Es kommt Leben in das Gebäude
Ab Juli 2010 behandelte Dr. Erin Connally aus dem Bundesstaat Washington mit einem Team von Assistenten in der Zahnklinik die ersten Patienten. Doch sie blieb nicht lange allein. Peruanische Kollegen und Kurzzeitmitarbeiter schlossen sich ihr an. Tibor Minge aus Oranienburg übernahm für ein Jahr die Aufgabe, das Dentallabor einzurichten und zu betreiben. Der Brandenburger war mit Tatkraft reich gesegnet. Wenn andere um 17 Uhr ermattet nach Hause schlichen, scharte er regelmäßig eine Gruppe Kinder um sich und brachte ihnen Karatetricks zur Selbstverteidigung bei. So flog er mit seinen Sprösslingen im Rückwärts- und Vorwärtssalto durch die Luft, dass es eine Freude war.
Die fünf Zahnarztstühle der Klinik boten für mindestens drei Zahnärzte geeignete Arbeitsplätze. Ich wusste, dass es höchst schwierig werden würde, Langzeitkräfte zu finden. Das liegt vor allem an den hohen Gehältern der Zahnärzte in der westlichen Welt. Geld, Luxus sowie ein bequemer Lebensstil bilden für jeden potenziellen Mitarbeiter eine hohe Hemmschwelle.
Seit hundert Jahren stagniert die Zahl von Ärzten und Zahnärzten, die ihr ganzes Leben den Armen in der Mission zur Verfügung stellen, bei etwa tausend. Das ist eine verschwindend geringe Anzahl, wenn man sich vor Augen hält, dass allein im deutschen Sprachraum eine halbe Million, in der anglo-amerikanischen Welt sogar deutlich über zwei Millionen Ärzte bzw. Zahnärzte tätig sind. Wer will schon jahre