale« menschliche Wahrnehmungsmöglichkeiten und Verarbeitungsprozesse? Ein neues Standardwerk sichtet psychiatrisches und philosophisches Wissen und zeigt das ganze Spektrum von Wahnhaftigkeit in Kunst, Wissenschaft, Politik und Religion. Kenntnisreich konturiert der Autor ein rätselhaftes Phänomen und eröffnet so auch therapeutisch neue Zugänge zum wahnerkrankten Menschen. Der Wahn ist das zentrale Moment der psychotischen Erfahrung und Ausdruck des menschlichen Wunsches nach Sinnbildung. Das Buch kontrastiert dimensionale und kategoriale psychiatrische Diagnostik des Wahns und diskutiert souverän die psychiatrische und philosophische Literatur und ihre Fallbeispiele aus zwei Jahrhunderten. Mehr kann man gegenwärtig über Wahnbildung und die Zugänge zu wahnerkrankten Menschen nicht erfahren!

Dr. Michael Schödlbauer, Dipl.-Psychologe, arbeitet als Psychologischer Psychotherapeut am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, und ist Geschäftsführer, Dozent und Supervisor am Adolf-Ernst-Meyer-Institut für Psychotherapie in Hamburg.
Cover1
Der Autor3
Titel4
Impressum5
Inhalt6
Einleitung9
Der heimliche Verehrer – ein Fall fu¨r die Klinik?9
Beziehungsideen15
Von der interaktionalenzur progressiven Psychopathologie16
Praecoxgefu¨hl18
Das Interesse am Wahn19
Umgrenzung des Wahns –Definitionsversuche22
Das Kriterium »Gewissheit«24
Gewissheit und Gewissen: der »Zeiger der Schuld« im depressiven Wahn37
Wahn und Zufall41
Strindberg: vom Zufall verfolgt44
Vom Wahneinfall zum Wahnsystem47
Wahngebäude – ein Grundriss50
Begleitsymptome des Wahns54
Halluzinationen54
Zönästhesien57
Ich-Störungen58
Formale Denkstörungen60
Motorische Symptome61
Personenverkennung64
Die vergiftete Atmosphäre69
Wahnbildende Erkrankungen72
Persönlichkeitsstörungen73
Organische Psychosen74
Wochenbettpsychosen76
Affektive Psychosen78
Schuldwahn78
Megalomanie82
Die Bandbreite des schizophrenen Wahns83
Die »klassische« Paranoia – seltene Erkrankung oder Fiktion?85
Wahnverwandtschaften89
Wesensunterschiede oder Zonen des Übergangs?89
Einfall und Wahneinfall89
Kreativer Einfall und Erfinderwahn90
Zwangsgedanken94
Zwanghafte Beschäftigung mit dem Äußeren – körperbezogener Wahn97
Überwertige Idee und Wahnidee98
Idiosynkratischer Wahn und kollektive Überzeugung99
Wissenschaft und Wahn102
Psychotische Nebenwirkungen beim Experimentieren105
Methodische Vorkehrungen gegen den Wahn109
Entwicklung des Wahns111
Die sensitive Wahnentwicklung111
Vom Beziehungsgefu¨hl zum Beziehungswahn117
Zwischen Wahnstimmung und Weltuntergang120
Trema120
Apophänie124
Anastrophe124
Apokalypse125
Wahnarbeit127
Wahn und Sinn133
Wahn und Sinnlichkeit140
Beleghalluzination140
Erklärungswahn141
Logik der Wahn-Nehmung