EINFÜHRUNG:
EINE PERSÖNLICHE REVOLUTION
Was wäre, wenn alles, was Sie je darüber gelernt haben, wie die Wirklichkeit funktioniert, schlicht und einfach falsch ist?
2007 glaubte ich, auf der Höhe meiner Leistungsfähigkeit angelangt zu sein. Meine Lebensberatungspraxis florierte, auf meinem Spezialgebiet, der angewandten Psychologie, genoss ich großes Ansehen, mein erstes Buch war ein Bestseller geworden und mein zweites Buch stand in den USA kurz vor der Veröffentlichung. Mit meiner Frau Nina war ich nun zwanzig Jahre zusammen und unsere drei Kinder waren alles, was wir uns je erhofft hatten und mehr.
So ziemlich die einzige Schwierigkeit in meinem Leben bestand darin, dass Nina und ich eine nicht enden wollende Diskussion darüber führten, ob wir in ein neues Haus ziehen sollten. Ohne Frage hätte man das als ein »Luxusproblem« bezeichnen können, doch das hielt mich keineswegs davon ab, mich bei jedem, der willens war, mir zuzuhören, über dieses »Problem« zu beklagen. Ein Freund, den mein Gejammere ermüdete, schickte mir ein Exemplar desRelationship Handbook von Dr. George Pransky. Ich nahm mir fest vor, dem Buch keinerlei Beachtung zu schenken. Im günstigsten Fall bin ich kein Freund von Partnerschaftsbüchern, denn ich finde, dass sie eine Menge guter Ratschläge enthalten, die prima funktionieren, falls Sie sich in der glücklichen Lage befinden, der Autor zu sein. Schließlich schlug ich das Buch aber doch auf, um das erste Kapitel zu lesen, und fand Dr. Pranskys Beschreibungen der »Stimmungshoch-Therapie« und der »wartungsfreien Beziehungen« faszinierend.
Als der Tag vorüber war, hatte ich das ganze Buch gelesen und den Beschluss gefasst, beim nächsten Mal aufgeschlossener zu sein, wenn mir jemand eine Lektüre vorschlägt, die gut für mich sein könnte.
Dann habe ich nicht weiter daran gedacht, bis mein Freund wissen wollte, wie es mit Nina laufe.
Ich erwiderte: »Was meinst du damit?«
»Nun, wie kommt ihr zurecht?«
»Hervorragend, warum fragst du?«
Er musste mir ein halbes Dutzend weiterer Fragen stellen, bis mir einfiel, dass Nina und ich noch nicht einmal eine Woche zuvor eine der schlimmsten Auseinandersetzungen seit Jahren hatten. In dem Moment spürte ich, wie mir ein kalter Schauer den Rücken hinunterlief. Etwas in diesem Buch hatte bei dem größten Problem, das ich nach eigener Einschätzung derzeit hatte, zu einer Art Amnesie geführt. Doch auch nachdem es mir wieder in den Sinn gekommen war, konnte ich mich zu meiner Überraschung nicht mehr darüber aufregen. Und seltsamerweise schien das Thema für Nina ebenfalls kein Problem mehr zu sein, ohne dass wir überhaupt darüber sprachen. Die Situation in Bezug auf das Haus klärte sich zu gegebener Zeit von allein. Und ich hatte angebissen. Ich wollte unbedingt mehr über das erfahren, was ich in Dr. Pranskys Buch gelesen hatte.
MIT WACHSENDER NEUGIER
Bei dem Versuch, im Internet etwas darüber herauszufinden, auf welchen Grundlagen das Buch basierte, stieß ich zu meinem Erstaunen vereinzelt auf Elemente aus einem Bereich der Psychologie, der neu für mich war und seit Ende der Siebzigerjahre unter verschiedensten Bezeichnungen wie »Psychologie des Geistes« »neo-kognitive Psychologie« oder »die drei Prinzipien« in der Literatur aufgetaucht war. Richard Carlson, Autor der Bestsellerreihe